Kurz: Netzbeteiligungsgeschichte

Kur­zer Hin­weis, dass ich heu­te bei der schnu­cke­lig klei­nen #evotecon18 in Erfurt über den Vir­tu­el­len Par­tei­tag (der im Jahr 2000 statt­fand und 2001 das The­ma mei­ner Magis­ter­ar­beit war) und Online-/Off­line-Betei­li­gung bei Bünd­nis 90/Die Grü­nen vor­ge­tra­gen habe. Die Foli­en kön­nen auf SlideSha­re ange­schaut wer­den, wenn ich dazu kom­me, schrei­be ich auch noch ein biss­chen aus­führ­li­cher etwas dazu.

Kurz: Infrastrukturabhängigkeit

Ich fin­de es immer wie­der erstaun­lich, fest­zu­stel­len, wie abhän­gig ich vom rei­bungs­lo­sen Funk­tio­nie­ren von Infra­struk­tu­ren (oder „Gro­ßen Tech­ni­schen Sys­te­men“) bin, Ten­denz zuneh­mend. Sicht­bar wird das immer dann, wenn ein Sys­tem aus­fällt. Das pas­sier­te in den letz­ten Tagen gleich zweimal.

Bei­spiel 1: Als ich von der Frak­ti­ons­klau­sur nach Hau­se kam, leuch­te­ten am DSL-Rou­ter nur zwei statt fünf LEDs. Kein Inter­net, damit – IP-Tele­fo­nie – auch kein Tele­fon, und an Strea­ming von Unter­hal­tungs­me­di­en war erst recht nicht zu den­ken. Rück­zug­li­nie: das Han­dy. Am nächs­ten Mor­gen dann Anruf bei der Tele­kom; der ers­te Ter­min für einen Tech­ni­ker, an dem ich auch konn­te: eine Woche spä­ter. Ges­tern wur­de der Defekt, ein Feh­ler im Schalt­kas­ten, dann repa­riert. Eine Sache von weni­gen Minu­ten. Seit­dem läuft’s wie­der, aber bis dahin ging vie­les nicht.

Bei­spiel 2: Der Sturm Frie­de­ri­ke brach­te die Bahn dazu, den Fern­ver­kehr abzu­schal­ten. Ob das in jedem Fall gerecht­fer­tigt war, weiß ich nicht – für mich kon­kret hieß es erst­mal: sit­ze ich jetzt in Stutt­gart fest? Dank der wei­ter fah­ren­den Regio­nal­zü­ge, die dann ent­spre­chend über­füllt waren, kam ich doch noch nach Frei­burg. Dau­er­te aller­dings vier Stun­den statt zwei, was kon­kret bedeu­te­te, dass mei­ne Kin­der abends nicht zu mir konn­ten, son­dern län­ger als geplant von ihrer Mut­ter betreut wer­den muss­ten, die dan­kens­wer­ter­wei­se gelas­sen dar­auf reagier­te. Auch wenn’s bei mir halb­wegs klapp­te mit der Rück­fall­op­ti­on RE: ein paar mehr Red­un­dan­zen im Bahn­ver­kehr wären nicht schlecht.

Erste Erfahrungen mit dem Anycubic i3 Ultrabase

Anycubic i3 - I

Das Rat­tern einer Näh­ma­schi­ne. Das ist das ers­te, was mir ein­fällt, wenn ich mei­nen neu­en 3D-Dru­cker beim Dru­cken von Details höre. Ande­res erin­nert fast an das Fiep­sen alter Modems oder an Jahrmarktdrehorgeln.

Aber von vor­ne: dank der VG-Wort-Nach­zah­lung fühl­te ich mich ermu­tigt, rund 300 Euro in die Hand zu neh­men und einen Any­cu­bic [Pru­sa] i3 Ultra­ba­se zu erste­hen. Das ist ein Bau­satz, nicht ganz so kom­for­ta­bel wie der etwas teu­re­re Any­cu­bic i3 Mega, her­ge­stellt ver­mut­lich in Chi­na, und wenn ich das rich­tig ver­ste­he, ein evo­lu­tio­nä­rer Nach­fol­ger der RepRaps, also der Dru­cker, die sich (minus Metall­tei­le und Pla­ti­nen …) selbst dru­cken können. 

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Digitalisierung kann und muss gestaltet werden

Digi­ta­li­sie­rung ist einer die­ser Begrif­fe, die nicht ger­ne lan­ge ange­schaut wer­den. Wer es doch tut, merkt schnell, wie der Begriff davon­schwimmt und aus­fa­sert. Die­se Qual­le ist jedoch der letz­te Schrei, poli­tisch gese­hen. Was also ist neu? War­um ist Digi­ta­li­sie­rung – wört­lich eigent­lich ja nur die Umwand­lung ana­lo­ger in dis­kre­te, an den Fin­gern abzähl­ba­re Wer­te, letzt­lich Nul­len und Ein­sen – jetzt ein Thema?

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Kurz: Nachhaltigkeit, ins Digitale übertragen

Der Zusam­men­hang von Digi­ta­li­sie­rung und Nach­hal­tig­keit beschäf­tigt mich immer mal wie­der. Inter­es­siert beob­ach­te ich bei­spiels­wei­se, was die For­schungs­grup­pe Digi­ta­li­sie­rung und sozi­al-öko­lo­gi­sche Trans­for­ma­ti­on des IÖW treibt. 

Das The­ma lässt sich aber auch anders ange­hen. Mal­te Spitz, grü­ner Netz­po­li­ti­ker, hat nun ein Buch her­aus­ge­ge­ben, das den Titel Daten – das Öl des 21. Jahr­hun­derts? Nach­hal­tig­keit im digi­ta­len Zeit­al­ter trägt. Dabei geht es aller­dings nicht in ers­ter Linie um die Fra­ge, ob Digi­ta­li­sie­rung zu öko­lo­gi­scher und sozia­ler Nach­hal­tig­keit bei­tra­gen kann bzw. die­se gefähr­det. Viel­mehr nimmt Mal­te die belieb­te Meta­pher von den Daten als dem Öl des 21. Jahr­hun­derts als Aus­gangs­punkt, um der Fra­ge nach­zu­ge­hen, was sich struk­tu­rell von den Feh­lern und Erfol­gen der Poli­tik des 20. Jahr­hun­derts ler­nen lässt, um im 21. Jahr­hun­dert zu einem gene­ra­ti­ons­über­grei­fend sinn­vol­lem Umgang mit all­ge­gen­wär­ti­gen Daten und Digi­ta­li­sie­rung ins­ge­samt zu kommen.

Wer mehr dazu wis­sen will: Ich habe eine län­ge­re Rezen­si­on dazu geschrie­ben – die­se ist bei CARTA zu fin­den und kann dort gele­sen werden.