Geschenkter Gaul, oder: von Pferdefleisch und Mindestlohn

White horse

Als Vege­ta­ri­er betrifft mich der Pfer­de­fleisch­skan­dal nicht so wirk­lich. Könn­te eine oder einer jeden­falls den­ken. Aber eigent­lich ist der Pfer­de­fleisch­skan­dal, wie die x Lebens­mit­tel­skan­da­le davor, eher ein Sym­ptom dafür, dass ins­ge­samt irgend­et­was nicht stimmt mit unse­rer hoch­in­dus­tria­li­sier­ten Lebens­mit­tel­in­dus­trie – und, das muss mit­ge­dacht wer­den, mit den Einkommensverhältnissen.

Ich habe mal nach­ge­schaut. Im Jahr 2012 habe ich monat­lich etwa 260 Euro für „Haus­halt“ aus­ge­ge­ben. Das sind in mei­ner eige­nen Sta­tis­tik* vor allem Lebens­mit­tel, aber auch Ver­brauchs­ar­ti­kel wie Toi­let­ten­pa­pier, Geschirr­spül­mit­tel oder Sham­poo. Dazu kom­men Bar­geld­aus­ga­ben – vor allem für Kan­ti­nen­es­sen beim Arbei­ten und Ver­pfle­gung beim Pen­deln. Das dürf­ten noch­mal um die 200 Euro pro Monat sein. Grob geschätzt gebe ich also monat­lich 420 Euro für Lebens­mit­tel aus. Für mich und zwei hal­be** Kin­der. Im Bio­la­den, und unter­wegs eben – lei­der meist nicht sehr öko­lo­gisch – an Bahn­hö­fen und in Kan­ti­nen. Ich trin­ke kei­nen Alko­hol, rau­che nicht und esse kein Fleisch – all das wür­de ver­mut­lich zu deut­lich höhe­ren Aus­ga­ben füh­ren, ins­be­son­de­re dann, wenn ich an Bio­qua­li­tät festhalte.

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Photo of the week: Outdoor washing machine

Outdoor washing machine

 
Aus Grün­den heu­te ein schon eini­ge Jah­re altes Foto (2006 schon mal mein Foto der Woche). Wer mich auf Twit­ter oder Face­book ver­folgt, weiß war­um. Für alle ande­ren: Heu­te mor­gen dreh­te das Ein­schalt- und Pro­gramm­wahl­rad mei­ner schon etwas älte­ren Wasch­ma­schi­ne durch. Auf­ge­schraubt und fest­ge­stellt, dass ein Kunst­stoff­stück, das Rad und Metall­ach­se der Elek­trik ver­band, durch­ge­bro­chen ist. Ärgerlich.

Damit stellt sich jetzt die gro­ße Fra­ge nach dem Was-nun? Ein Ersatz­teil für eine 15 Jah­re alte Quel­le-Maschi­ne fin­den? Kle­ben (bezweif­le, dass das an die­ser Stel­le, wo ja Kraft über­tra­gen wird, lan­ge gut geht)? Oder doch das gan­ze als Wink des Schick­sals neh­men, und als Ersatz für die alte, durch­aus auch mit ande­ren Macken besetz­te Maschi­ne eine mit A+++ kau­fen? (Bosch und AEG gibt’s bei Ama­zon unter 500 Euro für A+++, 7 kg; eher nona­mi­ge­re Mar­ken sind in A+++ auch schon für um die 300 Euro erhältlich).

In der Face­book-Debat­te wur­de noch auf Fach­ge­schäf­te hin­ge­wie­sen, die repa­rie­ren oder Ersatz­teil bestel­len könn­ten. Mei­ner bis­he­ri­gen Erfah­rung nach sind das inzwi­schen auch eher Schnitt­stel­len zu Ver­triebs­da­ten­ban­ken als irgend­was hilf­rei­ches. (Wenn neu, dann bei Ama­zon kaufen?)

Und es gab die Idee, einen 3D-Prin­ter zu bemü­hen. Klingt gut, ist mir aber (noch) zu kom­pli­ziert. Viel­leicht ist das in eini­gen Jah­ren die Lösung. Heu­te noch nicht.

Was meint ihr, was ich tun soll? Eige­ne Erfahrungen?

Photo of the week: Last year’s flower, reborn II

Last years flower, reborn II

 
Nein, kei­ne poli­ti­schen Anspie­lun­gen, son­dern ein­fach nur die schö­ne­ren Sei­ten des Herbsts. Manch­mal wün­sche ich mir, dass mein Bal­kon ein ver­wil­der­ter Gar­ten ist. Naja. Ganz klappt das nicht auf den paar Qua­drat­me­tern, und Toma­ten will ich ja auch noch ern­ten. Aber wenn ich einen Gar­ten hät­te, wäre das mein Ide­al. Oder eigent­lich sogar sowas wie Per­ma­kul­tur – ob ich, wenn ich denn einen Gar­ten hät­te, die Zeit und Muße hät­te, sowas hin­zu­krie­gen, sei dahin­ge­stellt. Ehr­lich gesagt: nach den Erfah­run­gen mit dem Klein­gar­ten mei­ner Expart­ne­rin oder der Tat­sa­che, dass ich mir nicht vor­stel­len kann, die Zeit zu fin­den, mich in einer Gar­ten-Coop zu enga­gie­ren, wohl eher nicht. Inso­fern passt das schon, mit dem klei­nen schat­ti­gen Balkon.

Photo of the week: Mushrooms VII

Mushrooms VII

 
Noch­mal ein Herbst­fo­to. Wenn ich mich damit aus­ken­nen wür­de, wür­de ich ja jetzt Pil­ze sam­meln. Oder – mit Blick auf Tscher­no­byl – viel­leicht auch nicht. Also Zucht-Cham­pi­gnons aus dem Bio­la­den. Und den Herbst­wald so genießen.

Zehn Thesen zum Thema Bio-Konsum

Apples and pears II

In letz­ter Zeit wab­ber­te an ver­schie­de­nen Ecken und Enden ja immer mal wie­der das The­ma „Bio ist bäh“ ins Licht der media­len Auf­merk­sam­keit. Sei es durch die Stan­ford-Stu­die, die kei­ne Unter­schie­de beim Vit­amin­ge­halt fest­stel­len konn­te (und Pes­ti­zid­be­las­tun­gen nicht berück­sich­tig­te), sei es durch diver­se genüss­lich wie­der­ge­käu­te Skan­da­le und Skan­däl­chen, sei es durch SPIE­GEL-Kolum­nis­ten, die der SPD das Karot­ten­ku­chen­milieu madig machen wol­len. Und trotz­dem hal­te ich es nach wie vor für sinn­voll, „bio“ ein­zu­kau­fen (und für „fair“ gilt ganz ähn­li­ches). War­um? Dazu zehn Thesen.

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