Photo of the week: R. erklärt, was mit dem Holz gemacht wurde

R. erklärt, was mit dem Holz gemacht wurde

 
Ges­tern haben hier die Som­mer­fe­ri­en ange­fan­gen. Und auch wenn die Kita noch ein paar Tage län­ger auf hät­te, heißt das für uns: Die Kin­der­gar­ten­zeit für R. ist jetzt zu Ende, im Herbst geht es in der Schu­le wei­ter. Das ist schon ein Ein­schnitt – schließ­lich war R. jetzt eini­ge Jah­re vor­mit­tags wie nach­mit­tags jede Woche in der städ­ti­schen Kita gewe­sen, anders als sei­ne älte­re Schwes­ter, die nur vor­mit­tags (im Wald­kin­der­gar­ten) war. 

Zum Abschied gab es unter ande­rem den Port­fo­lio-Ord­ner mit nach Hau­se (sowas hät­te ich ger­ne aus mei­ner eige­nen Kin­der­gar­ten­zeit), und beim Durch­blät­tern wird noch ein­mal deut­lich, wie viel­fäl­tig die Pro­jek­te waren, und wie sehr sich die Erzie­he­rIn­nen indi­vi­du­ell um jedes Kind geküm­mert haben. Auch, wie viel den Kin­dern zuge­traut wur­de. Apro­pos Pro­jek­te: Ein Allein­stel­lungs­merk­mal der Kita Rie­sel­feld sind die Kunst­pro­jek­te (einen Ein­druck geben die Fotos aus 2013, 2014 und 2015).

Ab Herbst dann also Schu­le – das wird anders, und ich bin gespannt, wie R. damit klar­kom­men wird. 

Kurz: Propaganda

Irgend­wie sind hier gra­de Athe­is­mus­wo­chen. R. hat ges­tern in der städ­ti­schen Kin­der­ta­ges­stät­te eine „Lese­ta­sche“ fürs Wochen­en­de mit­ge­kriegt. Eigent­lich eine tol­le Sache: ein Stoff­beu­tel mit vier Büchern – alle paar Wochen hängt ein sol­cher Beu­tel für ihn an der Gar­de­ro­be. R. fin­det das pri­ma und freut sich schon, wenn er dran ist.

Mich hat dage­gen der Inhalt ziem­lich geär­gert bzw. auch ein biss­chen rat­los gemacht. Neben drei net­ten Kin­der­bü­chern war dies­mal Butterworth/Inkpen: Wun­der­ba­re Welt! in der Tasche. Ein Sach­buch mit Auf­klapp­ta­feln und Aus­klapp­tie­ren, sehr schön gemacht. Nur lei­der ein Sach­buch, das die Welt mit „Am Anfang trenn­te Gott Licht und Dun­kel­heit“ begin­nen lässt und mit einem Spie­gel – Got­tes Eben­bild – endet. Krea­tio­nis­mus für Kin­der, oder so.

Die Lese­ta­schen­bü­cher sind wohl Spen­den aus ver­schie­de­nen Lese­ak­ti­ons­ta­gen, von Eltern etc. Inso­fern kann ich mir erklä­ren, wie das Buch da rein gera­ten ist. Rat­los bin ich, weil R. ein Buch mit Aus­klapp­tie­ren toll fin­det und vor­ge­le­sen haben möch­te – und weil ich nicht so genau weiß, wie ich der Kita freund­lich nahe brin­ge, dass ich das inak­zep­ta­bel fin­de. Was meint ihr?

P.S.: Kennt jemand ein gutes Buch, das Kin­der­gar­ten­kin­dern die Ent­ste­hung der Welt (Urknall bis heu­te) vermittelt?

P.P.S.: Klap­pen­text des Buches

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Wenn in dem gan­zen Buch „Gott hat xy gemacht“ durch „xy ist ent­stan­den“ ersetzt wird, ist es gar nicht so schlecht – umso mehr ärgert es mich, dass ers­te­res das Buch definiert.

Kurz: Promovierende mit Kind zwischen den Kategorien

BüroMei­ne Part­ne­rin und ich sind der­zeit bei­de Pro­mo­ti­ons­stu­die­ren­de. Das hat ver­schie­de­ne Vor- und Nach­tei­le, um die es hier aber gar nicht gehen soll. Ein Pro­blem die­ses Sta­tus ist mir heu­te mor­gen schmerz­lich bewusst gewor­den. Wir sind näm­lich (schon län­ger) auf der Suche nach einem Kita-Platz für Ras­mus. Eigent­lich hät­ten wir ger­ne schon längst einen – Ras­mus ist gera­de ein Jahr als gewor­den – aber da wir ihn nicht vor­ge­burt­lich schon auf War­te­lis­ten set­zen las­sen haben, zieht sich das alles hin. 

Aber zum Sta­tus­pro­blem: die Uni Frei­burg hat eine eige­ne Kita (soweit ja mal gut). Die ist voll, wir ste­hen auf der War­te­lis­te, haben aber wenig Hoff­nung, einen Kita-Platz zu ergat­tern, weil die Plät­ze dort in der Rei­hen­fol­ge „wiss. Mit­ar­bei­te­rin­nen“*, „wiss. Mit­ar­bei­ter“, „Pro­mo­vie­ren­de“ ver­ge­ben wer­den, wie ich heu­te mor­gen erfah­ren habe.** Das Stu­den­ten­werk betreibt auch Kin­der­ta­ges­stät­ten. Dort ist die Rei­hen­fol­ge „Stu­die­ren­de im Erst­stu­di­um“ und erst danach „Pro­mo­vie­ren­de etc.“. Macht bei­des aus sich her­aus Sinn – zusam­men führt es dazu, dass die Chan­ce, als pro­mo­vie­ren­de Eltern ohne Beschäf­tig­ten­sta­tus einen Kita-Platz an der Uni zu krie­gen, ziem­lich klein sind. Was – „aka­de­mi­sche Rush­hour“ hin und „fami­li­en­freund­li­che Uni“ her – ziem­lich blöd ist.

* Neben­bei ein schö­nes Bei­spiel für Rei­fi­zie­rungs­pro­ble­me: aus der gegen­wär­ti­gen geschlechts­spe­zi­fi­schen Arbeits­ver­tei­lung her­aus erscheint es durch­aus sinn­voll, Kita-Plät­ze bevor­zugt an die Kin­der von Wis­sen­schaft­le­rin­nen zu geben – gleich­zei­tig ver­stärkt die­se Rei­hen­fol­ge aber die gesell­schaft­li­che Annah­me, dass Wis­sen­schaft­ler einen gerin­ge­ren Bedarf an Kin­der­be­treu­ung haben, weil ja im Zwei­fels­fall die Frau ein­sprin­gen kann.

** Damit das nicht in den fal­schen Hals gerät: der Mit­ar­bei­ter, der mich dar­über infor­miert hat, war sehr freund­lich und hat­te durch­aus Ein­sicht in die sich dar­aus erge­ben­den Pro­ble­me (und nann­te auch eini­ge Alter­na­ti­ven außer­halb der Uni) – das struk­tu­rel­le Pro­blem besteht trotz­dem weiter.