Bits und Bäume und dazwischen Zwischenräume

„Nach­hal­tig­keit“ und „Digi­ta­li­sie­rung“ sind zwei der gro­ßen The­men unse­rer Zeit. Inso­fern fand und fin­de ich es eine groß­ar­ti­ge Idee, die Schnitt­men­ge zwi­schen die­sen bei­den Ent­wick­lun­gen genau­er zu beleuch­ten, wie dies mit der Kon­fe­renz „Bits und Bäu­me“ an die­sem Wochen­en­de in Ber­lin umge­setzt wurde. 

Ich will jetzt gar kei­nen Kon­fe­renz­be­richt im übli­chen Sin­ne schrei­ben. Es gab unge­fähr 130 ver­schie­de­ne Ver­an­stal­tun­gen, rund 1300über 1700 Leu­te waren da, und die TU Ber­lin ver­wan­del­te sich für zwei Tage in ein wuse­li­ges Öko-Tech-Camp. Wer ein­zel­ne der Vor­trä­ge nach­gu­cken will, kann die­se auf der Medi­en­sei­te des CCC fin­den – es lohnt sich durch­aus, vom 8‑Minuten-„Sporangium“ bis zu den gro­ßen Podi­en und Panels. Und wer ganz knapp wis­sen möch­te, war­um das mit der Digi­ta­li­sie­rung und der Nach­hal­tig­keit nicht so ein­fach ist, soll­te sich die Eröff­nungs­vor­trä­ge von Til­man Sant­a­ri­us und von Lorenz Hil­ty anschau­en. Ich ver­ra­te schon mal: Rebound-Effek­te haben eini­ges damit zu tun.

„Bits und Bäu­me und dazwi­schen Zwi­schen­räu­me“ weiterlesen

ShareBW bringt Nachhaltigkeit und Digitalisierung zusammen

image

Ein Ele­ment der Digi­ta­li­sie­rungs­stra­te­gie der (alten) Lan­des­re­gie­rung war der Pro­zess „ShareBW“, bei dem Pionier*innen des digi­ta­len Wan­dels im Mit­tel­punkt standen.

Wis­sen­schafts­mi­nis­te­ri­um und Cyber­Fo­rum Karls­ru­he hat­ten dazu im letz­ten Jahr einen hoch­do­tier­ten Wett­be­werb ver­an­stal­tet, bei dem fünf Startups/Projeke aus­ge­wählt und dann beglei­tet wur­den. Heu­te fand unter dem Mot­to „Die Share Eco­no­my im digi­ta­len Wan­del“ dann der Abschluss­kon­gress dazu statt, der Sha­ring Eco­no­my im Schnitt­punkt von Digi­ta­li­sie­rung und Nach­hal­tig­keit unter die Lupe nahm.

„ShareBW bringt Nach­hal­tig­keit und Digi­ta­li­sie­rung zusam­men“ weiterlesen

taz.lab-Bildung – und ein bißchen Nachhilfe in „grüne Gremien“

University en site

Am 24.4. fin­det in Ber­lin ein von der taz orga­ni­sier­tes „Zukunfts­la­bor“ statt, dass sich mit Bil­dung, Hoch­schul­po­li­tik und ähn­li­chem aus­i­en­an­der­setzt. Ich bin auch dabei (was mich ehr­lich gesagt etwas über­rascht hat­te, als sich das vor eini­gen Wochen her­aus­kris­tal­li­sier­te …) und wer­de mit u.a. Chris­ti­an Fül­ler über Bil­dungs­ar­mut, Stu­di­en­ge­büh­ren und Gerech­tig­keit dis­ku­tie­ren. Dass das span­nend wird, da bin ich mir sicher – und gespannt bin ich auch schon, auch auf das Pro­gramm insgesamt.

Wir als BAG WHT wer­den die Gele­gen­heit nut­zen, am 23.4. als BAG tagen, und dann am 24.4. gemein­sam das „taz lab“ besu­chen. Genau, BAG WHT. Aus­ge­schrie­ben: Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaft Wis­sen­schaft, Hoch­schu­le, Tech­no­lo­gie­po­li­tik. Ist lang und umständ­lich, ja. Aber fasst zusam­men, was da inhalt­lich zusam­men­ge­fasst ist. 

Nun, was hat die taz dar­aus gemacht? Im Pro­gramm­heft (pdf) fir­mie­re ich als Spre­cher einer grü­nen BAG Bil­dung. Ist zwar kür­zer, und die BAG gibt’s auch – aber genau da liegt der Hase begra­ben. „Bil­dung“ ist näm­lich, so schön das wäre, kei­ne Kurz­form von „Wis­sen­schaft, Hoch­schu­le, Tech­no­lo­gie­po­li­tik“, son­dern – grob gesagt – das Ergeb­nis einer inter­nen Arbeits­tei­lung zwi­schen Schule/Berufsbildung/Weiterbildung auf der einen Sei­te und Hochschule/Wissenschaft (und For­schung) auf der ande­ren Seite. 

Viel­leicht des­we­gen noch ein kur­zer Hin­weis, was so eine BAG eigent­lich ist. Dem Über­blick über alle BAGen kann ent­nom­men wer­den, dass es davon zur Zeit 22 Stück gibt, die sich in fünf Fach­be­rei­che auf­tei­len. Es waren auch schon mal noch mehr – da wur­de dann aber aus Kos­ten­grün­den eini­ges zusam­men­ge­legt. Des­we­gen auch W, H, T. 

Die Bun­des­ar­beits­ge­mein­schaf­ten „haben das Ziel, die inhalt­li­che und poli­ti­sche Arbeit in der Par­tei und ihren ver­schie­de­nen Gre­mi­en zu ent­wi­ckeln, zu ver­net­zen und die Zusam­men­ar­beit mit (Fach-)Verbänden, Initia­ti­ven und wis­sen­schaft­li­chen Insti­tu­tio­nen zu koor­di­nie­ren.“ Sie sind auf Par­tei­ta­gen antrags­be­rech­tigt, es gibt auch ein Gre­mi­um aller BAG-Spre­che­rIn­nen, um die BAGen ins­ge­samt u.a. gegen­über dem Bun­des­vor­stand zu ver­tre­ten. In den BAGen sit­zen Dele­gier­te aus den ein­zel­nen Bun­des­län­dern (im Ide­al­fall von the­ma­tisch ent­spre­chen­den Lan­des­ar­beits­ge­mein­schaf­ten gewählt), aus den Land­tags­frak­tio­nen, aus der Bun­des­tags­frak­ti­on und von der Grü­nen Jugend. Und natür­lich vom Bun­des­vor­stand. Bei uns kommt noch Cam­pus­grün und die Böll-Stif­tung dazu. 

Letzt­lich steht bei den BAGen die inner­par­tei­li­che inhalt­li­che Arbeit im Mit­tel­punkt. Das mün­det dann bei­spiels­wei­se in Anträ­gen für Par­tei­ta­ge, in der Ent­wick­lung von Kon­zep­ten oder in der The­men­set­zung. Wich­tig sind die BAGen, weil sich hier ers­tens die Exper­tIn­nen der Par­tei tref­fen, und weil zwei­tens im Ide­al­fall hier die Arbeit zwi­schen Bun­des­par­tei und Lan­des­ver­bän­den, zwi­schen Ehren­amt­li­chen und haupt­be­ruf­li­chen Poli­ti­ke­rIn­nen abge­stimmt wird (dane­ben gibt es „Bund-Län­der-Tref­fen“ zwi­schen Ver­tre­te­rIn­nen der Bun­des­tags­frak­ti­on und der Land­tags­frak­tio­nen zu bestimm­ten The­men). Die BAGen tref­fen sich mehr­mals im Jahr (bei uns: zwei­mal oder drei­mal) zu selbst­ge­wähl­ten Tagesordnungspunkten. 

Auf­ga­be der von der BAG gewähl­ten Spre­che­rIn­nen (wie bei Grüns üblich, als quo­tier­te Dop­pel­spit­ze – bei uns die Ber­li­ner Abge­ord­ne­te Anja Schillhan­eck und ich) ist es, die­se Tref­fen vor­zu­be­rei­ten und dafür ein­zu­la­den, sie zu lei­ten – und gele­gent­lich auch mal in die­ser Funk­ti­on anders­wo auf­zu­tau­chen. Zum Bei­spiel beim taz.lab.

War­um blog­ge ich das? Zur Klar­stel­lung, war­um mir „BAG WHT“ statt „BAG Bil­dung“ wich­tig ist – und um schon mal drauf hin­zu­wei­sen, dass da eine span­nen­de Ver­an­stal­tung statt­fin­den wird …

Kurz: Qual der Wahl bei der Umweltsoziologie

Vor ein paar Wochen hat­te ich ja über die von mir – zusam­men mit Julia Scher­rer und Horst-Diet­rich Elvers – orga­ni­sier­te Sek­ti­ons­sit­zung Umwelt­so­zio­lo­gie II auf dem dies­jäh­ri­gen Kon­gress für Sozio­lo­gie berich­tet. Genau­er: über den Call for Papers, den wir unter die Über­schrift „Glo­bal den­ken, lokal han­deln? Oder: Die Ungleich­ver­tei­lung von Umwelt­ri­si­ken in der Welt­ge­sell­schaft“ gestellt hatten. 

dgs2010Inzwi­schen ist die Ein­sen­de­frist rum, und für die ca. fünf Vor­trags­slots in der Sek­ti­ons­sit­zung erreich­ten uns inner­halb der Dead­line 15 Vor­schlä­ge. Für mich ist das zwar nicht das ers­te Mal, dass ich an der Orga­ni­sa­ti­on einer wis­sen­schaft­li­chen Tagung betei­ligt bin, aber doch das ers­te Mal, dass es dabei deut­lich mehr Ein­rei­chun­gen gibt, als Vor­trags­plät­ze vor­han­den sind. Anders gesagt: wir haben nun die Qual der Wahl. 

Das freut mich, weil der Call for Papers wohl das The­ma getrof­fen hat, heißt aber auch, dass da ein biß­chen Arbeit rein­ge­steckt wer­den muss. Wir wer­den jetzt erst ein­mal jeweils indi­vi­du­ell Punk­te für die ein­zel­nen Ein­rei­chun­gen ver­ge­ben und dann zusam­men­rech­nen. Dabei wird ver­mut­lich jede und jeder ihren/seinen ganz eige­nen Maß­stab anle­gen, was für eine gute Prä­sen­ta­ti­on wich­tig ist. Kri­te­ri­en wie Inno­va­ti­vi­tät, Nähe zum The­ma, aber auch – schwer zu fas­sen – „Dia­log­chan­cen“ mit ande­ren Vor­trä­gen kom­men mir dabei in den Kopf. Darf das Vor­wis­sen über die Per­son, die ein­ge­reicht hat, eine Rol­le spie­len – oder soll bloss der Inhalt zäh­len, soweit er aus dem Abs­tract ersicht­lich ist? Ich bin jeden­falls gespannt, wie das Pro­gramm aus­se­hen wird, das nach­her rauskommt. 

Und weil sowas ja nicht wirk­lich „gelehrt“ wird, fän­de ich es auch span­nend, von ande­ren zu hören, was sie bei ähn­li­chen Auf­ga­ben für Erfah­run­gen gemacht haben, bzw. wie sie da ran gehen.

Kurz: Umweltsoziologie auf dem Jubiläumskongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Im Herbst 2010 fin­det der dies­jäh­ri­ge Kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie (DGS)* statt – in Frank­furt am Main. War­um das erwäh­nens­wert ist? Weil die DGS 1910 gegrün­det wur­de, es also der Kon­gress zum 100. Geburts­tag der Fach­ge­sell­schaft ist. Der mit Frank­furt übri­gens wie­der an den Ort des ers­ten deut­schen „Sozio­lo­gen­tags“ zurückkehrt. 

Und war­um das hier erwäh­nens­wert ist? Weil ich für die Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie zusam­men mit der Sek­ti­on Umwelt­so­zio­lo­gie eine Sek­ti­ons­sit­zung mit orga­ni­sie­re. Pas­send zum Kon­gress­the­ma der trans­na­tio­na­len Ver­ge­sell­schaf­tung haben wir die­se Sit­zung unter den Titel „Glo­bal den­ken, lokal han­deln? Oder: Die Ungleich­ver­tei­lung von Umwelt­ri­si­ken in der Welt­ge­sell­schaft“ gestellt. Eine wei­te­re Sek­ti­ons­sit­zung wird sich mit Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät in der Umwelt­so­zio­lo­gie befassen.

Auf der DGS-Sei­te ist der Call for Papers lei­der noch nicht online. Dafür kann er hier (nach „wei­ter­le­sen“) ange­schaut werden. 

* Gelun­ge­nes Kon­gress­lo­go übri­gens, fin­de ich.

„Kurz: Umwelt­so­zio­lo­gie auf dem Jubi­lä­ums­kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie“ weiterlesen