Kurz: Ausgestellt!

Die­ses Wochen­en­de ist im Rie­sel­feld Stadt­teil­fest. Wir woh­nen nicht weit weg vom Maria-von-Rud­l­off-Platz – inso­fern ist das hier ganz gut zu hören. Aber lei­se genug, stört also nicht wirk­lich. Ansons­ten ist so ein Fest ganz nett – und durch­aus auch auf­re­gend; ges­tern war ich gera­de am Essens­stand, Pom­mes holen, als dort der Gas­grill in Flam­men auf­ging, was erst mal für eine klei­ne Panik sorg­te, und nicht nur bei mir das Adre­na­lin hoch­stei­gen ließ. Abge­se­hen davon: Leu­te tref­fen, Musik, Kin­der­be­lus­ti­gung, Kunst – genau, der eigent­li­che Anlass des Pos­tings: der hie­si­ge Ver­ein „UrKul­tUr“ hat­te dazu auf­ge­ru­fen, Foto­gra­fien des Maria-von-Rud­l­off-Plat­zes ein­zu­rei­chen. Ich bin die­sem Auf­ruf gefolgt, und heu­te wur­de eine Aus­wahl der ein­ge­reich­ten Fotos dann open air prä­sen­tiert. Schon schön, die eige­nen Bil­der mal in A2 auf Holz­ta­fel auf­ge­zo­gen zu sehen!

Hier die Fotos der Fotos:

Open-Air I Open-Air II
Open-Air IV Open-Air III

Kurz: Verfehlte Tofuwurstkritik

Ich muss nur mal schnell mei­nen Ärger über den Bei­trag von Till Ehr­lich aus der Wochen­ends-taz los­wer­den. Vor­geb­lich soll es sich dabei um eine klei­ne Kul­tur­ge­schich­te des Soja-Flei­scher­sat­zes han­deln. Tat­säch­lich fasst fol­gen­der Satz am Schluss das Pro­blem des Arti­kels gut zusammen:

Doch war­um kön­nen und wol­len Vege­ta­ri­er nicht auf Fleisch­ge­schmack ver­zich­ten? Und wes­halb grei­fen sie wirk­lich zu Tofu mit Wurst­aro­ma, obwohl sie Fleisch strikt ablehnen? 

Die­se Fra­gen impli­zie­ren doch zwei­er­lei: das zu einem „rich­ti­gen Essen“ eigent­lich – zumin­dest in unse­rem Kul­tur­kreis – immer auch Fleisch gehört, und alles ande­re zwei­te Wahl ist, und dass Vege­ta­rie­rIn­nen etwas gegen Fleisch­ge­schmack haben müssen. 

Hier kapiert jemand nicht, dass die Ent­schei­dung, sich vege­ta­risch zu ernäh­ren, in den meis­ten Fäl­len gesund­heit­lich oder poli­tisch-ethisch begrün­det ist – wer vege­ta­risch isst, tut das, weil es gesün­der sein soll, weil die Öko­bi­lanz von Fleisch ver­hee­rend ist, oder weil er oder sie es für falsch hält, Tie­re zu hal­ten und umzu­brin­gen, um sie zu essen. Nur die wenigs­ten wer­den wohl aus geschmack­li­chen Grün­den Vege­ta­rie­rIn­nen. Natür­lich ent­wi­ckelt, wer sich vege­ta­risch ernährt, eine ande­re Ästhe­tik des Essens als jemand, der das nicht tut. Das heißt aber noch lan­ge nicht, dass es einem Vege­ta­ri­er oder einer Vege­ta­rie­rin unmög­lich ist, mit Genuß, gebra­te­ne oder gegrill­te Pro­duk­te aus Tofu oder Seit­an zu essen, die das Aro­ma von Fleisch zitie­ren. Wer so etwas sug­ge­riert (um damit letzt­lich sei­ne kuli­na­ri­sche Abscheu vor „west­li­chem“ Tofu zu unter­mau­ern), macht was falsch – Spit­zen­koch hin oder her.

Objektive Ästhetik im Freiburger Wahlkampf

Ein zen­tra­les Wahl­kampf­werk­zeug ist das Pla­kat. Im Kom­mu­nal­wahl­kampf ent­fal­tet sich hier die freie Krea­ti­vi­tät, weit­ge­hend ohne Bin­dung an zen­tra­le Vor­ga­ben. Umso wich­ti­ger ist es, einen neu­tra­len Über­blick dar­über zu bekom­men. Des­we­gen hat eine unab­hän­gi­ge Jury – d.h. ich – alle im Frei­bur­ger Stadt­bild hän­gen­den Wahl­kampf­pla­ka­te gesich­tet und anhand der objek­ti­ven Kri­te­ri­en Ästhe­tik, Ori­gi­na­li­tät, Gene­rie­rung von Auf­merk­sam­keit, kom­men Inhal­te rüber, kom­men Per­so­nen rüber, und wie oft hängt das über­haupt bewer­tet. Das Ergeb­nis erstaunt – Lin­ke Lis­te und gleich danach die CDU füh­ren an. Eine Par­tei oder Lis­te, die mir – nur anhand der Pla­ka­te beur­teilt, ver­steht sich – wirk­lich gut gefällt, habe ich aller­dings nicht gefunden.

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Kurz: Rotkäppchen im Stil unserer Zeit


Slags­måls­klub­ben – Spon­so­red by desti­ny from Tomas Nils­son on Vimeo.

„Faux info­gra­phics“ ist einer der gro­ßen zeit­ge­nös­si­schen visu­el­len Sti­le. Oder so. Obi­ge Musik­vi­deo-Ver­fil­mung des Grimm’schen Mär­chens „Rot­käpp­chen“ besticht durch eben­so zeit­ge­nös­si­sche Musik („Slags­måls­klub­ben“, Tomas Nils­son) und eine gan­ze Rei­he amü­san­ter Abwe­ge, die erst beim zwei­ten Hin­se­hen bemerkt wer­den. Des­we­gen – ich tue das ja nicht so ger­ne – mal wie­der ein ein­ge­bet­te­tes Info­gra­fik-Video. Via Boing Boing Gad­gets.