Gestern Nacht hat es geregnet. Heute sind die Temperaturen wieder unter den Gefrierpunkt gesunken. Das Ergebnis ist teilweise durchaus hübsch anzuschauen.
Kurz: Propaganda
Irgendwie sind hier grade Atheismuswochen. R. hat gestern in der städtischen Kindertagesstätte eine „Lesetasche“ fürs Wochenende mitgekriegt. Eigentlich eine tolle Sache: ein Stoffbeutel mit vier Büchern – alle paar Wochen hängt ein solcher Beutel für ihn an der Garderobe. R. findet das prima und freut sich schon, wenn er dran ist.
Mich hat dagegen der Inhalt ziemlich geärgert bzw. auch ein bisschen ratlos gemacht. Neben drei netten Kinderbüchern war diesmal Butterworth/Inkpen: Wunderbare Welt! in der Tasche. Ein Sachbuch mit Aufklapptafeln und Ausklapptieren, sehr schön gemacht. Nur leider ein Sachbuch, das die Welt mit „Am Anfang trennte Gott Licht und Dunkelheit“ beginnen lässt und mit einem Spiegel – Gottes Ebenbild – endet. Kreationismus für Kinder, oder so.
Die Lesetaschenbücher sind wohl Spenden aus verschiedenen Leseaktionstagen, von Eltern etc. Insofern kann ich mir erklären, wie das Buch da rein geraten ist. Ratlos bin ich, weil R. ein Buch mit Ausklapptieren toll findet und vorgelesen haben möchte – und weil ich nicht so genau weiß, wie ich der Kita freundlich nahe bringe, dass ich das inakzeptabel finde. Was meint ihr?
P.S.: Kennt jemand ein gutes Buch, das Kindergartenkindern die Entstehung der Welt (Urknall bis heute) vermittelt?
P.P.S.: Klappentext des Buches
Wenn in dem ganzen Buch „Gott hat xy gemacht“ durch „xy ist entstanden“ ersetzt wird, ist es gar nicht so schlecht – umso mehr ärgert es mich, dass ersteres das Buch definiert.
Photo of the week: Concrete art IX
Das hier ist ein (kleines) Stück des Kunstwerks „Bandstand“ von Nathan Coley, das seit kurzem den Stadtteileingang mitgestaltet (mehr bei flickr).
Der Schnee gehört nicht dazu – Weihnachten soll es hier übrigens bis zu 20 °C haben, und auch die gestrige Wintersonnenwende bot Sonne und blauen Himmel, und keineswegs Schnee.
Aber ich will nicht schon wieder über das Wetter schreiben. Ob mir „Bandstand“ gefällt? Ich bin mir noch nicht so sicher. Auf den ersten Blick wirkt das Werk wie eine Bauruine, die irgendjemand hier vergessen hat. Auf den zweiten Blick fällt dann auf, dass ein Baum die Betonplatte durchwächst. Das sorgt bei Wintersonne für fein gezeichnete Astschatten und kann interessant werden, wenn der Baum mal größer ist. Der dritte Blick ist einer in die aktuelle Ausgabe der Stadtteilzeitung fürs Rieselfeld, in der ein bisschen das Konzept erläutert wird – Aneignung durch die Bevölkerung, vielleicht sogar tatsächlich Nutzung als Bühne für eine Band.
Ob das klappt, bleibt abzuwarten. Eigentlich ist das Rieselfeld schon der richtige Stadtteil dafür; beim Aneignen wird hier nicht lange gefackelt. Ein bisschen Zweifel habe ich beim Ort – der liegt dann doch eher „vor“ als „im“ Stadtteil. Ob sich da, zwischen Schnellstraße und Straßenbahn, ein Fest hinwagt?
Photo of the week: Dry leaf
Letzten Sonntag habe ich das erstaunlich warme Novemberwetter für einen ausgedehnten Waldspaziergang genutzt. Dieses Wochenende sitze ich auf unserem Landesparteitag und wundere mich, wann es Winter wird. Erkältungsmäßig sieht es jedenfalls schon arg danach aus, dass der Winter im Kommen ist. Na ja, wird ja irgendwie auch Zeit (und den ersten Schnee hatten wir dieses Jahr ja auch schon).
Photo of the week: Espresso, full
Eigentlich trinke ich ja lieber Milchkaffee in verschiedensten Aufschäumungen. Erst in letzter Zeit habe ich Espresso ohne Milchschaum für mich entdeckt. Was sich durchaus zelebrieren lässt, wenn’s wie hier die selbstzubereitete Kännchen-Variante ist, und nicht die Knopfdruckversion aus der Highend-Kaffeemaschine der Fraktion. Die Tasse ist übrigens Teil der Genossenschaftsprämie der taz, der Nugatriegel kommt aus dem Bioladen (Rapunzel, meine ich).