Intelligente Kinder werden vegetarische Erwachsene …

… steht in Spie­gel online und anders­wo. Fin­de ich als erwach­se­ner Vege­ta­ri­er ers­tens (mal abge­se­hen von der not­wen­di­gen Kri­tik an IQ-Tests etc.) gut und zwei­tens nicht son­der­lich erstaun­lich, wenn die Zusam­men­set­zung sozia­ler Milieu betrach­tet wird – jeden­falls schei­nen aka­de­mi­sche Bil­dung und Zuge­hö­rig­keit zum post­ma­te­ria­lis­ti­schen Milieu ganz gut zusam­men­zu­pas­sen. Und vege­ta­ri­sche Ernäh­rung ist eine typi­sche Lebens­stil­ent­schei­dung in die­sem Milieu.

> Abs­tract der Original-Studie

Pro/contra Finanzierbarkeit des Grundeinkommens

Wolf­gang Streng­mann-Kuhn (pro) und Hei­ner Flass­beck (con­tra) dis­ku­tie­ren auf der Mei­nungs­sei­te der taz heu­te die Fra­ge, ob ein bedin­gungs­lo­ses Grund­ein­kom­men finan­zier­bar ist. Streng­mann-Kuhn hat gera­de eine Modell­rech­nung für das Grund­ein­kom­mens­mo­dell von Alt­haus (CDU) vor­le­get, Flass­beck vor weni­gen Tagen eine schar­fe Pole­mik gegen Grund­ein­kom­men ver­öf­fent­licht. Viel Material.

Netzkompetenz statt Verteuflung

Ich lese ja ger­ne Tele­po­lis. Aber man­cher Arti­kel dort ärgert mich auch. Zum Bei­spiel wirbt Ste­fan Weber für sein im Hei­se-Ver­lag erschie­ne­nes Buch über die Copy-Pas­te-Kul­tur im Wis­sen­schafts­be­trieb mit einer drei­tei­li­gen Arti­kel­se­rie. Teil 1 und 2 sind ganz nett, aber Teil 3 fand ich so über­trie­ben, dass ich einen läng­li­chen Kom­men­tar dazu im Forum zum Arti­kel geschrie­ben habe. Der hat fol­gen­den Inhalt:

Kulturpessimismus pur?

Die ers­ten bei­den Tei­le fand ich ja noch ganz nett, und auch in ihrer Pole­mik über­zeu­gend. Bei Teil 3 sieht’s anders aus – da scheint mir der Kul­tur­pes­si­mis­mus der Guten­berg-Gala­xie-Bewoh­ner durch­ge­schla­gen zu haben. Klar gehört eine gewis­se Kom­pe­tenz dazu, sinn­vol­le – zitier­ba­re – wis­sen­schaft­li­che Inter­net­quel­len von Man­ga­fo­ren zu tren­nen. Aber wenn die gege­ben ist, spricht m.E. nichts dage­gen, im Inter­net vor­han­de­ne Tex­te wie ande­re Tex­te auch zu zitie­ren. Und die Auf­find­bar­keit in ech­ter Mate­rie vor­lie­gen­der Tex­te ist so klar auch nicht immer – unver­öf­fent­lich­te Manu­skrip­te, Vor­trä­ge oder ande­re recht obsku­re Quel­len tau­chen auch da mal auf. Darf www.telepolis.de zitiert wer­den? Oder nur, wenn es um Netz­kul­tur geht?

Anders gesagt: statt Wiki­pe­dia und Kopier­funk­tio­nen zu ver­teu­feln, wäre es m.E. sinn­vol­ler, sich zu über­le­gen, was ange­mes­se­ne Ele­men­te einer ent­spre­chen­den Netz­kom­pe­tenz sein könn­ten. Die im Arti­kel auf­ge­führ­ten Regeln sind Blödsinn.

  • Direk­te Zita­te aus dem Inter­net nie zur Fak­ten­ver­mitt­lung, son­dern nur noch als illus­tra­ti­ve Bei­spie­le, wenn also das Zitat selbst the­ma­ti­siert wird (kri­ti­sche Distanz!)

„Das Inter­net“ gibt es nicht. War­um nicht Weber (2006) zitie­ren, wenn Wis­sen­schafts­prak­ti­ken im Infor­ma­ti­ons­zeit­al­ter behan­delt werden?

  • Ver­pflich­ten­der Ausdruck/Screenshot jeder zitier­ten Web­site im Anhang

Gemach, gemach … bei Foren­bei­trä­gen mag das der Fall sein. Bei ArchiX (heißt das so) oder ande­ren insti­tu­tio­nell auf­find­ba­ren Doku­men­ten sieht’s wie­der ganz anders aus (z.B. bie­tet die Uni­ver­si­tät Frei­burg einen Doku­men­ten­ser­ver frei­dok an – war­um nicht von den dort ver­öf­fent­lich­ten Dis­ser­ta­tio­nen etc. zitie­ren, wenn ich’s aus dem ent­spre­chen­den Buch auch tun wür­de?) Oder muss dann das Gesamt-PDF ange­hängt werden?

  • Kei­ne Zita­te von der Wiki­pe­dia, außer zur kri­ti­schen Kommentierung

Die Wiki­pe­dia wird in ihrer Quel­len­la­ge immer bes­ser. Des­we­gen wür­de ich auch das nicht so unkom­men­tiert stel­len las­sen wollen.

  • Idea­ler­wei­se soll­te in wis­sen­schaft­li­chen Arbei­ten von Web­sei­ten nur dann zitiert wer­den, wenn es tat­säch­lich wis­sen­schaft­li­che Quel­len sind (etwa Online-Auf­trit­te von Jour­nals etc.)

Ja – aber dann brau­che ich auch kei­nen Screen­shot. Und man­ches ist halt gar nicht so ein­fach ein­zu­ord­nen (-> Netz­kom­pe­tenz); natür­lich trägt das Inter­net dazu bei, eini­ge Grenz­zie­hun­gen zu ver­un­kla­ren (kommunikation@gesellschaft ist ein klar wis­sen­schaft­li­ches Jour­nal, Tele­po­lis ist es eigent­lich nicht, hat aber manch­mal ganz net­te Ideen zu bie­ten, z.B. wenn Maresch schreibt, und man­che Fak­ten (oder so) zu etwas obsku­re­ren Gebie­ten fin­den sich viel­leicht tat­säch­lich am ehes­ten in einem abge­le­ge­nen Blog). Modus 2?