Heute Nacht um 4.30 hat es massiv gewittert, seitdem regnet es immer wieder. Bis dahin war’s heiß und sonnig, und dementsprechend heiß wurde es uns auch beim Einstieg in die Sommerferien mit einem Ausflug durchs Wildtal zur Zähringer Burg. Wobei wir die selbst links liegen gelassen haben und uns dann lieber ins Gasthaus gesetzt haben. Auf dem gewählten Weg sind das rund sieben Kilometer, mit Kindern und viel, viel Sonne, als wir außerhalb des Waldes das Wildtal durchquerten (vom Schümperlehof zum Waldbrunnerhof), hat’s dann doch etwas gedauert. Dafür gab’s Muffins (unterwegs), Eis und Limo (im Gasthof), einen Bussard und auf dem Rückweg sogar eine Ringelnatter.
Photo of the week: Bumblebee on lavender II
Hummeln – diese gemütlichen, dicklichen Fluginsekten – haben ganz schön scharfe Krallen. Das fällt aber erst bei genauerem Hinsehen auf. Was sich also manchmal lohnt.
Apropos Hummeln: Ich bin gerade damit fertig geworden, meinen Kindern den Hummelreiter Friedrich Löwenmaul vorzulesen. Epische Fantasy im Jugendbuch, auf rund 500 Seiten. Mit viel Humor, mit Anspielungen und Wortspielen, die eher die Vorleser*innen zum Schmunzeln bringen, aber auch mit einer spannenden (Anti-)Held*innen-Geschichte. Was ein Hummelreiter ist, und welche Aufgabe dem Hummelreiter Friedrich Löwenmaul in der Saga um Nordwärts und Südwärts zukommt, verrate ich jetzt nicht. Das Buch ist 2016 bei Beltz & Gelberg erschienen und ist die erste Kinderbuch-Veröffentlichung von Verena Reinhardt, laut Biografie Biologin („Bestäubungsverhalten der Honigbiene“) und Anglistin, hat auch schon zu „J.R.R. Tolkien’s Middle Earth as a Biosphere“ vorgetragen, und ist zudem Lead-Gitarristin in einer Punk-Band. Passt also alles zusammen. Der Verlag empfiehlt das Buch ab 10 Jahren, meine beiden sind sieben und zehn und fanden es beide spannend („Nur noch ein Kapitel, bitte! Los, lies weiter!“). Kostenpunkt: 17,95 € für einen schön gemachten Hardcover-Band.
Photo of the week: Fire in the night
Ein wichtiger Marker dafür, dass es jetzt wirklich Sommer ist, ist für uns jedes Jahr das Feuer zur Sommersonnenwende auf dem Mundenhof. Das gibt es seit fünfzehn Jahren oder so, die letzten paar davon waren wir – wie einige hundert andere Freiburger*innen, viele Familien mit Kindern, aber auch eine bunte Mischung aus Hippies und Romantiker*innen aller Art – mit dabei. Und auch dieses Jahr haben wir trotz Termin unter der Woche Blumenkränze gebastelt und sind um das große Feuer getanzt/gerannt.
Froh bin ich, dass dieses Fest der Mundenhof als städtische Gesellschaft veranstaltet. Als Angebot an alle, die den Wechsel der Jahreszeiten bewusst markieren wollen, ohne ideologische Einfärbung oder religiöse Untertöne. Die kann jede/r sich bei Bedarf selbst dazu denken.
Kurz: Fußball und Jugend – immer ein Problem
Wie bei jedem großen internationalen Fußballereignis weist die Grüne Jugend – heuer mit großem medialen Echo – darauf hin, dass eine Überdosis nationaler Flaggen auch dazu beiträgt, die gesellschaftliche Hemmschwelle dafür, Nationalismus normal zu finden, deutlich senkt. Mag ein spezifisch deutsches Problem sein, ist aber eben auch eine deutsche Geschichte. Insofern habe ich gewisse Sympathien für die Position der Grünen Jugend und finde manches „altgrüne“, eilig aus dem Hut gezauberte Bekenntnis zu schwarz-rot-goldenen Faninsignien ein bisschen peinlich.
Ich bin jedenfalls alt genug, um mich an Zeiten – vor 1990 – zu erinnern, als ’schland-Begeisterung noch nicht so üblich war. Fußball soll damals auch schon gespielt worden sein.
Apropos alt genug: meine Kinder sind deutlich stärker an Fußball interessiert als ich es bin. Was dann nicht nur zu Konflikten bezüglich Spiel-im-Fernsehen-schauen führt, sondern auch zum Besitz von Fan-T-Shirts und schwarz-rot-goldenen Kindertattoos. Mal sehen, wie das wird, wenn die beiden ins Jugendverbandsalter kommen.
Zwei Väter aufs Podest gestellt – und der Rest?
Die Großbäckerei „Mestemacher“ vergibt seit elf Jahren einen Preis „Spitzenvater des Jahres“ um gelebte partnerschaftliche Familienmodelle zu würdigen. Klingt erst einmal gut, ärgert mich aber. Und zwar aufgrund einer einfachen Rechenaufgabe:
„Zwei Väter aufs Podest gestellt – und der Rest?“ weiterlesen