Vor der Haustür keine Wildnis mehr, dafür bietet sich der weite Blick über mehrere Varianten Schulzentrum (und am Tag dieses Fotos zudem wunderschöne Wolkenformationen). Das ASG („Albert-Schweitzer-Gymnasium“) wird saniert, deswegen sind die Klassen in Container ausgelagert, der ganz im Hintergrund zu erkennende Gymnasialturm im Orange der späten 1970er Jahre wird umgebaut. Im Mittelgrund die alte und die neue Sporthalle, auf der oben Klassenzimmer sind. Und in grün der irgendwann in den 2000er Jahren gebaute Mensa-Neubau. Wildnis fand ich schöner, aber eine gewisse Ästhetik ist auch diesem Ausblick nicht abzusprechen.
Kurz: Angebadet
Was ich am Rieselfeld vermisse, ist unter anderem die Nähe zum Opfinger See. Da war es möglich, im Sommer vor der Arbeit oder am Nachmittag mal schnell zum See zu radeln und ein paar Züge zu schwimmen. Sehr schöne Sache!
Und ja, ich weiß, bezüglich Baggerseen gibt es ganz unterschiedliche Philosophien. Die einen ekeln sich vor Schlingpflanzen, Algen und Fischen, die anderen lieben ausgelassene Grillpartys am See. Ich mag den See sehr viel lieber als Schwimmbäder, auch weil er – gerade morgens oder unter der Woche – recht leer ist. Ungestört ein bisschen vor mich hinzuschwimmen, ohne großen sportlichen Anspruch, vielleicht noch ein Kapitel zu lesen und dann wieder aufzubrechen – das ist meins. Und das klappt gut, wenn ein paar Minuten Radfahrt reichen, um hinzukommen.
Aus Gundelfingen sind es leider gut 45 Minuten – in eine Richtung. Machbar, aber nicht „mal eben“, sondern dann am Wochenende oder wie jetzt in den Pfingstferien. Heute war ich da, es gab deutlich mehr Libellen als Menschen, und bis ich mich ins eisige Wasser traute, dauerte es etwas. Einmal drin, war es dann eher erfrischend als kalt, stellenweise sogar richtig warm. Ein bisschen geschwommen, und dann zurück gefahren. Ja, Aufwand, aber ich freue mich, mich überwunden zu haben und am See gewesen zu sein. Da kann kein Schwimmbad mithalten.
Leserbrief zu Schulcontainer statt Biotop
Bezogen auf einen Artikel in der heutigen Badischen Zeitung zur Situation in der Kandelstraße:
Interessant, wie unterschiedlich Dinge wahrgenommen werden können. Auch wenn ich es nachvollziehen kann, dass der Platz benötigt wird: Als Anwohner war ich sehr betrübt, als das auf dem jetzigen Containergrundstück entstandene Wäldchen eines Tages gerodet wurde – vorab informiert wurden wir nicht, weder durch die Schule, noch durch Gemeinde oder Kreis. Entfernt wurden nicht nur zwischenzeitlich hoch gewachsene, starke Bäume. Auch Eichhörnchen und Igel und viele Vogelarten hatte ich dort beobachtet: ein Biotop-Trittstein, der jetzt fehlt.
Zustimmung allerdings dann dazu, dass die Kandelstraße oft zugeparkt ist und der dicker und breiter gewordene Elterntaxi-Verkehr ein Problem darstellt. Hier bräuchte es dringend eine mutige Lösung. Eine Einbahnregelung für den Autoverkehr könnte eine solche sein.
Und über Architektur mag man streiten. Es stimmt jedoch, dass die beiden Erweiterungen der Schule und die Container eher nach Gewerbegebiet aussehen – die „Krönung“ wäre die angedachte Lärmschutzmauer der Bahn, die den letzten Blick auf Rebberg und Roßkopf versperren würde.