Ganz allmählich finden sich die ersten Zeichen dafür, dass es Frühling werden könnte.
Photo of the week: Winter forest II
Photo of the week: Pink morning I
Morgenrot. Oder vielleicht eher Morgenlila. Hier mal vom Balkon aus gesehen, und keines dieser Handyfotos aus dem frühen Zug vom Pendeln, bei dem dann irgendwo zwischen Lahr und Baden-Baden allmählich die Sonne hinter dem Schwarzwald aufgeht. Und abends über der Rheinebene untergeht. Wenn das nicht sogar schon in Stuttgart vor dem Bürofenster passiert. Sagte ich schon, dass ich diese grauen kurzen Wintertage nicht so ganz besonders mag, auch wenn gespenstischer Nebel und – wenn’s denn mal ein Hoch hat – strahlend blaue Eiseskälte natürlich auch was für sich haben? Immerhin ein Lichtblick: noch eine Woche, dann werden die Tage wieder länger!
Kurz: Robbi, Tobbi und das Fliewatüüt
An die Fernsehserie der 1970er Jahre nach dem Buch von Boy Lornsen erinnere ich mich eher dunkel, obwohl sie mir in der einen oder anderen Inkarnation (Puppenkiste!) in meiner Jugend durchaus begegnet ist. Die deutlich modernisierte und zugespitzte Fassung läuft aktuell im Kino (Regie: Wolfgang Gross, Trailer), und heute habe ich sie mir mit R. (7) angeschaut. Der war anfangs skeptisch, nach dem Film – den Kinosaal hatten wir für uns alleine – dann aber ziemlich begeistert.
In der aktuellen Fassung der Geschichte findet Tobias „Tobbi“ Findeisen – nerdiger und erfindungsreicher Außenseiter in seiner Schule, Mutter: Motorrad-Schrauberin, Vater: lesender und kochender Hausmann a la Berlinaise, wohnt in einer norddeutschen Kleinstadt – das aus dem All abgestürzte Roboterkind Robbi. Aber er ist nicht der einzige: auch der aus einem Hochhaus am Elbufer nach Weltmacht strebende fiese Google-Apple-Verschnitt „Plum Pudding Inc.“ (in den 1970ern war’s noch ein fieser Graf) will dem Roboter ans Herz. Der dagegen strebt in die Arktis, um seine Eltern zu retten – und um dorthin zu kommen, baut er mit Tobbi und einer Rockerbande das namensgebende Flieg-Wasser-Auto Fliewatüüt. P.P. Inc. schickt zwei archetypische Geheimagent*innen, Bond lässt grüßen, auf Verfolgungsjagd, ein gestreifter Leuchtturm samt schrägem Leuchtturmwärter und ein in der Arktis lebendes, weltgewandtes Mädchen kommen auch noch vor.
Gut gefallen hat mir, dass der Film auf mehreren Ebenen funktioniert: Es gibt Klamauk (etwa wenn der P.P.-Konzernchef auf eine pinkelnde Kuh trifft, oder der Roboter auf eine Ampel), es gibt kindgerechte Action und Spannung, es gibt ein bisschen Geschichte über Außenseitertum, Freundschaft und die Macht der Emotionen, und für mitzuschauende Eltern gibt’s neben Kindheitserinnerungen auch den einen oder anderen etwas hintersinnigeren Scherz, Filmzitate und dergleichen mehr. Fazit: ein durchaus empfehlenswerter gegenwärtiger Weihnachtsfilm für Grundschulkinder mit Tüftelphantasie.