Netzwerk sucht Knoten

Letzt­lich war es Jan Schmidts Bericht über Visua­li­sie­rungs­mög­lich­kei­ten für Netz­wer­ke, der mich dazu gebracht hat, auch noch einen Account bei Face­book anzu­le­gen. So ganz toll fin­de ich es noch nicht (sehr bunt, noch sehr ame­ri­ka­nisch: oder weiss jemand hier sein „Grad. School“-Jahr?), aber das kann ja noch werden. 

Inter­es­sant auf jeden Fall die Mög­lich­keit einer API, die Dritt­an­bie­ter-Anwen­dun­gen auf den Face­book-Daten lau­fen las­sen kann.

Damit die Visua­li­sie­rung des Kon­takt­netz­werks auch einen Sinn macht, hier der Auf­ruf an alle Lese­rIn­nen des Blogs, die einen Face­book-Account haben oder haben wol­len, und mich ken­nen, mich doch auch als „fri­end“ hin­zu­zu­neh­men. Ganz so vie­le (wie etwa bei Xing/OpenBC), die ich ken­ne, schei­nen aller­dings noch gar nicht bei Face­book mitzumachen.

Übri­gens: Wie schon bei Flickr („Wech­sel nicht mög­lich“) zeigt sich auch hier, dass eigent­lich ein Meta­stan­dard für Web2.0‑Netzwerke fehlt. Ich wür­de zumin­dest ger­ne mein „Xing-Netz­werk“ (oder auch mein „Flickr-Netz­werk“) mit der Face­book-Benut­zer­da­ten­bank abglei­chen kön­nen. Noch lie­ber wäre mir eine Archi­tek­tur, die sozia­le Netz­wer­ke und Appli­ka­tio­nen kom­plett trennt. 

War­um blog­ge ich das? Um ande­re dar­auf auf­merk­sam zu machen, dass ich jetzt auch bei Face­book zu fin­den bin – Lust, alle mög­li­chen Kon­tak­te dort von Hand (bzw. per eMail-Adress-Abgleich) zu suchen, habe ich näm­lich nicht.

Landkarte des Internets


Quel­le: Rand­all Mun­roes xkcd.org, CC-BY-NC‑2.5 – für eine grö­ße­re Ver­si­on anklicken

Der heu­ti­ge xkcd-Comic ist eine Land­kar­te des Inter­nets. Also die Raum­me­ta­pher mal wört­lich genom­men. Das Ergeb­nis fin­de ich vor allem des­we­gen span­nend, weil die Grenz­zie­hun­gen, die Rand­all Mun­roe ver­wen­det, ja auch etwas über die Iden­ti­tät der Grup­pen inner­halb der Gren­zen aus­sagt (und über die Fremd­zu­schrei­bun­gen). Sei­ne Kar­te hat eine Ori­en­tie­rung – oben die Mas­sen, unten die „Intellec­tu­als“, links die Din­ge mit Real-life-Bezug, rechts Spie­le, Fik­ti­ves und Sub­kul­tu­ren (bzw. der „Focus on the Web“). Die Anord­nung inner­halb der gro­ben Ori­en­tie­rung sagt etwas aus über Nach­bar­schafts­be­zie­hun­gen (sowohl funk­tio­na­ler als auch kul­tu­rel­ler Art), die Grö­ße soll in etwa wie­der­ge­ben, wie attrak­tiv von den Nut­zer­zah­len ein Ange­bot ist.

Inter­es­sant fin­de ich aber nicht nur gene­rell den Ver­such, die ver­schie­de­nen „web‑2.0“-Communities gra­fisch dar­zu­stel­len, son­dern auch die per­sön­li­che Ein­ord­nung: die Diens­te, die ich nut­ze, lie­gen z.B. alle unter­halb der Kar­ten­mit­te (OpenBC/XING ist nicht ein­ge­zeich­net, das wäre mög­li­cher­wei­se links oben) und ten­den­zi­ell eher in der Mit­te (FlickR, div. Blogs, del.ico.us, Wiki­pe­dia, nicht unbe­dingt Last.fm, aber ähn­li­che Ange­bo­te, und auch das hier unter­ge­tauch­te Usenet).

Außer­dem hät­te ich jetzt ger­ne ein Online-Rol­len­spiel, das die­se Kar­te als Grund­la­ge nimmt.

War­um ich das blog­ge? Weil mich inter­es­siert, wo ande­re sich wie­der­fin­den. Und ob die Kar­te den „men­tal maps“ der Inter­net­nut­ze­rIn­nen entspricht.

Wissenschaft im Bild

SEED maga­zi­ne berich­tet über eine visu­el­le Land­kar­te der Wis­sen­schaft. Genau – der Wis­sen­schaft, ins­ge­samt und all­ge­mein. Auf der Grund­la­ge von 800.000 wis­sen­schaft­li­chen Auf­sät­zen wur­den Clus­ter und Zusam­men­hän­ge her­aus­ge­ar­bei­tet und dann visua­li­siert. Als Ein­heit wur­de das „Para­dig­ma“ her­an­ge­zo­gen. Das gan­ze sieht beein­dru­ckend aus – und aus sozi­al­wis­sen­schaft­li­cher Sicht auch etwas ernüch­ternd, neh­men doch die „Social Sci­en­ces“ ins­ge­samt nur einen sehr klei­nen Teil der Kar­te ein. Die hoch­auf­ge­lös­te Kar­te ist im ver­link­ten Arti­kel zu fin­den, aller­dings fünf Mega­byte groß. Gedruckt gibt es sie hier.

Karte der Wissenschaft

Quel­le: http://www.seedmagazine.com/news/2007/03/scientific_method_relationship.php

War­um blog­ge ich das? Zum einen, weil es eine inter­es­san­te Dar­stel­lung wis­sen­schaft­li­cher Zusam­men­hän­ge ist (und auch deut­lich macht, dass die har­te Tren­nung Che­mie, Phy­sik, Bio­lo­gie, Medi­zin inzwi­schen durch eine gan­ze Rei­he an „Zwi­schen­wis­sen­schaf­ten“ zu ergän­zen wäre, bzw. eben gar nicht mehr so hart ist), und zum ande­ren, weil ich mich fra­ge, wie so etwas nur für die Sozi­al­wis­sen­schaf­ten aus­se­hen wür­de. Und dann viel­leicht noch mit einer his­to­ri­schen Kom­po­nen­te. Da rei­chen zwei Dimen­sio­nen aller­dings ver­mut­lich nicht aus …

Landkarte der Eisenbahnpassagiere

Kar­to­gra­phIn­nen ver­su­chen seit Jahr­hun­der­ten das Kunst­stü­cke, ein eini­ger­ma­ßen run­des Etwas – die Erde – auf die Flä­che einer Land­kar­te zu ver­tei­len. Dabei kommt es immer zu Ver­zer­run­gen. Ver­zerrt wer­den kann aber auch bewusst – etwa, um wie hier die Eisen­bahn­pas­sa­gier­ki­lo­me­ter pro Jahr als Aus­gangs­punkt für die Lan­des­flä­che zu neh­men. Eine von unzäh­li­gen the­ma­ti­schen Kar­ten der Initia­ti­ve worldmapper.org.

> PDF-Pos­ter mit Hintergrundinfos

War­um blog­ge ich das? Die Land­kar­te ist nicht der Ort – ver­zerr­te Land­kar­ten machen das schön deut­lich. Und das The­ma Eisen­bahn­pas­sa­gie­re – die USA sind dann etwa so groß wie Deutsch­land, Japan so groß wie die EU-15 – eig­net sich beson­ders gut, um den poli­ti­schen Aspekt hervorzuheben.

Icons erobern die Welt

Der Design Obser­ver hat einen lesens­wer­ten Bei­trag über Kunst­wer­ke zum The­ma „Inter­face Space“ – dem phy­si­ka­li­schen Raum, der uns mit dem vir­tu­el­len Raum ver­bin­det, des­sen Gestal­tung, etc. Oder anders gesagt: war­um hat die Wand hin­ter dem Schreib­tisch kei­ne Menü­leis­te? Wo ist das Papier­kor­bicon und der ech­te Undo-But­ton. Und war­um zei­gen lee­re Pla­kat­wän­de kein „bro­ken link“-Icon?

War­um blog­ge ich das? Weil mich Raum­me­ta­phern für vir­tu­el­le Räu­me inter­es­sie­ren – das hier ist in etwa die Umkeh­rung davon, und künst­le­risch wertvoll.