Brandung (7)

Auch im sieb­ten Teil von Bran­dung blei­ben wir bei Mar­tha und ihren Erleb­nis­sen am Samstagabend.

Intersection

Brandung (7)

Nach­dem der rote Por­sche wie­der davon­ge­fah­ren war, wag­te Mar­tha es, die Fahr­rad­ga­ra­ge zu ver­las­sen. Jetzt direkt bei Dr. May­mo­th zu klin­geln, kam ihr unan­ge­bracht vor. Am bes­ten wäre es, eine Wei­le zu war­ten und erst dann das Gespräch zu suchen. Aber wohin gehen? Das hier war eine rei­ne Wohn­ge­gend; Mar­tha konn­te sich jeden­falls nicht erin­nern, auf der Fahrt hier­her ein Cafe oder ein Bis­tro gese­hen zu haben. Unschlüs­sig stand sie vor dem Ein­gang der Fahr­rad­ga­ra­ge. Sie fühl­te sich hier fehl am Platz. Und doch woll­te sie ihren Plan nicht auf­ge­ben, Dr. May­mo­th direkt anzusprechen. 

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Brandung (6)

Im sechs­ten Teil der SF-Serie erfah­ren wir, wie Mar­tha ihren Sams­tag ver­bracht hat.

Brandung (6)

Den Sams­tag­nach­mit­tag hat­te Mar­tha damit zuge­bracht, mit dem Rad durch die Stadt zu fah­ren. Sie hat­te lan­ge gebraucht, um sich sicher zu sein – aber jetzt war sie es. Sie hat­te einen Plan: Sie woll­te das Gespräch mit Dr. May­mo­th suchen. Wenn sie die Lei­te­rin der For­schungs­ab­tei­lung nicht dazu brin­gen konn­te, ihre Beden­ken gegen das Vor­ha­ben ernst zu neh­men, wür­de sie ihre Kün­di­gung ein­rei­chen. Soviel Kon­se­quenz muss­te sein. 

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Brandung (5)

Der fünf­te Teil mei­ner SF-Geschich­te. Und noch immer kein tota­ler Strom­aus­fall. Die vor­he­ri­gen vier Teil sind hier zu fin­den. Kom­men­ta­re und Feed­back wei­ter­hin gern gese­hen – viel Spaß!

Doors

Brandung (5)

Kath hat­te die bei­den Schmet­ter­lin­ge auf ihre Schul­ter gesetzt. Der Weg vom drit­ten Stock her­un­ter sah am Sonn­tag­mor­gen nicht bes­ser aus als der, den sie Frei­tag­abend hin­auf gegan­gen war. Der her­ab­ge­fal­le­ne Putz war jetzt gleich­mä­ßig ver­schmiert und hat­te eine graue Far­be ange­nom­men. Mies­mu­tig stapf­te Kath zur Haus­tür hin­aus. Ihre Stra­ße bot ein fried­li­ches Bild. Noch war es nicht zu warm. Ein Rei­ni­gungs­ro­bo­ter saug­te, sich lang­sam die Stra­ße ent­lang­tas­tend, den Dreck der Sams­tag­nacht auf. Bis auf die Schlan­ge vor dem Back­au­to­ma­ten­ki­osk an der Stra­ßen­ecke war es men­schen­leer. Kath über­leg­te einen Moment, ob sie sich anstel­len soll­te. Letzt­lich sieg­te ihre Unru­he, gestei­gert noch durch das unge­dul­di­ge Trap­peln von Ber­tis Schmet­ter­ling auf ihrer Schulter.

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Brandung (4)

Der vier­te Teil mei­ner SF-Geschich­te „Bran­dung“.

Butterfly on blue sky V

Brandung (4)

Wochen­en­de. Gele­gen­heit, um aus­zu­schla­fen, end­lich mal die Wäsche zu waschen, die sich die gan­ze Woche über ange­sam­melt hat, und krampf­haft zu ver­su­chen, nicht an das zu den­ken, was Dr. May­mo­th plante. 

Kath lag auf ihrem Bett­so­fa und ver­such­te, wie­der in den Schlaf zu fin­den. Ein Kli­ckern hin­der­te sie dar­an, und auf­ge­reg­te Flü­gel­schlä­ge. „Lass mich doch schla­fen, Schmet­ter­ling!“ Es half nichts – Schmet­ter­ling hör­te erst auf, um sie her­um zu schwir­ren, nach­dem sie sich auf­ge­setzt hat­te. Sofort flat­ter­te er Rich­tung Fens­ter. Klack, klack, klack. Sein Eben­part, drau­ßen auf der Fens­ter­schei­be. Hat­te Ber­ti ihn also noch. Kath öff­ne­te das Fens­ter. Dem Licht nach war es noch früh an die­sem Sonn­tag­mor­gen. Ver­schla­fen kram­te Kath nach ihrem Smart­phone – rich­tig, sechs Uhr mor­gens. Kei­ne Zeit, um an einem Sonn­tag­mor­gen von Schmet­ter­lin­gen geweckt zu wer­den. Aber wo sie jetzt schon wach war …

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Brandung (3)

Teil III mei­ner SF-Fort­set­zungs­ge­schich­te. Alle Tei­le sind unter dem Schlag­wort „Bran­dung“ zu finden.

Architecture II

Brandung (3)

Wie an fast jedem Tag leg­te Mar­tha die Stre­cke vom Water Tower zu ihrem klei­nen Häus­chen in der Apfel­sied­lung am Stadt­rand mit dem Fahr­rad zurück. Die heu­ti­ge Prä­sen­ta­ti­on ihrer obers­ten Che­fin ging ihr nicht aus dem Kopf, als sie rou­ti­niert auf die lin­ke Spur des Rad­ex­press­wegs wech­sel­te und die Stadt­rä­der der Tou­ris­ten­grup­pe über­hol­te. Dr. May­mo­th konn­te eine ech­te Inspi­ra­ti­on sein. Nach allem, was Mar­tha dar­über wuss­te, hat­te die For­sche­rin ihren Pos­ten bekom­men, weil sie die wich­tigs­te euro­päi­sche Exper­tin für effi­zi­en­te Was­ser­in­fra­struk­tu­ren war. Und wenn jemand ihre Mei­nung inter­es­siert hät­te, war­um Glo­bal Water in den Jah­ren nach der ame­ri­ka­ni­schen Kri­se so rasant gewach­sen war, dann hät­te sie auf Dr. May­mo­ths Visi­on als Inge­nieu­rin ver­wie­sen – und nicht auf das Mar­ke­ting, die Finanz­ab­tei­lung oder Fra­gen der Ver­trags­ge­stal­tung. Kurz gesagt: Dr. May­mo­th war ein Vor­bild für sie. Umso mehr war Mar­tha beun­ru­higt dar­über, was in den letz­ten Wochen in der For­schungs­ab­tei­lung kol­por­tiert wur­de, und was im heu­ti­gen Vor­trag dann kon­zern­öf­fent­lich gemacht wur­de: Glo­bal Water woll­te an das Was­ser selbst her­an. Nano, um kon­ti­nu­ier­lich die Qua­li­tät zu kon­trol­lie­ren – und jede ille­ga­le Ent­nah­me sofort auf­zu­klä­ren. Wis­sen­schaft­lich eine extrem span­nen­de Her­aus­for­de­rung, da konn­te sie Dr. May­mo­th nur zustim­men – aber ethisch höchst bedenklich. 

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