Dass mehr oder weniger unbekannte Politiker sich derzeit Gedanken darüber machen, Platzkarten in Kirchen zu vergeben, ist mir als Nichtkirchensteuerzahler und Nichtkirchenbesucher relativ egal. Nebenbei gesagt: dass alle meine Banken mir unsinnige Formulare zwecks Direktabführung von Religionsgemeinschaftsgebühren schicken, hat mich auch eher irritiert. Wo war ich? Mir sind diese Vorschläge also relativ egal, solange keine Kirchenfehlbelegungsabgabe für Nicht-ChristInnen oder ähnliches daraus resultiert.
Allerdings gibt es auch grüne KirchgängerInnen. Johannes Waldschütz von „GruenesFreiburg“ beispielsweise. Und der wünscht sich jetzt eine Presseerklärung zum Thema „Sonntagskirchenbesuchnachweis für CDU-Politiker, vielleicht in Form eines Kontrollheftes mit Unterschrift durch den Priester“.
Weil ja nun in wenigen Tagen die heutige Wintersonnenwende gefeiert wird, also, anders gesagt, bald Weihnachten ist, erfülle ich dem lieben Johannes seinen Wunsch natürlich gerne. Hier also die gewünschte Presseerklärung.
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Waldschütz fordert: Kirchgang kontrollieren
In Reaktion auf die Forderung des CDU-Politikers Volk, die Kirchen an Weihnachten für Nicht-Kirchensteuerzahler zu schließen fordert Johannes Waldschütz, Nachwuchspolitiker von Bündnis 90/Die Grünen, die Kirchgangshäufigkeit bekannter CDU-Politikerinnen und ‑Politiker besser zu kontrollieren. „Als relativer regelmäßiger Kirchgänger habe ich Thomas Volk noch nicht im Münster wahrgenommen“, berichtet Waldschütz über seine diesbezüglichen Beobachtungen in der zentralen Einrichtung der katholischen Religionsgemeinschaft in Freiburg. Waldschütz weiter: „Vielleicht geht er ja sonst in eine andere Kirche.“
Waldschütz, der, ähnlich wie Volk, bei einer der nächsten Wahlen antreten wird, sieht nur eine Möglichkeit, diesen Umstand kreativ und nachhaltig aufzuklären. Er schlägt dazu vor, im Sinne der für die Unionsparteien zentralen drei K – Kirche, Karriere, Kontrolle – ein Kirchgangsbesuchsheft für CDU-Politikerinnen und ‑Politiker einzuführen. „Ähnlich wie früher im Reliunterricht kann dann ja der Priester die Anwesenheit gegenzeichnen“, erläutert Waldschütz seinen Vorschlag. CDU-Politikerinnen und ‑Politiker, die in dem einer presseöffentlichen Aussage zu entsprechenden Belangen vorausgehenden Quartal nicht an mindestens 10 Sonntagen der freiwilligen Kirchgangsbesuchspflicht nachgekommen sind, wären demnach mit Strafpunkten zu belegen. Dafür schlägt Waldschütz vor, im Sinne eines Konkordats (katholische Kirche) bzw. Staatskirchenvertrags (evangelisch-lutherische Kirchen) die bisher vor allem Autofahrerinnen und Autofahrern bekannte Zentralkartei in Flensburg mit dieser Aufgabe zu betrauen. Alternativ wäre auch die Übertragung von Vermächtnissen an die Parteispendenkasse möglich („Absolutionslösung“).
Vorbehalte, mit seinen Vorschlägen die grundgesetzlich verankerte Trennung von Staat und Kirche weiter aufweichen zu wollen, wischte Waldschütz unwirsch vom Tisch. „Wir müssen die moderne Kontrollgesellschaft mit offenen Armen umklammern!“, so Waldschütz. Er wolle überhaupt nicht zurück in die Zeit der Staatskirchen, sondern voran in die Zukunft des Sicherheitsstaates. Aus der Perspektive progressiver Fortschrittlichkeit sei es vielleicht möglich, ganz auf die von ihm ins Spiel gebrachte Kontrollheftlösung zu verzichten, meint Waldschütz abschließend. „Wir geben einfach jedem eingetragenen Christen und jeder Christin eine Chipkarte – oder implantieren gleich unwiderruflich einen Taufchip. Sicherheitsschleusen an Kirchentoren und erweiterte Kontrollbefugnisse des BKA samt Datenabgleich mit dem Finanzamt könnten dann beide Probleme auf einmal lösen: Zugang nur für Kirchensteuerzahlerinnen und Kirchensteuerzahler, und öffentliche Kontrolle der Anwesenheit von wichtigen Personen des öffentlichen Lebens.“
Weitere Informationen zu diesem Vorstoß sind über die Initiative „Wir wollen Waldschütz wirklich wählen“ erhältlich, die sich dafür einsetzt, den Freiburger Nachwuchspolitiker (Platz 22) zum Stimmenkönig der nächsten Freiburger Stadtratswahl zu machen. Bei Abdrucke erbitten wir ein Belegexemplar.
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Warum blogge ich das? Ein Weihnachtsbeitrag pro Jahr muss sein! Warum allerdings mein Blog gerade technisch rumzickt, weiss ich auch nicht.