Bevor ich nächste Woche dann wohl eines der Schneefotos poste, die gestern und vorgestern entstanden sind (inzwischen ist der Schnee schon fast wieder weg, nach ‑2 °C geht es Ende November jetzt nochmal Richtung 17 °C …), hier noch eines der Fotos aus dem Herbst. Es braucht mehr Betonwände, damit die bunten Blätter so richtig zur Geltung kommen!
Mangosorbet mit der Eismaschine
Kann man zu viele Mangos haben? Tendenziell ja, nämlich dann, wenn man – wie wir – ein Crowdfarming-Abo abgeschlossen hat und im Herbst mehrere Kisten Mangos aus Spanien bekommt. Die im Übrigen hervorragend sind, auch mit Crowdfarming bin ich sehr zufrieden. Jedenfalls: was tun, wenn zu viel Mango da ist? Sorbet machen!
Was – zumindest mit Eismaschine – viel einfacher geht, als zu vermuten wäre. Und zwar so:
Zutaten
- 400 g reife Mango (Gewicht nach dem Schälen und Entkernen)
- 80 g Wasser
- 80 g Zucker
- ein bis zwei Teelöffel Zitronensaft
Zubereitung
- Mango würfeln
- Wasser und Zucker zusammen kochen, bis die Mischung klar ist und einmal aufkochen konnte – ergibt Läuterzucker
- Mango, Läuterzucker und Zitronensaft pürieren
- Mangopüree kaltstellen, z.B. über Nacht im Kühlschrank
- Mangopüree in der Eismaschine zu Sorbet schlagen lassen (dauert bei unserer etwa 50–60 Minuten)
Photo of the week: Fog near Offenburg
Auch wenn die Strecke die selbe ist, und leider (aus der Sicht des Zugfahrenden, für die Menschen an der Strecke ist’s natürlich anders zu bewerten) mehr und mehr Sichtschutzwände den Blick versperren, so gibt es doch aus dem Zugfenster immer mal wieder was zu sehen. Wie hier beispielsweise irgendwo zwischen Freiburg und Offenburg – nichts. Also, so viel morgendlicher Nebel, dass der Baum fast verschwindet. (In anderen Worten: ja, es ist jetzt wirklich Herbst.)
Photo of the week: Agriculture – II
Entfernte Verwandte im Stadtbild
Unlängst war ich in Leutkirch, der Heimatstadt meines Vaters. Beim Gang durch die Stadt sind mir einige Namen aufgefallen – die (leider leerstehende) Konditorei Albrecht, Stör und Wagenseil, das prominent in der Marktstraße stehende Spielwarengeschäft Zorn. Bekannt kamen mir diese Namen vor, weil sie auch immer wieder auf der Allgäuer Seite meines eigenen Stammbaums vorkommen. Das hat mich neugierig gemacht, ob denn da eine Verwandtschaftsbeziehung besteht.
Konkret habe ich dazu geguckt, wie es mit Spielwaren Zorn ausschaut. Um die Spannung rauszunehmen: ja, es gibt eine Beziehung, aber um einen gemeinsamen Vorfahren zu finden, muss man bis ins 17. Jahrhundert zurück gehen.
Dass es überhaupt möglich ist, diese Verbindung zu finden, hat vor allem etwas damit zu tun, dass der Stammbaum der Familie Zorn bis Mitte des 20. Jahrhundert akribisch dokumentiert ist. Auf der Website der Familie Leiprecht finden sich die Bücher zur Familiengeschichte der Familie Zorn aus Kempten, die Rudolf Schonger zusammengestellt hat. Auf rund 1500 als JPEG eingescannten Schreibmaschinenseiten werden hier mit vielen Quellenabschrieben und Nachweisen die (männlichen) Äste der Familie Zorn seit dem 13. Jahrhundert ausgebreitet. Auf S. 724 finden wir dann den 1929 geborenen Paul Zorn, bei dessen Tanten Käthe und Elise jeweils der Hinweis „Korb- und Spielwarengeschäft Leutkirch“ eingetragen ist. Auch in der Zorn-Chronik (S. 725) steht ein bisschen mehr zu diesem Geschäft und dem Haus in der Marktstraße.
Gleichzeitig gibt es in der Schwäbischen Zeitung anlässlich des 175-jährigen Bestehen des Spielwarengeschäfts einen recht ausführliche Artikel, in dem er heutige Inhaber von „Spielwaren Paul Zorn“, Burkhard Zorn, zu Wort kommt, und in dem auch die Anzeige eines Jakob Zorn, Drechslermeister, aus dem Jahr 1847 dokumentiert ist, in dem dieser dafür wirbt, Pfeifenköpfe, Kinderspielwaren u.ä. herzustellen. In der Zorn-Chronik dürfte dies Jacob Christoph Zorn (geb. 1816) sein (ebenfalls auf S. 724 zu finden), also der Ur-Ur-Großvater des heutigen Inhabers des Spielwarengeschäfts.
Um eine gemeinsame Verbindung zu finden, müssen wir allerdings noch fünf weitere Generationen zurückgehen. Dann landen wir bei Balthasar Zorn (1666–1714). Näheres zu ihm finden wir ab S. 700 der Zorn-Chronik. Dieser Balthasar Zorn war Bierbrauer und „Sackpfeiffer“-Wirt in Kempten; seine Gerichtsakten füllen einige Seiten der Chronik. Sein Sohn Johann Zorn (1691–1739) war zwischenzeitlich Wirt in Leutkirch, ging aber später wieder – als Wirt – nach Kempten zurück. Balthasar Zorns Enkel Abraham Zorn (geb. 1730) blieb schließlich als Wirt des „Weißen Ochsen“ in Leutkirch, sein Sohn, Balthasar Zorns Ur-Enkel Christoph Zorn (geb. 1762) wird als Drechsler in Leutkirch benannt. Auch dessen Sohn Abraham Zorn (geb. 1786) führt dieses Handwerk fort – und gibt es an seinen Sohn, den bereits genannten Jacob Christoph Zorn weiter.
Bei Balthasars Eltern, dem Kemptener Metzger Hans Zorn (1625–1670) und seiner Frau Euphrosine, geb. Bockh (1629–1691) kommen nun die beiden Linien zusammen. Balthasar hat einen Bruder, den Jacob Zorn (1651–1724, Kempten). Auch dessen Kinder gehen nach Leutkirch (vgl. Zorn-Chronik, S. 448 ff.). Das war damals allerdings gar nicht so einfach – sein Sohn Johannes Zorn (1679–1744) erhält die Bürgerrechte von Leutkirch erst, nachdem er (im Jahr 1700) zusagt, die Leutkircherin Rosina Mendler zu heiraten. Er wird später zum Mitglied des Gerichts und des Rates und zum Zunftmeister der Cramerzunft. Johannes Zorns Enkel heißt wiederum Johannes Zorn (1731–1815), ist Nadler und wird zum Stadtammann Leutkirchs; dessen Sohn, Paul Zorn (1766–1839) wird Wirt des „Rößle“ in Leutkirch. Die Urenkelin von diesem Paul Zorn wiederum ist Euphrosine (1852–1938), die den „Rad“-Wirt Gottlieb Friedrich Weixler heiratet (meine Ur-Ur-Großeltern).
Da die Leutkircher Handwerkerfamilien bis ins 19. Jahrhundert hinein immer wieder untereinander geheiratet haben, kann es sein, dass es auch noch jüngere Verbindungen gibt.