Nach Schneeglöckchen und Schlüsselblumen, Osterglocken und Perlblümchen (und natürlich: den Obstbäumen) sind jetzt die Tulpen dran, die hier und da im Garten wachsen. Freue mich am organischen Chaos, und selbst verblühend machen sie – hier ein Vasenexemplar – noch einen guten Eindruck.
Photo of the week: View from the Schönberg – XVI
Im Februar (dauerte etwas, bis ich zum Sortieren der Fotos kam) habe ich bei stürmischem Wetter einen Ausflug auf den Schönberg oberhalb von Freiburg-St. Georgen gemacht. Von dort sieht Freiburg ziemlich nach Siedlungsbrei aus, gleichzeitig schön zu sehen, wie viele Häuser Solaranlagen auf dem Dach haben. Und die Berge! Mehr Fotos aus dieser Reihe auf Flickr.
Kurz: Keine Zeit für Scherze
Irgendwie erleben wir so etwas wie eine Aprilscherzdämmerung; die mehrfache Krise, in der wir uns befinden, ist für diese Art des Humors, die mit Wahrheiten spielt und unglaubwürdiges glaubwürdig erscheinen lässt, nicht so richtig gut geeignet. Wenn jeden Tag Dinge berichtet werden, die vielleicht nicht stimmen, oder die stimmen, aber die vor wenigen Jahren kaum jemand geglaubt hätte, dann passt der Aprilscherz nicht. Es gab gestern trotzdem den einen oder anderen Versuch, insbesondere von institutionellen Accounts (eine M100-ÖPNV-Linie statt der Autobahn A100, BVG; ein Konzern, der seine Salami-Pizza angeblich auf vegan umstellt, …). War aber alles eher halbherzig und nicht wirklich lustig. Und auf der anderen Seite kamen dann Meldungen (die re:publica dieses Jahr vegetarisch), die auf den ersten Blick wie Aprilscherze wirkten, aber keine waren.
Mein Versuch eines Meta-Aprilscherzes – gestern, am 1. April zu schreiben, dass Aprilscherze verboten worden sind – half auch nicht wirklich weiter.
Stimmungslage also: Keine Zeit für Scherze! Vielleicht irgendwann in der Zukunft mal wieder. Oder vielleicht endet die Tradition, an einem Tag im Jahr zu versuchen, alle hereinzulegen, auch, und wird in Vergessenheit geraten.
Photo of the week: Flowering
Einer meiner Lieblingsmomente im Jahresverlauf ist das Blühen der Obstbäume (und einer der Gründe, warum mir das Computerspiel Stardew Valley gut gefällt, auch wenn ich aktuell gar nicht dazu komme, es zu spielen, ist der dort sehr hübsche Wechsel der Jahreszeiten samt herumwehenden Blütenblättern). Hier im Bild: Blüten an abgeschnittenen Ästen eines Pflaumenbaumes.
Kurz: By design or by disaster
In der Umwelt- und Klimabewegung gibt es ja diese Debatte darum, dass die notwendige Veränderung, um zu einer klimafreundlichen Lebensweise zu kommen, entweder „by design“ – also bewusst gesteuert und politisch gestaltet – oder „by disaster“ – also durch die Folgen der Katastrophe und dann als ungeplanter, chaotischer Prozess kommen werden. Das betrifft beispielsweise den Ausstieg aus dem Verbrennermotor und aus der Nutzung fossiler Energien. Die letzten Wochen haben einen Vorgeschmack darauf gegeben, wie die Desaster-Variante aussehen kann.
Ich musste jetzt aber nicht nur mit Blick auf den russischen Angriff auf die Ukraine und dessen Folgen an diesen Ausspruch denken. Auch die Corona-Politik der letzten Tage scheint mir ein Umschwenken von planmäßigem Handeln hin zur Steuerung durch die Katastrophe selbst zu sein. Das Virus bastelt sich seinen Lockdown und seine Schulschließungen einfach selbst, weil halt so viele Leute krank sind, dass der Betrieb zusammenbricht. Und ich befürchte, dass das mit dem Auslaufen der Maskenpflicht – danke, FDP – noch an Tempo zunehmen wird.
Ob Klima oder Corona: der gesellschaftsverträglichere Weg wäre eigentlich „by design“. Wenn ich etwas Restoptimismus zusammenkratze, dann bleibt, die Hoffnung, dass wir diesen Weg einschlagen, bevor es zu spät ist. Besser wär‘s.