Soziologentag

Oder etwas for­mel­ler: der 33. Kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie, fin­det nächs­te Woche in Kas­sel statt. Ich bin auch da, aller­dings erst ab Diens­tag­mit­tag. Am Diens­tag­nach­mit­tag gibt es die Ad-hoc-Grup­pe „Das Bei­spiel Wald“, die von Eva Won­ne­ber­ger und mir orga­ni­siert wur­de, und am Mitt­woch­nach­mit­tag bin ich bei der Ad-hoc-Grup­pe „Natur­ge­walt, Gewalt gegen Natur, Hybri­de Zivi­li­sa­ti­on? Kri­sen­dia­gno­sen und ihre Kon­se­quen­zen“ der Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie und erzäh­le dort was über Umwelt als Pra­xis. Sicher wer­de ich auch zur Sek­ti­ons­sit­zung der Sek­ti­on Sozio­lo­gie und Öko­lo­gie gehen. Was ich sonst noch so mache, weiß ich noch nicht – bei den letz­ten Sozio­lo­gen­ta­gen bestand das Pro­blem jeden­falls eher dar­in, sich zwi­schen einem Dut­zend par­al­le­ler Ange­bo­te zu entscheiden …

„Ich-AG im Walde“ im Berliner Journal

In der aktu­el­len Aus­ga­be des Ber­li­ner Jour­nal für Sozio­lo­gie (Jg. 16, Heft 2) ist mein Auf­satz „Die Ich-AG im Wal­de. Arbeit in länd­li­chen Räu­men der post­in­dus­tri­el­len Gesell­schaft am Bei­spiel forst­li­cher Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men“ abge­druckt – wenn ich das rich­tig sehe, die ers­te „gro­ße“ Ver­öf­fent­li­chung mei­ner­seits in einer off­line erschei­nen­den sozio­lo­gi­schen Zeit­schrift. Inso­fern bin ich schon ein biss­chen stolz dar­auf. Abstract:

Aus­ge­hend von einer Dar­stel­lung post­in­dus­tri­el­ler Arbeit und ihres Echos in der Indus­trie­so­zio­lo­gie, dis­ku­tiert der Arti­kel die Arbeits- und Orga­ni­sa­ti­ons­for­men forst­li­cher Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men. Dabei wird zum einen eine Makro­per­spek­ti­ve ein­ge­nom­men, in der das Auf­kom­men forst­li­cher Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men mit sin­ken­den Wald­ar­bei­ter­zah­len und Out­sour­cing-Pro­zes­sen in den Forst­ver­wal­tun­gen in Bezie­hung gesetzt und mit dem his­to­ri­schen Kon­text der Wald­ar­beit ver­knüpft wird. Zum ande­ren wer­den auf der Grund­la­ge qua­li­ta­ti­ver Inter­views mit forst­li­chen Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­mern Merk­ma­le der dort statt­fin­den­den Arbeit und der Orga­ni­sa­ti­ons­form die­ser Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men vor dem Hin­ter­grund neue­rer indus­trie­so­zio­lo­gi­scher Ansät­ze dar­ge­stellt. Dabei wird deut­lich, dass die Arbeit forst­li­cher Dienst­leis­tungs­un­ter­neh­men zwar vie­le Gemein­sam­kei­ten mit post­in­dus­tri­el­ler Arbeit auf­weist, sich aber vie­les auch mit Tra­di­ti­ons­li­ni­en länd­li­cher Arbeit in Kleinst­un­ter­neh­men erklä­ren lässt. Die tat­säch­lich vor­zu­fin­den­den Arbeits­wei­sen und Orga­ni­sa­ti­ons­for­men kom­bi­nie­ren die Reak­ti­on auf einen glo­ba­len Markt mit Rück­grif­fen und Anschlüs­sen an Traditionslinien. 

> Web­site des Ber­li­ner Journals

Grundeinkommen und Wachstum beim Deutschen Studienpreis

Einer der Haupt­prei­se des dies­jäh­ri­gen Deut­schen Stu­di­en­prei­ses der Kör­ber-Stif­tung ging – unter dem Mot­to EIN SOLI FÜR MEHR KREATIVITÄT. Wie ein Grund­ein­kom­men für alle Wirt­schafts­wachs­tum för­dert – an Tobi­as Lorenz aus Stutt­gart, der die (posi­ti­ven) Effek­te eines Grund­ein­kom­mens theo­re­tisch und mit einer Agen­ten-Simu­la­ti­on unter­sucht. Der Autor ver­bin­det dabei phi­lo­so­phi­sche Argu­men­ta­tio­nen mit wirt­schafts­wis­sen­schaft­li­chen Über­le­gun­gen – ein inter­es­san­ter Ansatz.

> News­let­ter der Kör­ber-Stif­tung zum Deut­schen Stu­di­en­preis mit Infos zum oben genann­ten Bei­trag und wei­te­ren Links zur Grund­ein­kom­mens­de­bat­te (etwa ab der Mit­te der Web­site, lässt sich lei­der nicht direkt verlinken)
> Über­sicht über den Bei­trag von Tobi­as Lorenz, Link zum PDF-Volltext

Realexperimente

Wer­bung in (mehr oder weni­ger) eige­ner Sache: in der nächs­ten Aus­ga­be der sozi­al­wis­sen­schaft­li­chen Online-Zeit­schrift Forum Qua­li­ta­ti­ve Sozi­al­for­schung wird eine Rezen­si­on von mir zum Buch Real­ex­pe­ri­men­te von Mat­thi­as Groß, Hol­ger Hoff­mann-Riem und Wolf­gang Krohn erschei­nen. Die Autoren ent­wi­ckeln in die­sem Buch ein rela­tiv inter­es­san­tes Kon­zept des Real­ex­pe­ri­ments als typi­scher – gewoll­ter oder unge­woll­ter – Expe­ri­men­tier­form der Wis­sens­ge­sell­schaft. Die Bei­spie­le im Buch beschrän­ken sich auf öko­lo­gi­sche Gestal­tungs­pro­zes­se; das Kon­zept erscheint mir aber auch dar­über hin­aus bedenkenswert.

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