Über Ostern war ich spontan in Florenz. Nachträglich habe ich dann festgestellt, dass das nicht unbedingt die allerbeste Reisezeit ist, weil Ostern in Italien natürlich ein wichtiges Fest ist, und einige Museen und natürlich die Kirchen zu hatten. Dafür habe ich die einige Jahrhunderte alte Tradition mitbekommen, vor dem Dom einen Wagen mit Feuerwerk in Brand zu setzen. Aber davon später mehr.
Heute ist erst mal ein Foto der Anreise zu sehen. Ich bin mit dem Zug gefahren (Freiburg – Basel SBB – Milano – Firenze); das hat auch soweit ganz gut geklappt. In Basel war ich bewusst mit viel Puffer, den ich genutzt habe, um noch einmal durch die Stadt bis zum Rhein und zurück zu laufen. Der gebuchte EC von Basel nach Mailand fiel – wohl wegen der Unwetter ein paar Tage vorher – aus, das war aber dank SBB überhaupt kein Problem – es gab einen Ersatzzug von Basel bis Brig, dort wartete dann im Schnee der EC nach Mailand (siehe Foto). Allerdings war die Kommunikation der SBB auch nicht ganz optimal. Der Zug stand zwar am Bahnsteig und fuhr dann auch von Basel bis Brig, im System war er aber als „Ausfall“ gekennzeichnet. Nun denn, ich bin gut hingekommen. Und konnte mich daran freuen, dass die SBB an jedem Bahnhof planmäßig einige Minuten stand, insgesamt nicht allzuschnell fuhr und in der Summe damit extrem pünktlich war.
Auf der Hin- wie auf der Rückfahrt verursachte Mailand und die italienische Bahn allerdings Schweißausbrüche. Aufgrund von sich hinziehenden Grenzkontrollen in Domodossala dauerte es auf der Hinfahrt ewig, bis wir dort wieder losfuhren, entsprechend baute sich die Verspätung auf, so dass ich meinen Anschluss in Mailand schon davonfahren ahnte und nach europäischen Passagierrechten goggelte – hat dann dank großzügiger Umsteigezeit doch noch geklappt. Auf der Rückfahrt (Firenze – Milano – Zürich – Freiburg) war es noch ärger – da sah alles gut aus, bis das knallrote ICE-Äquivalent aus Florenz dann auf der eigentlich mit 250 bis 300 km/h befahrenen Strecke plötzlich anfing zu bummeln und dann stehenblieb, um andere Züge vorzulassen. Die 20 Minuten Umsteigezeit schmolzen so auf zwei Minuten zusammen – um einmal quer über den unübersichtlichen Mailänder Bahnhof zu sprinten (dank mitfahrender Schweizer*innen wusste ich immerhin, auf welches Gleis ich musste). Am Gleis ankommen, stellte sich heraus, dass der vordere Zugteil verschlossen war und wir als inzwischen schon größere Sprint-Gruppe bis zur Mitte des Bahnsteigs rennen mussten, um überhaupt in den Zug zu kommen. Dank Geduld des Zugspersonals und hektischen Anfeuerungsrufen der Bahnsteigbeamt*innen gelang das dann auch, ich war aber ganz schön außer Atmen … (und bei weitem nicht der einzige aus dem ersten Zug, der diesen Anschluss erreichen wollte).
Davon abgesehen hat das mit der Anreise per Bahn gut geklappt. Aufgrund der Kurzfristigkeit vermutlich etwas teurer als mit längerer Planung, da bin ich aber selbst dran schuld. (Und den Ausschlag dafür, überhaupt diese Reiseziel ins Auge zu fassen, hat einerseits das Florenz-Buch von Ada Palmer gegeben, andererseits die Tatsache, dass die Rheintalbahn von Freiburg Richtung Norden die ganzen Osterferien über gesperrt war, so dass der Weg in den Süden nahe lag).
Die ersten Fotos gibt es hier; weitere folgen (wie immer: viel zu viel fotografiert …).