Das Foto ist schon im Mai entstanden, aber ich bin erst jetzt dazu gekommen, mich zu entscheiden, welche der unzähligen Froschaufnahmen ich auf Flickr hochladen möchte. Entstanden ist es im Botanischen Garten in Freiburg – neben Gewächshäusern und der einen oder anderen Pflanze ist eine der größten Attraktionen dieser Anlage der Teich mit Wasserpflanzen, Fröschen und kleinen Fischen, die an Fingern kauen. Und ein schönes Fotomotiv geben die Amphibien noch dazu ab. Ein Besuch lohnt sich also.
Breisgau-Hochschwarzwald: ein Blick auf die Kommunalwahlergebnisse
Für den grünen Kreisverband habe ich mir – für eine Wahlanalyse, die ich bei der Jahreshauptversammlung am 27.06. vorgetragen habe – etwas detaillierter angeschaut, wie die Kommunalwahl im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald ausgegangen ist. Ohne auf jedes Detail einzugehen, möchte ich doch ein paar Punkte auch hier vorstellen:
1. Die Kreistagswahl brachte insgesamt ähnliche Ergebnisse wie die Europawahl; im Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald sind wir hier nach Verlusten von rund fünf Prozentpunkten wieder auf dem Stand von 2014. Trotzdem sind die 16,85 Prozent, die erreicht wurden, im Vergleich aller Landkreise nach dem Landkreis Tübingen und gleichauf mit dem Landkreis Konstanz das beste Ergebnis in einem Flächenlandkreis – Stadtkreise hier außer Konkurrenz.
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Photo of the week: Gummenwaldhütte (Unteribental) – Buchenbach
Eigentlich wollte ich schon längst etwas über die Auswertung der Kommunalwahl geschrieben haben, aber erst lagen keine Daten vor, und dann hatte ich anderes zu tun (Johannisbeerkuchen backen, weitere Johannisbeeren pflücken, Johannisbeermarmelade kochen) – wobei der Garten dieses Jahr eher mau ist. Eine Handvoll oder zwei an Kirschen, deutlich weniger Johannisbeeren als in den letzten Jahren, und die Zucchinipflanzen sind den Schnecken zum Opfer gefallen. Jedenfalls weitgehend.
Also: noch keine Wahlanalyse zur Kommunalwahl, dafür ein Foto von der doch sehr urlaubsartigen Landschaft vom Sommerfest des grünen Kreisverbands Breisgau-Hochschwarzwald, das auch ein bisschen ein Fest für die Wahlkämpfenden war. Wenn jetzt noch der ÖPNV in die entlegeneren Teilorte etwas besser organisiert wäre …
Photo of the week: Cat box
Nein, es geht hier nicht um Katzenklos. Und auch nicht um die Kisten aus Pappe, in die Katzen jeder Größe sich gerne setzen (unsere beiden machen das eher nicht). Dafür hat Miri eine ganze Reihe Lieblingsplätze – oben auf Schränken; im hohen Gras in einer Höhle; oder eben hier, in einem kleinen Regal auf der Terrasse. Und weil Katzen bekanntlich sehr viel schlafen, dösen, chillen, liegt sie da häufiger, im Wechsel mit den anderen Lieblingsorten.
Metadualismus: Wie weiter mit den Grünen?
Eine Europawahl, die deutlich gemacht hat, dass 2019 eine Ausnahme war, und uns auf den Stand der Jahre davor zurück geworfen hat. Auch bei den Kreistagswahlen deutliche Verluste (in Baden-Württemberg landesweit rund fünf Prozentpunkte). Bei den Gemeinderatswahlen sieht es etwas besser aus, in vielen Gemeinden sind wir da stabil geblieben (und sehen jüngere und weiblicher gewordene Fraktionen). Jedenfalls: mal wieder eine große Krise der Partei.
Darauf gibt es jetzt zwei Reaktionen. Auf der einen Seite stehen die, die diese Lage dazu nutzen wollen, das durchzusetzen, was sie schon immer wollten. Grüne zu einer superrealen Partei ähnlich den Grünliberalen in der Schweiz umformen. Oder, seltener zu hören, aber doch präsent: Rückbesinnung auf grüne Werte, schärferes Profil, klarere linke Politik. Die einen führen die Abwanderung zur CDU (im Vergleich zur Bundestagswahl) als Grund an, die anderen die großen Verluste Richtung Nichtwähler*innen und Kleinstparteien. Die einen glauben, dass wir zum Beispiel beim Thema Migration nur gewinnen können, wenn wir härter als die Union auftreten, die anderen kämpfen für den Erhalt des Asylrechts. Und so weiter und so weiter.
Auf der anderen Seite stehen die, die glauben, dass die Lage komplizierter ist. Die an dem Projekt einer breit aufgestellten Bündnispartei festhalten wollen. Die Pragmatismus und Werte verbinden möchten und wissen, dass das nicht immer leicht fällt. Und die wie alle anderen daran leiden, dass die durchaus vorhandenen grünen Erfolge im Bund unter all dem Streit kaum zu sehen sind.
Vermutlich ist es zwischen den Zeilen schon deutlich geworden: ich halte nichts von dem vermeintlich einfacheren Weg, jetzt eine inhaltlich homogene Partei formen zu wollen. Nicht als Superrealoprojekt, aber auch nicht als Selbstverzwergung zu einer neuen Kleinpartei a la Volt oder Klimaliste.
Und ich halte auch nichts davon, die Tatsache, dass uns der Zeitgeist gerade ins Gesicht weht, dazu zu nutzen, die grüne Programmatik über Bord zu werfen. Es gibt ja Gründe dafür, warum wir das in unsere Wahlprogramme geschrieben haben, was da steht. Und nur weil es gerade niemand wahrhaben will, ändert das weder etwas an der Physik des Klimawandels noch an den internationalen Verwerfungen und deren Folgen.
Insofern bin ich überzeugt davon, dass unsere Ziele weiter die richtigen sind. Stellt sich also die Frage, wie wir diese umsetzen, mit wem dies gelingen kann, und wo – soviel Selbstkritik muss dann auch sein – unter dem Deckmantel der Regierungsfähigkeit programmatisch neue Wege eingeschlagen worden sind, ohne die Partei mitzunehmen. Das betrifft beispielsweise die Friedenspolitik. Ich finde unsere klare Haltung hier richtig, auch wenn ich es ab und zu dann doch erstaunlich finde, woher diejenigen kommen, die diese neue Haltung am lautesten vertreten. Aber weil Eile geboten war – und vielleicht auch, weil unschöne Debatten vermieden werden sollten: so richtig in der Partei in ihrer Breite diskutiert wurde hier nicht. Und es gibt weitere Themen, bei denen es ähnlich ist. Friss oder stirb funktioniert in einem demokratischen Rahmen nur sehr begrenzt. Da sehe ich – nach innen – eine Leerstelle.
2025, in gut einem Jahr, findet eine Bundestagswahl statt. Der nächste Bundesparteitag findet im November statt. Ich vermute, dass dort das Bundestagswahlprogramm beschlossen werden wird. Ich nehme noch nicht wahr, dass es für die Erstellung dieses Programms – dass ja einige der angerissenen Fragen beantworten muss – bereits einen guten Prozess gibt. Vielleicht bin ich da nicht mehr nah genug dran an BAGen und Bundesgeschäftsstelle. Bisher habe ich diesbezüglich jedenfalls nichts wahrgenommen. Dabei ist so ein Programmprozess immer auch eine Chance, die eigene Position zu schärfen, erreichtes herauszuarbeiten und deutlich zu machen, in welche Richtung es gehen soll. Diskutieren wir als Partei noch?
Damit das richtig verstanden wird: mir ist der Prozess wichtiger als das Ergebnis. Ich glaube, ein großer Teil von Stärke und Geschlossenheit in den Jahren ab 2018 lässt sich dadurch erklären, dass es immer wieder Formate, öffentliche Positionierungen und Debatten gab, in denen wir als Partei – teilweise auch stellvertretend für die Gesellschaft – um Haltungen und Positionen gerungen haben. Natürlich ist dafür in Regierungsbeteiligung weniger Raum, natürlich sind viele der Akteur*innen, die das damals auf die Beine gestellt haben, jetzt im engen Korsett von Bundesministerien und Regierungsfraktion gefangen. Trotzdem: den Bedarf dafür gibt es, wenn wir nicht austrocknen wollen.
(Das gilt erst recht für das jetzt hoch und runter diskutierte Thema der Jungwähler*innen, die plötzlich genau so wählen wie ihre Eltern. Lasst uns reden und ringen und damit zeigen, dass wir weiterhin die Partei sind, die an ernsthaften und tiefergehenden Antworten interessiert sind. Das macht uns nicht plötzlich cool, aber besser als Anbiederung ist es allemal.)
Das wäre jedenfalls meine Antwort auf die oben aufgeworfene Frage des wie weiter. Nicht die Leute auf der einen Seite oder die Leute auf der anderen Seite vergraulen in der vagen Hoffnung, sondern den Anspruch ernst zu nehmen, die großen Herausforderungen zu verhandeln und gemeinsame Haltungen zu finden. Und dass dann auch nach außen zu vermitteln, jenseits wohlfeiler Sprüche und Parolen (und natürlich trotzdem gerne in einer verständlichen Sprache).
Derweilen freue ich mich darüber, dass es uns hier vor Ort gelungen ist, im Kommunalwahlkampf neue Gemeinsamkeiten zu entdecken und neuen Schwung in den Ortsverband zu bringen. Das kann dann auch gefeiert werden.