Frühling geht auch in neongrün, hier gezeigt an den grell erleuchteten Dietenbach-Wiesen, auf denen demnächst Freiburgs nächster Stadtteil entstehen soll.
Ach ja: und frohe Ostern!
Das Blog von Till Westermayer * 2002
Vor ein paar Tagen stellte ich fest, dass diverse Vogel- und Herbstlandschaftsfotos aus dem November noch unbearbeitet auf meiner Festplatte lagen. Zumindest eines davon möchte ich gerne zeigen – ein Krähenschwarm in Aktion. Oder, wenn die Augen zugekniffen werden: vielleicht sind es auch Striche eines Tuschepinsels.
In knapp zwei Wochen wird abgestimmt. Und die Seltsamkeit dieses Bürgerentscheids fängt ja schon damit an, dass die Fragestellung verkorkst ist – wer für den Bau des neuen Stadtteils Dietenbach ist, muss mit „Nein“ stimmen, wer die Äcker nördlich des Rieselfelds unbebaut lassen will, muss mit „Ja“ stimmen.
Vor ein paar Tagen hat die Badische Zeitung eine repräsentative Umfrage veröffentlicht – demnach sind 58 Prozent der Freiburger*innen für den neuen Stadtteil, sagen also Nein. Wobei das ja fast schon wieder an das „Nai hämmer gsait“ der 1970er anschließt.
Ob dieser repräsentativen Umfrage glauben geschenkt werden kann, ist umstritten. Wie fast alles, was mit Dietenbach zu tun hat. Quer durch Freundeskreise wieder heftig darum gerungen, soziale Medien und Leserbriefspalten sind voll, ebenso die Veranstaltungshallen.
Dass es dieses Ringen gibt, zeigt aber auch, dass es richtig war, Bürgerentscheide für die Bauleitplanung zuzulassen. Repräsentative Demokratie, klar – aber es ist definitiv etwas, das alle in Freiburg angeht: soll nach Vauban und Rieselfeld in den 1990ern und nach vielen Nachverdichtungen und innerstädtischen Entwicklungsmaßnahmen ein weiterer großer Stadtteil – noch größer als das Rieselfeld – dazu kommen? Soll Freiburg im Südwesten weiter wachsen.