Weiter geht’s in der Reihe Länderratsanträge mit dem politischen Schwergewicht, d.h. dem Antrag zu Afghanistan, bzw. genauer gesagt: zum weiteren Vorgehen in Afghanistan. Der Antrag umfasst drei Seiten und hat eigentlich die Überschrift „Für eine politisch-zivile Offensive in Afghanistan ((seltsamer Sprachgebrauch, die zivile Offensive)) – ein Strategiewechsel ist nötig“. Die erste der drei Seiten nimmt vor allem eine Analyse der Situation aus grüner Sicht ein. Dabei wird betont, dass die Situation in Afghanistan sich insgesamt verschlechtert, und dass dies insbesondere für den vom militärischen Vorgehen der „Operation Enduring Freedom“ (OEF) besonders betroffenen Süden des Landes gilt. Die grüne Unterstützung der „International Security Assistance Force“ (ISAF) mit zivilen wie militärischen Komponenten wird noch einmal begründet (Stabilisierung durch die internationale Gemeinschaft) und dargestellt, dass OEF als rein militärischer Einsatz abgelehnt wird.
„„A‑01 Strategiewechsel in Afghanistan““ weiterlesen
Wer braucht 3D?
Aus zwei Gründen habe ich – trotz des ganzen Hypes, und obwohl ich es prinzipiell reizvoll finde – SecondLife bisher noch nicht ausprobiert. Grund 1: vermutlich müsste ich dafür eine „ordentliche“ Stromfressergrafikkarte installieren. Grund 2: eigentlich sollte ich jetzt z.B. was anderes tun als einen Blogeintrag schreiben – Zeit dafür, 3D-Artefakte zu bestaunen oder gar zu gestalten, habe ich momentan definitiv nicht. Trotzdem habe ich eine Meinung dazu ;-) – insbesondere glaube ich, dass es höchst unwahrscheinlich ist, dass das textbasierte Internet von 3D-Applikationen abgelöst wird. Dazu hat Text als mediales Format zu viele Vorteile. Wer die ganze Debatte lesen will, kann das hier tun.
Warum blogge ich das? Kommentardebatten in Blogs sind ja ein recht obskures Medium, hier entwickelt sich aber gerade eine ganz interessante interaktive Technikkritik des 3D-Internet.
Unternehmensberatung + SPD-Minister = ?
Was kommt heraus, wenn eine Unternehmensberatung für einen SPD-Minister eine Studie erstellt? In diesem Fall eine ziemliche Überraschung: laut der Unternehmensberatung Roland Berger, beauftragt von SPD-Umweltminister Gabriel, heißt es zur zukünftigen Branchenstruktur in Deutschland:
„Die Öko-Branche entwickelt sich zur Leitbranche in Deutschland. Ein Job-Motor ist sie schon heute“, fasst Henzelmann die Ergebnisse der Studie zusammen.
Und wenn der Spiegel nicht völlig übertreibt, dann prognostiziert Roland Berger sogar, dass die Öko-Branche (zu der dann allerdings auch Unternehmen wie Shell oder Siemens gehören werden; wer mal versucht, bei einer Mainstream-Bank Geld „ökologisch korrekt“ anzulegen, erlebt da durchaus das eine oder andere Wunder) Maschinenbau und Automobilbau in den nächsten zwölf Jahren überholen hinter sich lassen wird.
2007 – das Jahr, in dem alles, was die Grünen immer schon gewusst, gefordert und unterstützt haben, in den Mainstreamdiskurs eindringt? Jedenfalls ein nettes Argument dafür, warum es zukunftsweisenderes gibt als die Rücksicht auf die lokalen Automobilkonzerne.
Warum blogge ich das? Weil mich der Bericht doch etwas überrascht hat – bin jetzt zu faul, zu schauen, ob es die Originalstudie irgendwo gibt …
Qualitätskriterien für wissenschaftliche Tagungen
Tina Guenther vom sozlog hat sich Gedanken darüber gemacht, woran die Qualität einer wissenschaftlichen Tagung zu messen ist. Herausgekommen ist eine Liste, die ich nicht vollständig finde (z.B. fehlt das richtige Mischungsverhältnis unterschiedlicher Angebotsformen und die Bedeutung gut gestalteter Pausen), und auch nicht in jedem Punkt teile (z.B. bezüglich der Notwendigkeit eines mehrsprachigen Call for Papers), die aber eine ganz gute Grundlage für eine Checkliste für die nächste (mit-)organisierte wissenschaftliche Veranstaltung abgibt. Und zwischen den Zeilen einiges darüber aussagt, wie es oft auch abläuft, und warum Konferenzen manchmal enttäuschen …
Warum blogge ich das? 1. Merkposten, 2. gute Gedanken weiter verbreiten, 3. die eine oder andere Tagung, die ich besucht habe, wäre ein gutes Negativbeispiel.