Zukunfts-Apps

Die Zukunft ist da, sie ist nur ungleich ver­teilt – so unge­fähr hat der Autor Wil­liam Gib­son das mal aus­ge­drückt. Und auch wenn das Zitat schon ein paar Jah­re alt ist, hat er immer noch und umso mehr recht. (Neben­bei: Netzpolitik.org weist dar­auf hin, dass dar­über abge­stimmt wer­den kann, wel­che Teil der Zukunft wann (und wo?) auf­tau­chen sol­len …). Bei mir ist mit mei­nem neu­en Smart­phone (ich hat­te dar­über berich­tet …) ein gehö­ri­ges Stück Zukunft ange­kom­men. Die Kom­bi­na­ti­on aus orts- und bewe­gungs­sen­si­blem Gerät, Video­ka­me­ra und schnel­lem Pro­zes­sor macht in der Tat eini­ge Din­ge mög­lich, die sich noch sehr nach Sci­ence Fic­tion anfühlen. 

Und ich rede dabei jetzt nicht über Inter­net, Fern­se­hen und Land­kar­ten „in der Hand“, son­dern über Apps, die Mobil­te­le­fon und Umge­bung ver­knüp­fen. Dass das ein gro­ßer Trend ist, war mir theo­re­tisch klar – samt schö­ner Stich­wor­te wie „Aug­men­ted Rea­li­ty“ oder „ubi­qui­tous com­pu­ting“. Aber es fühlt sich halt, wenn die­se Din­ge in der Hand lie­gen, doch noch ein­mal ganz anders an.

Drei (kos­ten­lo­se, d.h. zumeist wer­be­fi­nan­zier­te) Bei­spie­le für sol­che Zukunfts-Apps:

1. Geo­Goog­le ist ein Tool, das die Magnet­da­ten, GPS-Daten und Nei­gungs­da­ten des Han­dys aus­wer­tet und über eine Live­auf­nah­me der Umge­bung drü­ber­legt. Kurz: Geo­Goog­le macht Him­mels­rich­tun­gen und geo­gra­phi­sche Koor­di­na­ten inter­ak­tiv sicht­bar und blen­det die­se in die Welt ein. (Ähn­lich übri­gens auch der Navi-Modus von Goog­le Maps)

2. Aug­men­ted Pia­no Rea­li­ty ist eher eine Spie­le­rei, zeigt aber als Kon­zept, was noch mög­lich ist. Eine auf Papier auf­ge­mal­te Kla­via­tur wird von der Kame­ra des Smart­phones auf­ge­nom­men, und nach­dem die­ses eini­ger­ma­ßen fixiert ist, und das Papier rich­tig liegt, klappt dann das klei­ne Wun­der: Die auf­ge­mal­ten Tas­ten las­sen sich spie­len – auto­ma­gisch ertönt die ent­spre­chen­de Note.

3. bar­coo ist ein Bar­code-Scan­ner. Davon gibt es eini­ge. Was die­sen hier beson­ders macht, ist die gelun­ge­ne Ver­knüp­fung mit einer Pro­dukt- und Bewer­tungs­da­ten­bank, die bar­coo tat­säch­lich zu einem „Nach­hal­tig­keits­tool“ machen, wie ich das mal genannt habe: Ein­fach mit dem Smart­phone einen Bar­code ein­scan­nen, und kurz dar­auf erschei­nen Pro­dukt­na­me, übli­cher Preis, Öko-Bewer­tun­gen aus ver­schie­de­nen Daten­ban­ken sowie Kom­men­ta­re von Nut­ze­rIn­nen, die sich dann eben­falls auf dem Smart­phone ein­tra­gen und ergän­zen lassen.

War­um blog­ge ich das? Weil’s noch ein biss­chen „wow“ für mich ist. Und auch wenn ich mir noch nicht so sicher bin, was ich mit Apps wie die­sen tat­säch­lich anfan­ge, machen sie auf jeden Fall auf sehr hand­fes­te Wei­se begreif­lich, dass ein Smart­phone in nahe­zu idea­ler Wei­se eine Schnitt­stel­le zwi­schen „Real­raum“ und Netz dar­stellt. Und das fin­de ich auf ganz unter­schied­li­chen Ebe­nen spannend.