Teile der deutschen SF- und Fantasy-Szene bleiben mir fremd. Das mag auch mit Aktionen einer umtriebigen Autor*innen etc. – na gut, es sind vor allem Männer – zu tun haben, die sich bemüssigt fühlen, ein „Wuppertaler Manifest“ aufzusetzen um die „Unterwanderung“ der deutschsprachigen Science Fiction und Fantasy durch „Gender-Extremisten“ an den Pranger zu stellen. Unter einem „Aktionsbündnis Fantastik und Gesellschaft“ (und dem möglicherweise nicht ironisch gemeintem Motto ‚Wider die Empörungsindustrie‘) tut diese empörte Riege es nicht. Nun ja. Irgendwie wiederholt sich als Farce, was vor ein paar Jahren rund um die Hugo-Verleihung global passierte.
Mitbekommen von dieser ganzen Sache habe ich tatsächlich nur, weil einige der progressiven deutschsprachigen Autor*innen, denen ich auf Mastodon folge, darauf reagiert haben. Und zwar letztlich auf eine Art und Weise, die mir gut gefallen hat – nämlich, indem sie dazu aufgerufen haben, mal zusammenzustellen, was es so an lesenswerten bunten, queeren, progressiven Romanen und Kurzgeschichten aus SF und Fantasy gibt.
- Wer nach Lektüreempfehlungen sucht, wird unser diesem Posting von Lena Richter („Dies ist mein letztes Lied“) fündig. (Neben Originalveröffentlichungen auch viel internationales, ins Deutsche übersetzte).
- Auch Amalia’s Haunted House hat einige Empfehlungen, auch zu engagierten Kleinverlagen.
- Jasper Nicolaisen verweist gleich auf eine ganze Liste „sehr guter deutschsprachiger Phantastik der letzten 100 Jahre“.
- Schon etwas älter (2023): eine Übersicht über progressive Phantastik von Judith C. Vogt („Anarchie Déco“).
- [Update 4.10.2025] Generell eine gute Quelle: die monatliche Phantastik-Bestenliste (Danke an Nils für den Hinweis!).