Vielleicht ist es ein etwas quatschiges Projekt, aber irgendwie dann doch cool: bei uns stehen ziemlich viele Bücher rum – meine, aber auch viele, die von meinen Eltern, teilweise auch von meinen Großeltern stammen. Und die Frage „Haben wir eigentlich …?“ ließ sich nicht immer leicht beantworten. In den letzten zwei Wochen habe ich mit Hilfe der App von Zotero, die Barcodes scannen kann, hilfsweise mit der Eingabe der ISBN, 2500 Bücher erfasst und in eine für die Familienmitglieder freigegebene Zotero-Gruppe gepackt. Das sind noch längst nicht alle (z.B. steht da noch ein Bücherschrank mit Büchern, die zumeist 50 bis 100 Jahre alt sind, und die natürlich noch keine ISBN und erst recht keinen Barcode haben), und auch die Sammlung im Gästezimmer ist noch nicht in der Datenbank.
Learnings: Bücher vor ca. 1970 – Wikipedia sagt: 1972 – haben keine ISBN-Nummern, und erst ab ca. 1980 tauchen Barcodes auf. Es gibt Verlage, die ISBN-Nummern mehrfach vergeben (Frevel!), und Barcodes auf amerikanischen Science-Fiction-Taschenbüchern aus den 1990ern werden von Zotero nicht erkannt. Ansonsten geht das alles recht reibungslos. Barcodescan per Handy, teilweise einfach „Buch rausziehen, scannen, Buch wieder reinstellen“. Die Eingabe von ISBN (oder da, wo es keine gibt, den Buchdaten) geht dagegen am PC sehr viel schneller als mobil. Und auch wenn Zotero gut ist, und in der Library of Congress und im OpenWorldCat nach bibliografischen Daten sucht, kommt manchmal Mist raus. In seltenen Fällen das völlig falsche Buch – und häufig nicht ganz korrekte Angaben, die falsche Auflage, fehlende Umlaute oder eine Zuordnung der Autor*in als „contributor“ statt als „author“. Aber: alles besser als nichts.
Auch gelernt: Joan Vinges World’s End hatte ich doppelt. Was mir nicht bewusst war. Und in älteren Büchern steht oft kein Veröffentlichungsdatum. Das älteste Buch, das mir unter die Finger kam, war ein Pilzbestimmungsbuch von 1890. Besonders cool: dank ISBN wurde auch ein chinesischer Reiseführer (in chinesisch) und ein mir unklares Buch in kyrillischer Schrift korrekt in Zotero erfasst. Und: 2500 Bücher sind zwar viele, aber weit von den 70.000 des verstorbenen Arno-Schmidt-Fans aus dem Ruhrgebiet entfernt.
Nächster Schritt wäre mir dann mal die Plugin-Architektur von Zotero anzuschauen und zu gucken, ob sich damit noch irgendwas interessantes anfangen lassen könnte.
Die Bücher ohne ISBN und die häufig mangelhaften Metadaten haben mich vor Jahren auch von einem ähnlichen Projekt mit Librarything abgebracht. Die manuelle Erfassung von Büchern macht nämlich im Vergleich zum Abscannen wirklich, wirklich keinen Spaß.
Und dann stand ein Umzug an plus die bittere Erkenntnis, dass ich bestimmte Bücher seit Jahren besitze, nie gelesen habe und nie lesen werde. Oder dass ich sie gelesen habe, aber dass ich sie nicht erneut lesen werden und dann sind sie ins Sozialkaufhaus gewandert.
Danke, Till,
dann will ich mal sehen was das für kyrillische (vielleicht Vladimir Wysocki ?) , bzw. chinesische Bücher waren (vtl. über Xin Jiang (Ujguristan / Ost-Turkestan, oder Nej Mongu / Innere Mongolej).
Ja, und dann kann ich mal die anderen eintippen – alte Bücher in die Hand nehmen ist interessant ;)