Kurz: Rotkäppchen im Stil unserer Zeit


Slags­måls­klub­ben – Spon­so­red by desti­ny from Tomas Nils­son on Vimeo.

„Faux info­gra­phics“ ist einer der gro­ßen zeit­ge­nös­si­schen visu­el­len Sti­le. Oder so. Obi­ge Musik­vi­deo-Ver­fil­mung des Grimm’schen Mär­chens „Rot­käpp­chen“ besticht durch eben­so zeit­ge­nös­si­sche Musik („Slags­måls­klub­ben“, Tomas Nils­son) und eine gan­ze Rei­he amü­san­ter Abwe­ge, die erst beim zwei­ten Hin­se­hen bemerkt wer­den. Des­we­gen – ich tue das ja nicht so ger­ne – mal wie­der ein ein­ge­bet­te­tes Info­gra­fik-Video. Via Boing Boing Gad­gets.

Die Kinderwagenfrage

Big wheels

Bald kommt Zoras Geschwis­ter­chen auf die Welt, und da stellt sich für uns jetzt doch die Kinderwagenfrage.

Bei Zora war für uns – allein schon aus Platz­grün­den – klar: Tra­ge­tuch und der not­falls als Kin­der­wa­gen ver­wend­ba­re Fahr­rad­an­hän­ger müs­sen aus­rei­chen (wobei so ein Bur­ley nicht wirk­lich gut in eine Stra­ßen­bahn passt). Ein hal­bes Jahr spä­ter kam dann noch der kleins­te No-Name-Bug­gy dazu. Bis­her sind wir mit die­ser Kom­bi­na­ti­on auch ganz gut über die Run­den gekommen.

Für Kind Nr. 2 soll es jetzt aber doch ein Kin­der­wa­gen sein. Wegen dem Tra­gen, und weil wir inzwi­schen ein biß­chen mehr Platz haben. Und weil es halt zwei Kin­der sind, die mög­li­cher­wei­se irgend­wie trans­por­tiert wer­den müssen.

Damit stellt sich für uns die Fra­ge nach Erwerbs­kri­te­ri­en für die­sen von sei­ner Modell­viel­falt und Image­ori­en­tiert­heit fast schon an die Auto­mo­bil­welt her­an­kom­men­den Markt. Bzw., Kri­te­ri­en haben wir eini­ge. Ob es einen Kin­der­wa­gen gibt, der die­sen tat­säch­lich ent­spricht, ist das eigent­li­che Pro­blem. Bis­her sieht es nicht ganz so aus.

Was soll der Kin­der­wa­gen kön­nen: wir haben kein Auto, fah­ren aber mit viel mit Zug und ÖPNV. Er muss also im Nah­ver­kehr mit­nehm­bar sein, also eher klein sein, und er soll­te idea­ler­wei­se wohl auch schnell zusam­men­leg­bar sein. Das heißt: Stadt­taug­lich­keit ist wich­tig – aber eben­so müss­te die Mög­lich­keit da sein, den Kin­der­wa­gen ohne grö­ße­re Pro­ble­me und bequem auf dem Wald­weg zu Zoras Kin­der­gar­ten zu schie­ben (und auf dem in Frei­burg all­ge­gen­wär­ti­gen Kopf­stein­pflas­ter). Ach ja: wir woh­nen im ers­ten Stock­werk – und Abstell­platz gibt’s eher im Kel­ler als im Erd­ge­schoss. Leicht muss er also auch sein (und trotz­dem robust – wo sind die tol­len Nanomaterialien?).

Dann muss er von unter­schied­lich gro­ßen Men­schen benutz­bar sein. Und er soll­te auch schon für ein Neu­ge­bo­re­nes tau­gen – aber auch lan­ge dar­über hin­aus. Die meis­ten schi­cken drei­rä­di­gren Sport­kin­der­wä­gen fal­len für Neu­ge­bo­re­ne wohl eher aus, weil die Ein­satz­wan­nen nicht so ganz das Wah­re sind. Oder? 

Schließ­lich: Platz für Ein­käu­fe und die Mög­lich­keit, ein Anhän­ge­brett für Zora anzu­brin­gen, wären auch nicht schlecht. (Ach ja: Öko darf er auch ger­ne sein ;-)).

Auch die Kin­der­wa­gen­prei­se ori­en­tiert sich wohl eher am Auto­mo­bil­markt – vie­les ist uns eher zu teu­er. Immer­hin gibt es durch­aus auch gebrauch­te Kin­der­wä­gen. Umso wich­ti­ger scheint es mir, vor­her schon mal Erfah­rungs­be­rich­te zu sam­meln. Des­we­gen mei­ne Bit­te an alle, die was dazu sagen kön­nen: mel­det euch zu Wort! Für Emp­feh­lun­gen, Erfah­rungs­be­rich­te und Hin­wei­se sind wir jeden­falls dankbar.

War­um blog­ge ich das? Mal schau­en, ob crowd­sour­cing in so einem Fall hilf­reich ist.

Innenraumverschönerung

Ornamental symmetryDie letz­ten Tage habe ich dazu genutzt, IKEA zu über­fal­len besu­chen und dort ein biß­chen Weih­nachts­geld da zu las­sen. Ziel der Akti­on: Innenraumverschönerung. 

U.a. habe ich ein Exem­plar des IKEA-Klas­si­kers „PÖANG“ erstan­den, die rechts abge­bil­de­te Ori­gi­nal-Kitsch-Lam­pe durch „RIMFROST“ ersetzt (inter­es­sant dabei: wer die schö­ne­re Lam­pen­fas­sung haben will, muss eine ande­re fast voll­stän­di­ge Lam­pe, näm­lich „JANUARI“, kani­ba­li­sie­ren) und ein neu­es Bücher­brett ange­schraubt. Das brauch­te ich, um mein über­quel­len­de SF-Regal so weit leer­räu­men zu kön­nen, dass ich dort einen klei­nen Schrank ein­bau­en konnte.

Dabei habe ich fest­ge­stellt, dass die klei­nen „BILLY BYOM“-Vitrinentüren eigent­lich nur für Auf­satz­re­ga­le gedacht sind. Was mich nicht dar­an gehin­dert hat, in einem ganz nor­ma­len „BILLY“-Regal ein Vitri­nen­tür­paar ein­zu­bau­en, um so das Pro­blem zu lösen, diver­se Elek­tronik­pro­duk­te eini­ger­ma­ßen weit oben, d.h. kin­der­si­cher, und nicht ganz direkt im Staubein­fall, d.h. hin­ter Türen, unterzubringen.

Nicht zuletzt habe ich ein „DIGNITET“-Stahlseil auf­ge­spannt, um dar­an a. Krims­krams auf­zu­hän­gen und b. eines mei­ner Ord­ner­re­ga­le hin­ter Vor­hän­gen zu ver­ste­cken. Das Anbrin­gen von „DIGNITET“ war aller­dings nicht ganz unpro­ble­ma­tisch. Wie oft bei IKEA-Pro­duk­ten steckt der Teu­fel im Detail: die End­stü­cke wer­den jeweils an der Wand ange­schraubt, dann wird das Stahl­seil selbst mit Hil­fe von zwei win­zig­klei­nen Schrau­ben (kleins­ter Inbus-Schlüs­sel, den ich je gese­hen habe), in dem End­stück fest­ge­schraubt. Danach kann es mit Hil­fe des einen End­stücks, das so ver­schraubt ist, dass es durch Dre­hen ver­kürzt wer­den kann, gespannt wer­den. Der Haken bei der Sache: das Stahl­seil muss vor­her auf die genaue Län­ge + max. 3,4 cm abge­schnit­ten wer­den, damit es straff gespannt wer­den kann. Bei mir war es erst zu lang, danach habe ich es dann so abge­klemmt, dass es genau gepasst hat, habe es aller­dings zu straff gespannt, so dass es aus der Hal­te­rung raus saus­te – und aus­frans­te. Mit ziem­lich viel Fri­cke­lei ließ es sich dann doch noch irgend­wie dort befes­ti­gen, wie halt­bar die­ses Pro­vi­so­ri­um ist, muss sich aller­dings erst zeigen.

Neben­bei bemerkt ist so ein IKEA-Besuch auch aus ande­ren Grün­den inter­es­sant. So gibt es ewig lan­ge Schlan­gen, weil alle Welt wohl zwi­schen den Jah­ren dort­hin eilt. Hier in Frei­burg wohl auch aus Frank­reich und der Schweiz, wenn ich die ent­spre­chen­den Spra­chen und Akzen­te rich­tig ein­ge­ord­net habe. Auf­fäl­lig fand ich die mehr­fach zu beob­ach­ten­de typi­sche IKEA-Fami­lie (Mama, Papa, zwei bis maxi­mal drei klei­ne­re Kin­der). Sie legt Wert auf Design und sieht auch so aus, er ist gepflegt, groß­ge­wach­sen und grau­haa­rig (Beam­ter, lei­ten­der Ange­stell­ter, Selbst­stän­di­ger o.ä.), und auch die bei­den Kin­der ent­spre­chen den Vor­stel­lun­gen, wie sie eben­so im Tex­til­ka­ta­log von HESS oder in der JAKO-O-Wer­bung repro­du­ziert wer­den, sind also auf­ge­weckt, eigen­stän­dig und ordent­lich gekleidet. 

Eben­so inter­es­sant wie die leib­haf­ti­ge Ziel­grup­pe (na gut, ich gehö­re da wohl auch irgend­wie dazu) fand ich die Ver­mark­tungs­stra­te­gien, z.B. für mas­sen­haft pro­du­zier­te hand­be­stick­te flo­ra­le Kis­sen, die (eben­so wie eini­ge ande­re Waren) den Touch des Floh­martk­fund­stücks oder des rura­len Urlaubs­mit­bring­sels, also das Gefühl indi­vi­du­el­ler All­tags­sti­li­sie­rung wun­der­bar mit den Pro­duk­ti­ons­be­din­gun­gen eines glo­ba­len Mul­tis (über­haupt: die oben genann­ten IKEA-Pro­duk­te, die ich gekauft habe, sind maxi­mal glo­ba­li­siert: Chi­na, Ita­li­en, Bul­ga­ri­en, schwe­disch-deut­sche Ver­mark­tung. Das Sys­tem IKEA (samt der „Inter-IKEA-Sys­tems“) wäre glatt mal eine Fall­stu­die wert) zu ver­ein­ba­ren. Oder die inter­ne Diver­si­fi­zie­rung: fast jede der gro­ßen Pro­dukt­li­ni­en gibt es in zwei, wenn nicht sogar drei Qualitätsabstufungen.

War­um blog­ge ich das? Als klei­nes Resul­tat mei­nes Offline-Seins.

Britische Bionade

Auch drei Tage Schott­land rei­chen, um das Giga­byte voll zu machen. Fotos aus Edin­burgh und Dun­da­le wird es nach und nach geben. Neben vie­len ande­ren Din­gen ist mir – erst mal auf­grund des Packungs­de­signs – ein neu­es Trend­ge­tränk auf­ge­fal­len: „this water“, her­ge­stellt von der Fir­ma Inno­cent Drinks. Letzt­lich han­delt es sich dabei um Frucht­saft, bzw. um eine Mischung aus Smoothies und Quell­was­ser. Also um sowas ähn­li­ches wie Fruchtsaft. 

Hype drink mix
Unschul­di­ges Kühlregal

Pro­biert habe ich die Sor­te „this water is colou­red by natu­re“ (Mango/Passionsfrucht), die hat ganz okay geschmeckt, auch nicht unbe­dingt beson­ders her­aus­ra­gend. Okay eben. 

War­um beti­tel ich den Bei­trag trotz­dem „Bri­ti­sche Bio­na­de“? Weil mir das Kon­zept, das hin­ter dem Getränk steht, prin­zi­pi­ell gefällt (natür­li­che Zuta­ten, mit ethi­scher Kom­po­nen­te, d.h. Spen­den für ein Was­ser­pro­jekt in Äthio­pi­en, vor allem jedoch die hand­ge­macht-humor­vol­le Gestal­tung der Packun­gen – und natür­lich der genia­le Name).

This water (red)
„The­re are 89 cran­ber­ries in every bot­t­le of this water, and 13 raspber­ries too“

Letzt­lich ver­steckt sich hin­ter dem schö­nen Schein nichts wirk­lich beson­de­res. Die Pro­duk­te haben noch nicht mal ein Bio-Sie­gel irgend­ei­ner Art, und dass ein Frucht­saft­ge­tränk aus Früch­ten und Was­ser besteht, ist nun eigent­lich gar nichts wirk­lich besonderes.

"This water" (back)
Rück­sei­te

Aber trotz­dem scheint es sich mir bei „this water“ um ein Trend­ge­tränk zu han­deln. Sowohl in der als „In-Ort“ gestyl­ten Flug­ha­fen­bar der Ket­te EAT als auch in einem klei­nen stu­den­ti­schen Take-Away habe ich die Fla­schen gese­hen. Und an bei­den Orten haben sie – ganz wie Bio­na­de hier­zu­lan­de an ähn­li­chen Orten – wun­der­bar hingepasst. 

War­um blog­ge ich das? Weil ich mich in die Label­ge­stal­tung ver­liebt habe. Wer­bung wirkt.