Letztlich hat es ziemlich genau ein Jahr gedauert vom ersten Gespräch mit dem Handwerker bis zur Befestigung zweier 325W-Module an meinem Balkon – Zählerwechsel durch die Gemeindewerke, Lieferprobleme, Fachkräftemangel, Corona, you name it – aber jetzt hängen sie und produzieren Strom. Dank Shelly-Messtoken und App lässt sich auch jederzeit nachschauen, was tatsächlich ins Haus läuft und da verbraucht wird. Und wie die Bewölkung gerade ist – die tatsächlich Leistung bei bedecktem Himmel oder nur indirekter Sonneneinstrahlung liegt eher bei 20–40 Watt, bei Sonnenschein und direkter Einstrahlung ohne Verschattung (Nachbarhaus!) ging es bisher bis 450 Watt hoch, möglich wären aufgrund des verwendeten normgerechten Wechselrichters bis 600 Watt. Sorgen, dass es Probleme mit der etwas älteren Elektroinfrastruktur hier im Haus geben könnte, haben sich nicht bewahrheitet.
Kurzer Physikexkurs: ein Watt ist ein Joule pro Sekunde. Um sich das mit den Joule besser vorstellen zu können: 100 ml Olivenöl, also ein Schälchen voll, haben einen Energiegehalt von etwa 3400 Kilojoule. Erstmal verwirrend: Watt ist an Zeit gekoppelt, wenn die Zeit rausgerechnet wird, kommen Wattsekunden (= Joule), Wattstunden (= 3600 Joule) oder Kilowattstunden (= 3600 Kilojoule) heraus. 400 Watt eine Stunde lang ergeben entsprechend 0,4 kWh. Oder, ganz grob gesagt: den Energiegehalt eines halben Schälchens Olivenöl.
Der düsterste Tag der letzten Woche hat einen Ertrag von 0,25 kWh, der sonnigste 1,4 kWh. Ich hoffe, dass das mit dem höheren Sonnenstand im Frühjahr und Sommer und der längeren Sonnenscheindauer noch etwas mehr wird und sich sichtbar auf den Strombezug unseres Haushalts auswirkt, der bisher so um die 8–9 kWh pro Tag liegt.