In unserem Urlaub waren wir auch in Haarlem und Amsterdam. Dabei ist Amsterdam sicher spannender, das hier abgebildete Haarlem aber eigentlich die schönere Stadt. Von Zandvoort aus nicht nur mit dem Zug, sondern auch mit dem Fahrrad (schöne Route durch den Nationalpark Zuid-Kennemerland) gut erreichbar, auch mit Kindern – in unserem Fall, weil der Fahrradverleih keine passenden Kinderräder mehr hatte, per Tandem und Anhänger, wäre aber auch für selbst fahrende Kinder gut machbar gewesen. Überhaupt, die Fahrradinfrastruktur!
Photo of the week: Maikäfer III
Gestern war ich kurzfristig mit R. beim Jugendschachturnier in Endingen – über eine Stunde Anfahrt mit dem ÖPNV, dank der Elektrifizierung der Kaiserstuhlbahn zum Teil mit Schienenersatzverkehr, der nicht wirklich ausgeschildert war. Aber wir haben’s rechtzeitig nach Endingen geschafft, in eine muffige Mehrzweckhalle aus dem Jahr 1980 (hier ist Schach dann definitiv Sport). Rund 90 Kinder haben in vier Altersgruppen mitgespielt, einige aus Schul-AGs – wie R. -, andere aus mehr oder weniger stark auf Wettbewerb hin ausgerichteten Vereinen.
Trotzdem blieb die Stimmung auch dank des gastgebenden Schachvereins zivil.
Nachdem R. im letzten Jahr noch auf Platz 2 bei den Jungen/U8 gekommen war (warum Jungen und Mädchen hier separat gewertet werden, erschließt sich mir nur so halb), war es dieses Jahr in der U10 nur Platz 9 – vier von sieben Spielen gewonnen, drei verloren.
Ich verbrachte meine Zeit zum Teil damit, R.s Spielen zuzuschauen – auch wenn jemand, wie ich, eher ein Schach-Laie ist, kann das ganz schön spannend sein. Einen Teil der Zeit nutzte ich aber auch für einen Ausflug in den sommerlichen Kaiserstuhl samt der Mitte April schon herumfliegenden Maikäfer.
Erste Erfahrungen mit dem Anycubic i3 Ultrabase
Das Rattern einer Nähmaschine. Das ist das erste, was mir einfällt, wenn ich meinen neuen 3D-Drucker beim Drucken von Details höre. Anderes erinnert fast an das Fiepsen alter Modems oder an Jahrmarktdrehorgeln.
Aber von vorne: dank der VG-Wort-Nachzahlung fühlte ich mich ermutigt, rund 300 Euro in die Hand zu nehmen und einen Anycubic [Prusa] i3 Ultrabase zu erstehen. Das ist ein Bausatz, nicht ganz so komfortabel wie der etwas teurere Anycubic i3 Mega, hergestellt vermutlich in China, und wenn ich das richtig verstehe, ein evolutionärer Nachfolger der RepRaps, also der Drucker, die sich (minus Metallteile und Platinen …) selbst drucken können.
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Photo of the week: Cookies
Ich bin ja halbwegs stolz darauf, dass ich Ende November zumindest mit jedem Kind einmal Plätzchen gebacken habe – wobei das eigentlich zu wenig ist. Und ich selbst gerne noch mehr backen würde. Wenn da nicht diese Parteitage und die genau dazwischen fallende Sitzung meiner BAG gewesen wären, die brav die Wochenenden belegt haben. Ich meine, es ist nicht so, als wären die Kinder nicht auch bei ihrer Mutter und bei R. dieses Jahr sogar in der Schule am Plätzchenbacken. Trotzdem ist es ja erst Halbzeit bis Weihnachten. Vielleicht gibt’s doch noch ein oder zwei Gelegenheiten. Wobei dann noch zu entscheiden wäre, was für Plätzchen – Ausstecherle sind zwar nett zu verzieren, aber eigentlich mag ich ja lieber welche in Richtung Lebkuchen, Gewürze, Orangeat tendierende. Was die Kinder wiederum nicht so toll finden. Schauen wir mal.
Herkünfte
Meine Tochter geht jetzt in die 6. Klasse. Als Einstieg in den Geschichtsunterricht konnten die Kinder ihrem Stammbaum nachspüren. Dazu fertigte sie mit der Unterstützung insbesondere diverser Großeltern ein schönes Poster an, auf dem vier Generationen zu sehen sind – mit Verlängerungsmöglichkeit nach oben, denn auch ein weiteres Zurückgehen in die Vergangenheit wäre machbar gewesen.
Und zwar deshalb, weil mir bei ihrer Recherche wieder eingefallen war, dass ich vor 25 Jahren – nicht im Geschichtsunterricht, sondern aus Interesse – mal einem ähnlichen Projekt nachgegangen war. Das dazu geschriebene Turbo-Pascal-Programm fand sich zwar noch in den archivierten Archivdateien (geht das anderen Leuten auch so, dass sie einen Ordner „Alter Rechner“ in ihrem Dateiverzeichnis haben, in dem sich dann wieder ein Ordner „Noch älteres Krams“ findet, etc.?), es wollte aber unter Windows 7 nicht mehr laufen, auch nicht auf einer simulierten 386er-Dosbox, jedenfalls wären dazu wohl noch diverse Anpassungen nötig gewesen, zu denen mir Zeit und Muße fehlten. Was es aber noch gab, waren die Daten, die ich damals gesammelt hatte, und zwar nicht nur als Rohdaten, sondern auch als lange Personenliste.
Die fand dann nicht nur das Kind spannend, sondern auch ich. Unter anderem deswegen, weil an den Stammbaumdaten sehr schön deutlich wird, was für Mobilitätssprünge es in den letzten fünfzig bis hundert Jahren gegeben hat. Denn bis dahin ist das recht übersichtlich: auf der Seite meines Vaters spielt sich alles im Allgäu und in der bayerisch-württembergischen Grenzregion – etwa in Nördlingen – ab; erst, wenn viel weiter zurück geschaut wird, geht es im 16. oder 17. Jahrhundert dann bis Salzburg und Zürich. Aber ganz überwiegend sind es Handwerker, Generationen von Leutkircher Wirten und Brauern sowie Bauern und Bäuerinnen, die sich da finden lassen. Alteingessen, mit einer geringen Mobilität, sowohl in räumlicher als auch in sozialer Hinsicht. Erst mein Vater geht dann – in Tübingen – auf die Universität und studiert Chemie.
Auf der Seite meiner Mutter ist es ebenfalls übersichtlich: hier spielt sich fast die ganze Herkunfsgeschichte zwischen Nord- und Ostsee ab, teilweise in Dörfern, die heute kaum noch zu finden sind, die längst in größeren Gemeinden aufgegangen sind. Hier gibt es zunächst Kleinbauern, dann Lehrer, Erzieherinnen, Ingenieure und Kaufleute in Bremen und im Bremer Umland. Meine Mutter lässt sich zur Chemotechnikern ausbilden und wagt den Schritt in den Süden.
Ende der 1960er, Anfang der 1970er Jahre treffen meine Eltern in Tübingen aufeinander, heiraten, gründen eine Partei, bekommen Kinder, gehen erst nach Frankfurt und schließlich nach Freiburg. Da wohne ich heute noch, während es meine Schwestern nach Bonn und Saarbrücken gezogen hat.
Das Muster relativ langer Ortsansässigkeit lässt sich auch auf der mütterlichen Seite meiner Tochter beobachten; da findet sich etwa das alte sozialdemokatische Bürgertum in Offenburg.
Ich bin neugierig, wie das weitergeht. Heute ist für viele längst Europa, wenn nicht gar der Erdball der Horizont der sozialen Mobilität. Bleibt es dabei und verstärkt sich das noch – oder setzt sich eine Gegenbewegung durch, wie sie sich in Heimatdebatten und – im europäischen Kontext – in Separationsbewegungen niederschlägt? Bleibt es bei der Anziehungskraft der Städte, oder schlägt das Pendel hin zum ländlichen Raum aus?
Warum blogge ich das? Vielleicht als persönlichen Beitrag – wo komme ich eigentlich her – dazu, warum ich es durchaus interessant finde, über Heimat zu reden, auch in einem grünen Diskurs.
P.S.: Nachdem dann alles im richtigen Verzeichnis war, lief das alte Programm dann auch …