Straßenmusikzauber

Neu­lichs muss­te ich mal um fast schon Mit­ter­nacht bei som­mer­li­chen Tem­pe­ra­tu­ren auf mei­ne Stra­ßen­bahn war­ten. Die Zeit ging aber extrem schnell vor­bei, weil eine Stra­ßen­mu­sik­grup­pe tol­le Musik mach­te (mit gro­ßem Publi­kum, Zuga­ben und allem, was eigent­lich auf ein Live­kon­zert oder so gehört). 

Heu­te sehe ich bei Fud­der einen Arti­kel (mit Kurz­vi­deo) mit der Über­schrift „Zau­ber­haf­te Stra­ßen­mu­sik am Ber­tolds­brun­nen“ – und ja, das sind sie. Genau das braucht Freiburg!

War­um blog­ge ich das? Aus purer Begeisterung.

Heute im Briefkasten: Soundso

Nicht Sound-so, son­dern so-und-so. Also die neue, drit­te Album-CD Sound­so von Wir sind Hel­den. Die taz hat­te sie schon ges­tern bespro­chen.

Mein ers­ter Ein­druck: Dau­men hoch. Im Ein­zel­nen heißt das: schö­nes Cover, Tex­te sind auch mit dabei, bei den Dank­sa­gun­gen fällt die unlängst erfolg­te Fami­li­en­grün­dung auf. Die zwölf Stü­cke klin­gen nach den Hel­den, da sorgt schon der cha­rak­te­ris­ti­sche Gesang für, und diver­se immer wie­der auf­tau­chen­de Melo­die­frag­men­te und Wie­der­ho­lungs­mus­ter. Trotz­dem ist’s musi­ka­lisch noch ein biß­chen mehr Main­stream gewor­den, was vor allem bei den nun rocki­ger gewor­de­nen schnel­len Stü­cken auf­fällt (bei der taz heißt das: „Die Rhyth­men hüp­fen weni­ger hek­tisch als frü­her, son­dern rol­len viel ent­spann­ter, und so ist eine leich­te, luf­ti­ge Popp­lat­te ent­stan­den.“). Dafür sind die Tex­te größ­ten­teils wie­der beim Polit­ni­veau der Rekla­ma­ti­on ange­kom­men (wenn ich das Book­let rich­tig ver­ste­he, soll’s dem­nächst übri­gens auch das Mit­sing-Lie­der­buch der Hel­den geben) – ins­ge­samt gefällt mir die Mischung aus Poli­tik und Pri­va­tem bes­ser als bei Von hier an blind.

War­um blog­ge ich das? Trotz Neue-Neue-Deut­sche-Wel­le und ten­den­zi­el­ler Kom­merz­ver­träg­lich­keit (wenn bei den Tex­ten weg­ge­hört wird) sind Wir sind Hel­den wei­ter­hin eine mei­ner abso­lu­ten Lieblingsbands.

Update: Andre­as Bor­cholt bei Spie­gel online ist eher ent­täuscht vom neu­en Hel­den-Album. Und zwar, weil der Anspruch ganz hoch gehängt wird: „Denn eine bes­se­re Band haben wir nun mal gera­de nicht in Deutsch­land, das ist mal Fakt.“ – da rei­chen dann drei wirk­lich tol­le Num­mern nicht aus.

Die Weisheit hat sich ein Haus gebaut

University en site
Reno­vie­rungs­ar­bei­ten am Haupt­ein­gang des KG I

Das 550-jäh­ri­ge Jubi­lä­um der Albert-Lud­wigs-Uni­ver­si­tät nahm das Uni­ver­si­täts­bau­amt zum Anlass, die bau­li­chen Akti­vi­tä­ten der letz­ten 50 Jah­re in dem 185 Sei­ten umfas­sen­den, reich bebil­der­ten Band zu dokumentieren.

Eine Fül­le von Pro­jek­ten konn­te in die­ser Zeit rea­li­siert wer­den. Das Spek­trum reicht von der Gesamt­pla­nung der über die gan­zen Stadt ver­teil­ten Uni­ver­si­täts­ge­bäu­de, den Bau von Kli­ni­ken, Labo­ren und Insti­tu­ten bis zu Son­der­bau­ten wie Men­sen, Hör­sä­len und Gewächs­häu­sern sowie der Gestal­tung von Außen­an­la­gen und Kunst am Bau. Ein Groß­teil die­ser Maß­nah­men wur­de in der Amts­zeit von Rek­tor Wolf­gang Jäger initi­iert und realisiert.

Das schreibt das Uni­ver­si­täts­bau­amt in einer Pres­se­mit­tei­lung. Archi­tek­tur – Gestal­tung des Rau­mes, Infra­struk­tur gewor­de­ne Tech­nik – fin­de ich prin­zi­pi­ell inter­es­sant und ich wer­de mir die­sen Bild­band sicher mal anschau­en. Der Grund, war­um ich das hier blog­ge, ist aller­dings ein ande­rer: der letz­te Satz könn­te als Mot­to über der Amts­zeit des im März 2008 dann doch mal abtre­te­ten­den Wolf­gangs des I. ste­hen. Und erklärt auch, war­um er, Wolf­gang der I., als Uni­ver­si­täts­mot­to immer wie­der zitiert: „Die Weis­heit hat sich ein Haus gebaut“.

Aber es sind nicht nur die neu­ge­bau­ten Insti­tu­te und Gebäu­de, die hier ange­spro­chen sind, son­dern auch die Reno­vie­rungs­ar­bei­ten am KG I, am KG II und am Peter­hof, die mit aller Macht der Insti­tu­ti­on Uni Alt­ehr­wür­dig­keit zurück­ge­ben wol­len – ochens­blut­far­be­ne Wän­de, ori­gi­nal­ge­treu gestal­te­te Glas­tü­ren, auf­wen­dig reno­vier­te Aulen und ein für nor­ma­le Ver­an­stal­tun­gen nur noch begrenzt ver­wend­ba­res Audi­max. Sieht schön aus, nimmt aber zugleich der uni­ver­si­tä­ren Ästhe­tik jeden Ver­such von Mas­sen­haf­tig­keit, Gewöhn­lich­keit und Brei­ten­wir­kung. Also dann doch lie­ber: Eli­te im Elfen­bein­turm, ele­gant gestal­tet. Sie­he auch Jona­tans Kolum­ne im u‑as­ta-info #766, S. 2.

Landkarte des Internets


Quel­le: Rand­all Mun­roes xkcd.org, CC-BY-NC‑2.5 – für eine grö­ße­re Ver­si­on anklicken

Der heu­ti­ge xkcd-Comic ist eine Land­kar­te des Inter­nets. Also die Raum­me­ta­pher mal wört­lich genom­men. Das Ergeb­nis fin­de ich vor allem des­we­gen span­nend, weil die Grenz­zie­hun­gen, die Rand­all Mun­roe ver­wen­det, ja auch etwas über die Iden­ti­tät der Grup­pen inner­halb der Gren­zen aus­sagt (und über die Fremd­zu­schrei­bun­gen). Sei­ne Kar­te hat eine Ori­en­tie­rung – oben die Mas­sen, unten die „Intellec­tu­als“, links die Din­ge mit Real-life-Bezug, rechts Spie­le, Fik­ti­ves und Sub­kul­tu­ren (bzw. der „Focus on the Web“). Die Anord­nung inner­halb der gro­ben Ori­en­tie­rung sagt etwas aus über Nach­bar­schafts­be­zie­hun­gen (sowohl funk­tio­na­ler als auch kul­tu­rel­ler Art), die Grö­ße soll in etwa wie­der­ge­ben, wie attrak­tiv von den Nut­zer­zah­len ein Ange­bot ist.

Inter­es­sant fin­de ich aber nicht nur gene­rell den Ver­such, die ver­schie­de­nen „web‑2.0“-Communities gra­fisch dar­zu­stel­len, son­dern auch die per­sön­li­che Ein­ord­nung: die Diens­te, die ich nut­ze, lie­gen z.B. alle unter­halb der Kar­ten­mit­te (OpenBC/XING ist nicht ein­ge­zeich­net, das wäre mög­li­cher­wei­se links oben) und ten­den­zi­ell eher in der Mit­te (FlickR, div. Blogs, del.ico.us, Wiki­pe­dia, nicht unbe­dingt Last.fm, aber ähn­li­che Ange­bo­te, und auch das hier unter­ge­tauch­te Usenet).

Außer­dem hät­te ich jetzt ger­ne ein Online-Rol­len­spiel, das die­se Kar­te als Grund­la­ge nimmt.

War­um ich das blog­ge? Weil mich inter­es­siert, wo ande­re sich wie­der­fin­den. Und ob die Kar­te den „men­tal maps“ der Inter­net­nut­ze­rIn­nen entspricht.

Über Katzencontent

Cool cat

Eigent­lich ist es ja furcht­bar schlimm und ver­pönt, in einem ernst­haf­ten Blog etwas über Kat­zen zu schrei­ben. Aber ers­tens gibt es da eh schon das eine oder ande­re Kat­zen­fo­to in mei­nem Blog, und zwei­tens sind Kat­zen eben durch­aus cont­ent­wür­dig. Das beweist zum Bei­spiel Lisa Neun in einem sehens­wert bebil­der­ten Bei­trag über ihren Kater – wer Kat­zen kennt, weiss, dass Kat­zen genau so sind. Muss ich da noch etwas über das Zer­rup­fen von Zei­tun­gen, das Lie­gen auf Lap­tops und das Ste­hen auf dem Ess­tisch schrei­ben? Oder die kat­zen­ty­pi­sche Unent­schlos­sen­heit bezüg­lich geöff­ne­ter Fens­ter, geöff­ne­ter Türen und geöff­ne­ter Fut­ter­do­sen? Muss ich nicht. 

War­um blog­ge ich das? Weil Lisa Neun sehr schön beschreibt, wie Kat­zen so drauf sind – und war­um sie das Wenn-über­haupt-dann-Haus­tier der Wahl sind.