Wie beim letzten Foto der Woche versprochen, gibt es heute eines der Schneebilder (auf Flickr gibt es noch ein paar mehr). Es hat tatsächlich einen Tag lang heftigst geschneit, der Schnee blieb dann noch einen Tag liegen – und war danach bei 17 °C schnell wieder weg. Sah trotzdem schön aus. Ein bisschen habe ich mich geärgert, dass ich an dem Tag Termine hatte und keine Zeit, spazieren zu gehen. Hätte sich vermutlich gelohnt. Und wer weiß, wann der nächste Schneetag kommt. Aktuell hat’s zwar nachts Minusgrade und tagsüber dicken Nebel – Niederschlag ist aber erst für die nächste Woche angekündigt, wenn es wieder wärmer wird. Winter 2024, halt.
Feldschlacht, D‑Day, Pyramide
Es geschieht nicht jeden Tag, dass ein neues Meme geboren wird. Gestern war die FDP (Feldschlacht, D‑Day, Pyramide) so freundlich. Und natürlich ging es da nicht um Rosenkohl, sondern um den geplanten und von langer Hand vorbereiteten Ampel-Bruch. Regieren, um nicht zu regieren – dass das Motto der FDP war, ließ sich ahnen, fast schon seit Beginn der Ampel-Regierung. ZEIT und Süddeutsche deckten dann auf, wie intensiv dieses Lieber-nicht-Regieren in den Führungszirkeln der FDP ventiliert wurde. Den Begriff „D‑Day“, der in diesen Berichten vorkam, ließ Lindner dementieren. Eine Nachricht sah er nicht.
Gestern gab es dann Berichte von Table.Media , auf die die FDP – warum auch immer – mit der Veröffentlichung des Feldschlacht-D-Day-Pyramiden-Dokuments, bzw. stilecht und genauer: der Powerpoint-Präsentation – reagierte. (Autor laut Dokumenteneigenschaften des PDF übrigens: Carsten Reymann, Bundesgeschäftsführer der FDP, zuvor Büroleiter Christian Lindner.)
Und dieses Dokument hat es in sich. Nicht nur, dass es klar aufdeckt, dass Lindner und Djir-Sarai gelogen haben, wenn sie behauptet haben, dass Begriffe wie „D‑Day“ nicht verwendet wurden. Es wird auch, um im Duktus der Präsentation zu bleiben, deutlich, dass es eine generalstabsmäßige Planung gab. Oder soll man sagen: dass es eine möchtegern-generalstabsmäßige Planung gab? Denn letztlich hat das ja alles überhaupt nicht so funktioniert, wie Lindner und seine Partei sich das vorgestellt haben: Scholz ist der FDP zuvor gekommen (mit dem Zeitpunkt, den eigentlich die FDP nutzen wollte); das Narrativ der „bösen Ampel“ und des „Aufopferns für das Land“ will selbst in den Talkshows nicht so recht verfangen – und die Konkurrenz ist für die vorgezogene Wahl deutlich besser aufgestellt als die Partei mit dem Pyramidenschema.
Es bleibt spannend, ob die FDP erneut aus dem Bundestag fliegt. Nach dieser Performance hätte sie es sowas von verdient. „Die Atmosphäre muss ernsthaft aber nicht getrieben wirken.“ – hat nicht geklappt. Und Politik, die die eigene Person und die Partei ganz nach vorne stellt, hat hier doch einen deutlichen Dämpfer bekommen. Vielleicht hätte es sich gelohnt, sich auf die Sachauseinandersetzung einzulassen, das Regierungsprojekt ernst zu nehmen – statt über Monate hinweg nur zu blockieren?
Dazu kommt, dass das neue Wahlrecht Leihstimmenkampagnen deutlich unattraktiver macht, als das bisher der Fall war. Entsprechend hat ja auch die Union schon angekündigt, für sich zu kämpfen und keine Werbekampagne für die kleine gelbe Partei zu machen.
Die gute Nachricht: es gibt Gegeneffekte. Dass wir Grünen seit dem 6. November über 20.000 neue Mitglieder dazu gewonnen haben, ist so ein Gegeneffekt (allein in meinem Ortsverband sind vier dazugekommen – macht bei gut 40 Mitgliedern bisher etwas um die zehn Prozent Zuwachs). Vielleicht lohnt es sich ja doch, ernsthaft regieren zu wollen.
Photo of the week: Albert-Schweitzer-Gymnasium, Gundelfingen – II
Bevor ich nächste Woche dann wohl eines der Schneefotos poste, die gestern und vorgestern entstanden sind (inzwischen ist der Schnee schon fast wieder weg, nach ‑2 °C geht es Ende November jetzt nochmal Richtung 17 °C …), hier noch eines der Fotos aus dem Herbst. Es braucht mehr Betonwände, damit die bunten Blätter so richtig zur Geltung kommen!
Photo of the week: Autumn walk – XXI
Neustart gelungen
Die 50. Bundesdelegiertenkonferenz von Bündnis 90/Die Grünen – gezählt seit dem Zusammenschluss beider Parteien 1993 – tagte an diesem Wochenende im schmucken Rhein Main Congress Centrum in Wiesbaden. Ich war als Delegierter für meinen Kreisverband dabei; als ich mich delegieren ließ, war die Welt noch eine andere. Bei der Aufstellung hatte ich ambivalente Gefühle – Freitag bin ich dann schon mit sehr viel mehr Zuversicht zum Parteitag gefahren.
Ausführlich lässt sich in Mastodon unter dem Hashtag #bdk24 nachlesen, wie dieser Parteitag gelaufen ist. Die Zuversicht hat sich als berechtigt erwiesen; der grüne Neustart ist gelungen.
Im Kern sind es vier Dinge, die wir auf dieser BDK gemacht haben:
- Dank und Wertschätzung
- Neuwahl des Bundesvorstands
- Start in den Wahlkampf mit dem #TeamRobert
- Beschlüsse zu aus der Parteibasis heraus gesetzten, inhaltlichen Themen