Zwölf Vorschläge für die Köhler-Nachfolge

Gesine Schwan III
Mit ihr wäre das nicht passiert!


Nach Köh­lers Rück­tritt stellt sich die gro­ße Fra­ge: Wer denn jetzt? Die Fra­ge stellt sich umso drän­gen­der, als Köh­ler u.a. vor­ge­wor­fen wur­de, nur als „Mario­net­te“ schwarz-gel­ber Macht­wün­sche ins Amt gekom­men zu sein, und ein Nach­fol­ger oder eine Nach­fol­ge­rin natür­lich unbe­las­tet von der­ar­ti­gem zu sein hat. Umso bes­ser trifft es sich, dass klar ist, dass die Mehr­heit in der Bun­des­ver­samm­lung wei­ter­hin schwarz-gelb sein wird. Also bes­te Vor­aus­set­zun­gen für eine Wahl frei von par­tei­po­li­ti­schen Über­le­gun­gen und Zwän­gen. Nur: wer wird’s?

Hier zwölf Vorschläge:

12. von und zu Gut­ten­berg – wäre eigent­lich die Ide­al­be­set­zung als Ersatz­kö­nig, ist aber – so ein Ärger – um ein paar Mona­te zu jung für die grund­ge­setz­li­chen 40.

11. Wind­sor - ähn­lich sieht es mit Prin­ce Charles aus – zwar alt genug, aber kein deut­scher Staatsbürger.

10. Mey­er-Land­rut - nein, auch Lena ist zu jung. Egal, wie oft wer das noch per Twit­ter durchs Land posaunt. 

9. Mer­kel - wenn schon prä­si­den­tia­ler Stil, dann richtig. 

8. Fischer oder Voll­mer - Josch­ka oder Ant­je. Oder als Dop­pel­spit­ze, oder so. Aber soo über­par­tei­lich soll’s dann doch nicht sein. Oder?

7. Böhrn­sen - der Bun­des­rats­prä­si­dent, Bre­mer Bür­ger­meis­ter und der­zei­ti­ger Treu­hän­der des Bun­des­prä­si­den­ten­am­tes hat jetzt eine ein­mo­na­ti­ge Pro­be­zeit, um sich als „rot-grü­ner“ (Vol­ker Beck) Über­ra­schungs­kan­di­dat für das Amt zu profilieren.

6. Rütt­ger­s­koch­wulffoet­tin­ger von Beust - einer die­ser (ehe­ma­li­gen) Minis­ter­prä­si­den­ten, die jetzt irgend­wo unter­ge­bracht wer­den müs­sen. Vor­teil: so noch nicht zurück­ge­tre­ten, wäre in dem jewei­li­gen Land dann Spiel­raum für z.B. eine gro­ße Koali­ti­on unter Armin Laschet. Nach­teil: wenig glaub­wür­dig – war­um soll­ten mehr oder weni­ger abge­half­ter­te Minis­ter­prä­si­den­ten das Amt des Staats­ober­haupts aus­fül­len können? 

5. Schäub­le von der Ley­en-Wes­ter­wel­lescha­van - das sel­be gilt für der­zei­ti­ge Minis­te­rIn­nen. Dann doch lie­ber jemand von außerhalb. 

4. Schrö­der - wenn die Bun­des­ju­gend­fa­mi­li­en­mi­nis­te­rin von Köh­ler zu Schrö­der wech­seln kann, soll­te der all­seits (wo?) belieb­te (was?!) Ex-Bun­des­kanz­ler doch erst recht bes­te Vor­aus­set­zun­gen für einen Wech­sel von Köh­ler zu Schrö­der im höchs­ten Staats­amt mitbringen.

3. Käß­mann - ein reprä­sen­ta­ti­ves Amt, das weni­ger als das vor­he­ri­ge von mora­li­scher Vor­bild­haf­tig­keit lebt, und dafür pro­tes­tan­ti­sche Volks­nä­he mit hohen Sym­pa­thie­wer­ten belohnt. Bonus: Über­par­tei­lich­keit! (Auch wenn die SPD sie gleich mal als eige­ne Kan­di­da­tin ins Feld schubst). 

2. Süss­muth (oder Baum, oder Gen­scher, oder Hirsch, oder Geiß­ler [oder Töp­fer]) – also eine der CDU oder der FDP ange­hö­ren­de Per­sön­lich­keit mit elder sta­tes­per­son-touch, bei der der Ver­dacht der Par­tei­lich­keit tat­säch­lich! ent­fal­len wür­de. Jetzt müss­te nur noch jemand CDU und FDP dazu brin­gen, das als wich­tig anzu­se­hen. Viel­leicht, um die Wür­de des Amtes zu ret­ten. Oder so.

1. – Wozu (außer zu Reprä­sen­ta­tiv­zwe­cken) war das Amt des Bun­des­prä­si­den­ten noch­mal gut? Viel­leicht wäre es gar nicht das Schlech­tes­te, die Stel­le als Staats­ober­haupt ein­fach leer­ste­hen zu las­sen. Und mal zu schau­en, ob sich dann was ändert.

War­um blog­ge ich das? Als nicht ganz ernst­ge­mein­te Ergän­zung zu mei­nem vor­ste­hen­den Ein­trag zum Rücktritt.

9 Antworten auf „Zwölf Vorschläge für die Köhler-Nachfolge“

  1. Ja, wie? Gesi­ne im Foto zum Arti­kel, aber dann doch nicht im Arti­kel? Und das, wo du doch heim­lich sowie­so die Selbst­be­schrän­kung von 12 Per­so­nen gesprengt hast?

    Apro­pos gesprengt: Micha­el Spreng hat sich doch als über­par­tei­li­cher Blog­ger in den letz­ten Mona­ten ganz gut profiliert.

    Und näh­men wir Guil­do Horn, bräuch­ten wir nir­gend­wo den Namen aus­tau­schen, son­dern nur das Foto (das dafür umso mehr).

    So, wer hat noch­mal, wer will noch nicht?

    Wir fal­len ja bei­de aus Alters­grün­den raus – wuss­te bis eben gar nicht, dass wir Gemein­sam­kei­ten mit Lena Mey­er-Land­rut haben. ;-)

  2. Hel­mut Schmidt? Harald Schmidt!

    Sieht (wenn rund­um fri­siert) prä­si­di­al aus, hat einen wohl­ge­pfleg­ten gut­bür­ger­li­chen Zita­ten­schatz, ist jeweils reli­gi­ös, alt und aus ein­fa­chen Ver­hält­nis­sen genug um Prä­si­dent zu sein.

  3. Mehr­heits­fä­hi­ger als Mar­got Käß­mann (und weni­ger gru­se­lig als Zen­sur­su­la) wäre die Schwarz­Grü­ne Petra Roth. Die­sen unter ande­rem von Dani­el Mack auf­ge­brach­ten Vor­schlag fin­de ich gar nicht schlecht. Und da Köh­ler schon ein Pro­jekt war… 

    Anders als für Gesi­ne Schwan wür­de für Petra Roth sogar ein Boris Pal­mer stim­men, wenn man ihn liesse.

  4. @Wolfgang mit Petra Roth wür­de ich jetzt nicht so wirk­lich ein kla­res Pro­fil ver­bin­den. Aber vor­hin habe ich noch einen ande­ren inter­es­san­ten Vor­schlag gehört, der mir immer bes­ser gefällt, je län­ger ich drü­ber nach­den­ke, und den Till auch in sei­ner Lis­te hat, näm­lich Ger­hart Baum. Ein Bun­des­prä­si­dent, der wirk­lich expli­zit auf der Sei­te der Bür­ger­rech­te stün­de, wäre mal was.

  5. @blumentopf: bei der Umfra­ge der ZEIT führt Mar­got Käß­mann, sie­he hier. Sagt wohl mehr über die jewei­li­gen Lese­rIn­nen aus (Josch­ka ist bei ZEIT online aller­dings gar nicht vorgesehen).

    Nach­trag: SpOn hat Josch­ka Fischer und Mar­got Käß­mann Kopf an Kopf, wäh­rend die Tages­schauzwi­schen von der Ley­en und Schäub­le abstim­men lässt und 60% „non of the abo­ve“ erntet.

  6. Herr Papier muess­te doch jetzt Zeit haben. Als lang­jaeh­ri­ger Ver­fas­sungs­rich­ter hat er ja auch Ahnung von der Recht­maes­sig­keit von Geset­zen und muss sich vor der Unter­schrift nicht (nur) auf sei­ne Beam­ten verlassen.

    Er wae­re auf jeden Fall noch vor Süss­muth, Baum, Leu­theu­ser-Schnar­ren­ber­ger und co. mein Kan­di­dat Num­mer 1. Aber lei­der wirds nicht­mal einer von „mei­nen“ Kan­di­da­ten aus der zwei­ten Rei­he wer­den. Die koenn­ten ja unbe­que­mer wer­den als eine Frau von der Leyen.

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