Wie angekündigt, hier nun noch der Blick auf die Bücher, die ich im November und Dezember gelesen habe.
„Science Fiction und Fantasy im November und Dezember 2024, Teil II“ weiterlesen
Das Blog von Till Westermayer * 2002
Wie angekündigt, hier nun noch der Blick auf die Bücher, die ich im November und Dezember gelesen habe.
„Science Fiction und Fantasy im November und Dezember 2024, Teil II“ weiterlesen
Um die Zukunft und die Vergangenheit – so weit sie als Science Fiction bzw. als Fantasy imaginiert werden – findet derzeit, von der größeren Öffentlichkeit weitgehend unbemerkt, ein Kulturkampf statt. Unbemerkt, aber nicht unwichtig, denn wo anders als in diesem Genre entsteht das kollektive Imaginäre? Ein heiß diskutiertes Symptom für diesen Kulturkampf sind die vor wenigen Tagen bekanntgegebenen Hugo-Nominierungen. Um das zu verstehen, ist allerdings etwas Hintergrund notwendig.
Eigentlich wollte ich dazu nichts sagen, aber ich muss jetzt doch mal ein paar Worte über den Text „Magische Klassenkämpfer“ von Florian Schmidt (am 22.8. im Freitag erschienen) loswerden. Schmidt breitet dort die These aus, dass – platt gesagt – früher Science Fiction ein emanzipatorisches Genre war und heute im Dienst der Reaktion steht. Das ist falsch.
Das ist zum einen falsch, weil er Äpfel mit Birnen vergleicht. „Früher“ sind für ihn die – in der Tat spannenden, lesenswerten, hochgradig interessanten – Bücher von Ursula K. Le Guin (The Dispossessed), Joanna Russ (z.B. The Female Man) und Marge Piercy (Woman at the edge of time und He, she, and it). Das sind drei liberal-feministische AutorInnen, die sich auf hohem literarischen Niveau in den 1970er und 1980er Jahren mit den Möglichkeiten und Grenzen einer besseren Gesellschaft auseinandergesetzt haben. Ich habe sie sehr gerne gelesen.
„Was ich so lese, oder: gesellschaftskritische Science Fiction“ weiterlesen