Der 1. ordentliche Länderrat 2007 ist vor ein paar Stunden zu Ende gegangen, ich sitze jetzt im ICE-Flagship von Köln nach Mannheim; mehr noch als in den älteren ICEs fühlt sich Zugfahren hier (zumal mit untergehender Sonne und der richtigen Musik) so ein bißchen an, als wäre es irgendwas aus einem Science-Fiction-Roman. Außerdem gibt es Steckdosen am Platz; auf das Experiment mobiles Internet habe ich mich jedoch bisher nicht eingelassen. Was gibt es also vom Länderrat zu berichten?
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Länderrat wird lebhafter
Ich bin mir jetzt schon sicher, dass der 1. Länderrat 2007 lebhafter wird als der letztes Jahr. Auf der Website sind inzwischen einige Änderungsanträge zu den Anträgen aufgetaucht. Vermutlich wird es auch noch mindestes einen weiteren Antrag geben (eine Resolution gegen die Überwachungsstaatspläne der großen Koalition). Insofern bin ich jetzt wirklich gespannt drauf, wie es werden wird – ab Freitag vormittag bin ich unterwegs nach Bremen. Die lange Zugfahrt werde ich dann unter anderem dafür nutzen, mir die drei Anträge genauer anzuschauen, zu denen ich hier noch nichts geschrieben habe. Meinen ersten Eindruck der drei Anträge will ich hier trotzdem schon einmal dokumentieren:
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Kienzle und Hauser oder so
Es gibt mal wieder ein neues Blog. Dieses könnte aber tatsächlich ganz spannend werden: Thorsten Deppner, Julian Karwath und Johannes Waldschütz schreiben unter dem Titel GruenesFreiburg aus grüner Freiburger Perspektive über Themen, die die Welt bewegen. Und andersherum. Und wer die drei kennt, kann annehmen, dass es in Zukunft ein paar spannende Debatten geben wird. Die ersten beiden inhaltlichen Artikel stehen bereits im Blog – einer zum SC und Volker Finke, mir reichlich egal, und einer, den ich deutlich interessanter finde: Julian Karwath schreibt über den Staatsakt für den kürzlich verstorbenen Ex-Ministerpräsident Hans Filbinger, insbesondere auch über die Haltung des grünen OB Salomon und die strenge Bewachung des Staatsaktes. Die war im übrigen selbst hier in Günterstal sichtbar (vermute ich jedenfalls) – Filbinger hat ja in Günterstal gewohnt und ist auch hier gestorben. Der Günterstäler Friedhof, der nur wenige hundert Meter von unserer Wohnung entfernt liegt, war die letzten paar Tage stark bewacht:
Warum blogge ich das? Weil ich mich über das Polizeiaufgebot gewundert habe.
„A‑01 Strategiewechsel in Afghanistan“
Weiter geht’s in der Reihe Länderratsanträge mit dem politischen Schwergewicht, d.h. dem Antrag zu Afghanistan, bzw. genauer gesagt: zum weiteren Vorgehen in Afghanistan. Der Antrag umfasst drei Seiten und hat eigentlich die Überschrift „Für eine politisch-zivile Offensive in Afghanistan ((seltsamer Sprachgebrauch, die zivile Offensive)) – ein Strategiewechsel ist nötig“. Die erste der drei Seiten nimmt vor allem eine Analyse der Situation aus grüner Sicht ein. Dabei wird betont, dass die Situation in Afghanistan sich insgesamt verschlechtert, und dass dies insbesondere für den vom militärischen Vorgehen der „Operation Enduring Freedom“ (OEF) besonders betroffenen Süden des Landes gilt. Die grüne Unterstützung der „International Security Assistance Force“ (ISAF) mit zivilen wie militärischen Komponenten wird noch einmal begründet (Stabilisierung durch die internationale Gemeinschaft) und dargestellt, dass OEF als rein militärischer Einsatz abgelehnt wird.
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Unternehmensberatung + SPD-Minister = ?
Was kommt heraus, wenn eine Unternehmensberatung für einen SPD-Minister eine Studie erstellt? In diesem Fall eine ziemliche Überraschung: laut der Unternehmensberatung Roland Berger, beauftragt von SPD-Umweltminister Gabriel, heißt es zur zukünftigen Branchenstruktur in Deutschland:
„Die Öko-Branche entwickelt sich zur Leitbranche in Deutschland. Ein Job-Motor ist sie schon heute“, fasst Henzelmann die Ergebnisse der Studie zusammen.
Und wenn der Spiegel nicht völlig übertreibt, dann prognostiziert Roland Berger sogar, dass die Öko-Branche (zu der dann allerdings auch Unternehmen wie Shell oder Siemens gehören werden; wer mal versucht, bei einer Mainstream-Bank Geld „ökologisch korrekt“ anzulegen, erlebt da durchaus das eine oder andere Wunder) Maschinenbau und Automobilbau in den nächsten zwölf Jahren überholen hinter sich lassen wird.
2007 – das Jahr, in dem alles, was die Grünen immer schon gewusst, gefordert und unterstützt haben, in den Mainstreamdiskurs eindringt? Jedenfalls ein nettes Argument dafür, warum es zukunftsweisenderes gibt als die Rücksicht auf die lokalen Automobilkonzerne.
Warum blogge ich das? Weil mich der Bericht doch etwas überrascht hat – bin jetzt zu faul, zu schauen, ob es die Originalstudie irgendwo gibt …