Ich drücke mal die Daumen für die Berlin-Wahl morgen – auch wenn ich befürchte, dass das grüne Wahlergebnis schlechter ausfällt als im Schnitt der Umfragen, und das von CDU und AfD besser.
Photo of the week: Late sun III
Was ich ja ganz schön finde, sind die vielen frei herumstehenden Obstbäume im Rieselfeld. Bei uns auf dem Hof des Wohnblocks stehen zum Beispiel zwei Apfelbäume. Was weniger schön ist: so richtig kümmert sich niemand darum. Also, die Hausmeister werfen ab und zu die herabgefallenen Äpfel in den Müll, aber ansonsten passiert mit den Bäumen nichts. Ich vermute, dass auch das dazu beiträgt, dass die Äpfel vor allem von Vögeln und Würmern gefressen werden. Ein paar ernte ich jedes Jahr – für Apfelkompott oder Apfelkuchen reicht es, zum „So-Essen“ sind die Äpfel meist zu sauer und dann auch zu wurmstichig. Insofern bedarf das Konzept „Obstbäume im öffentlichen Raum“ vielleicht noch der einen oder anderen Überarbeitung. Besser als giftige Zierpflanzen oder dergleichen zu pflanzen, ist es allerdings auch jetzt schon.
P.S.: Weiterführende Lektüre siehe mundraub.org.
In eigener Sache: Swap, share, experience
Die Vorträge der Degrowth 2014 sind inzwischen in einem Online-Dokumentationssystem verfügbar.
Dazu gehört auch der Vortrag, den ich im letzten September zusammen mit Jenny Lay zum Thema „Swap, share, experience“ geschrieben und gehalten habe. Genauer gesagt: Sowohl unsere hübsche Powerpoint-Datei (englisch) als auch das (deutschsprachige) Manuskript „Tauschen, teilen, Erfahrungen sammeln: Das transformative Potential sozial-ökologischer Praxisformen“ sind jetzt online abrufbar (beides sind PDF-Dateien).
Inhaltlich geht es darum, mal auszuprobieren, wie weit ein praxistheoretisches Vokabular hilfreich dabei sein kann, sich unterschiedlichen Praxisformen der – im weiteren Sinne – Share Economy – zu nähern, und mit Bezug auf u.a. Elizabeth Shoves Raster aus stuff, images und skills zu untersuchen, wo das transformative Potenzial dieser Praxisformen liegt. Ausprobiert haben wir das an den Beispielen urbaner Gärten und Umsonstläden.
Das ganze ist ein erster Entwurf, aber vielleicht trotzdem interessant für alle, die sich umweltsoziologisch derartigen Phänomenen nähern wollen.
Lay, Jenny; Westermayer, Till (2014): »Swap, share, experience: the transformative potential of socio-ecological forms of practice«, in Fourth International Conference on Degrowth for Ecological Sustainability and Social Equity, Leipzig, 2014, URL: http://degrowth.co-munity.net/conference2014/scientific-papers/3543. (Bzw. persistente URL bei SSOAR: http://nbn-resolving.de/urn:nbn:de:0168-ssoar-420416).
Plätze machen Städte
Freiburg nennt sich ja manchmal „Green City“. Je nachdem, was genau unter „grün“ in diesem Zusammenhang verstanden wird, durchaus zu Recht. Das Vauban-Viertel ist ein gelungenes sozial-ökologisches Experiment, über das Rieselfeld ließe sich ähnliches sagen, es gibt Radexpresswege, Straßenbahnen, Tofubratwürste, Windräder, grüne Wahlergebnisse, einen grünen OB und ein Milieu, das durchaus schon in das einschlägige Liedgut Eingang gefunden hat.
Wer durch die Innenstadt geht, das Flair des Münstermarkts und die Hänge des Schwarzwalds bewundert, sieht davon allerdings nicht unbedingt etwas. Oder, ganz stimmt das nicht: der Rotteckring zwischen dem Stadttheater mit politischem Anspruch, der Universität, die jetzt auf Nachhaltigkeit setzt, und dem neuen Kristallpalast der Universitätsbibliothek ist für den Autoverkehr gesperrt und wird noch nicht von den geplanten Straßenbahnlinien durchkreuzt. Nur FahrradfahrerInnen und FußgängerInnen queren – in Freiburg-üblichen Massen den Platz.
Kurz: Kartoffelernte vom Balkon
Kartoffeln, die etwas liegenbleiben, fangen bekanntermaßen an zu keimen. Vor einiger Zeit hatten wir eine beim besten Willen nicht mehr verzehrfähige Kartoffel. Die haben wir auf Z.s Wunsch dann auf dem Balkon in einem großen Blumentopf eingepflanzt. Seit ein paar Tagen fing die Kartoffelpflanze, die sich daraus entwickelt hatte, zu verdorren an.
Heute haben wir dann Kartoffeln geerntet – eine ganze Portion, deutlich mehr als die erwarteten Puppenkartöffelchen. Z. hat sich gefreut – und ich auch: