Via Worldsfair: Prof. Alan Charles Kors von der University of Pennsylvania versucht, die Geschichte der Menschheit in 60 Sekunden zu erklären. Hier findet sich das Transkript zu seinem Vortrag. Und hier findet sich mein Versuch, das ganze schnell mal eben ins Deutsche zu übersetzen:
- Am Anfang Stämme: hartes Leben.
– Über den engen Kreis hinaus waren Gewalt, Abneigung gegenüber Unterschiedlichkeit und Sklaverei das Normale. Überall Aberglaube.
– Kultur trägt zu deren Überwindung bei.
– Regen-Landwirtschaft macht Verrückte möglich.
– Bewässerungs-Landwirtschaft bevorzugt Gemeinschaften.
– Arbeitsteilung und Handel führen zu gegenseitiger Kooperation, auch über den Stamm hinaus.
– Immer aber der Impuls: „Töte oder versklave den Außenseiter!“
– Schritt für Schritt entsteht Wissenschaft aus Athens Pakt mit der Vernunft.
– Arbeitsteilung, Handel, Wissensmeisterschaft, und mit der Zeit Mehrwert, manchmal erweiterte Friedensherrschaft und vielfältig entstandende Regeln und Zusammenarbeit zwischen Fremden: immer in der Abwehr gegen die grimmige Normalität der Stammesherrschaft, Gewalt und Ignoranz.
– Niemand, der hier lehrt, weiss was in Zukunft passieren wird.
Warum blogge ich das? Weil ich interessant finde, wie sich über die Form („Menschheitsgeschichte in 60 Sekunden“) diese Kurzdarstellung verbreitet (ich trage mit diesem Eintrag natürlich auch dazu bei), und weil mir gerade in der kompakten Form auffällt, dass ich mich frage, ob ich diese Darstellung eigentlich plausibel finde (Arbeitsteilung, Handel und Wissen als Motoren des Fortschritts), oder ob wir es hier letztlich mit einem sehr guten Beispiel für eine aus einer ganz bestimmten Kultur heraus gesehenen Reinterpretation des Weltgeschehens zu tun haben. Jedenfalls scheint mir die Menschheitsgeschichte in 60 Sekunden einigen Stoff für Diskussionen zu bieten.