Vulkan greift Flugverkehr an!

Eyjafjallajökull
Aus­bruch des Eyja­f­jal­la­jö­kull, Daní­el Örn, CC-BY

Vul­kan­aus­brü­che sind ein gutes Bei­spiel für Natur­er­eig­nis­se, die gro­ße Kon­se­quen­zen für mensch­li­che Gesell­schaf­ten haben, ohne dass es sich dabei um mensch­ge­mach­te Kata­stro­phen han­delt. Oder wer hät­te bis vor kur­zem jemals die Ver­mu­tung geäu­ßert, dass ein Vul­kan­aus­bruch auf Island zu Cha­os in Zügen der Deut­schen Bahn füh­ren könnte?
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Nicht ganz so kleiner Nachtrag zum Facebook-Text

Convention foyer

Zu mei­nem Face­book-Text ist mir gera­de noch ein Nach­trag ein­ge­fal­len. Es gäbe auch netz­po­li­tisch noch eini­ges dazu zu sagen, dass aber ein ande­res Mal. 

Eine The­se dort war ja, dass „social net­works“ letzt­lich aus ich über­lap­pen­den Tei­löf­fent­lich­kei­ten bestehen. Anders gesagt: jede/r hat dort sei­ne oder ihre „pri­va­te Öffent­lich­keit“. Das lässt sich aber auch anders­her­um betrach­ten. Hilf­reich ist dazu Goff­manns Bild von der Vor­der- und der Hin­ter­büh­ne. Goff­man beschreibt, dass es je nach Rah­mung der sozia­len Inter­ak­ti­on unter­schied­li­che Inter­ak­ti­ons­re­geln gibt. Typi­sches Bei­spiel: im Par­la­ment (Vor­der­büh­ne) hau­en die Poli­ti­ke­rIn­nen ver­bal auf­ein­an­der ein, beim Par­la­ments­abend (Hin­ter­büh­ne) trin­ken sie dann trotz­dem gemein­sam ein Bier. Etwas moder­ner aus­ge­drückt: die kom­mu­ni­ka­ti­ons­re­le­van­ten sozia­len Prak­ti­ken sind situa­tiv ein­ge­bet­tet, und es lässt sich recht klar zwi­schen Pra­xis­bün­deln für „öffent­li­che“ und für „pri­va­te“ Sphä­ren unterscheiden.

Ich habe mich jetzt gefragt, was Face­book eigent­lich für eine Büh­ne ist. Die Ant­wort ist ein kla­res „kommt drauf an“. Face­book kann sowohl Vor­der- wie auch Hin­ter­büh­ne sein, und ist manch­mal für ein und diessel­be Per­son bei­des. Es koexis­tie­ren also ver­schie­de­ne kom­mu­ni­ka­ti­ve Prak­ti­ken. Bei­spiel (um bei der Poli­tik zu blei­ben): eine Poli­ti­ke­rin insze­niert sich hier als the­ma­ti­sche Exper­tin (Vor­der­büh­ne) für ihre gro­ße „pri­va­te Öffent­lich­keit“ – ein ande­rer Poli­ti­ker nutzt Face­book als Forum „öffent­li­cher Pri­vat­heit“ (Hin­ter­büh­ne) und kom­mu­ni­ziert dort über Bahn­ver­spä­tun­gen, sei­ne Erkäl­tung oder den Ärger über unauf­schieb­ba­re Ter­mi­ne. Bei­de Sta­tus­mel­dun­gen kön­nen kurz hin­ter­ein­an­der von einem Nut­zer oder einer Nut­ze­rin gele­sen werden.

Anders gesagt: Face­book ver­wirrt die Unter­schei­dung zwi­schen Vor­der- und Hin­ter­büh­ne. Damit ist Face­book nicht allei­ne (hier kommt mir sowohl Sen­nett in den Sinn, der über soviel Inti­mi­täts­ver­lust ver­mut­lich die Hän­de über den Kopf zusam­men­schla­gen wür­de, als auch ande­re Bei­spie­le, an denen die kla­re situa­ti­ve Rah­mung ver­sagt: das reicht von „Big Brot­her“ und „geskrip­te­ten Doku­men­tar­fil­men“ als Bei­spie­len für klar insze­nier­te öffent­li­che Pri­vat­heit bis hin zu der Fra­ge, ob eigent­lich Arbeits­plät­ze Vor­der- oder Hin­ter­büh­nen sind – aus dem Büro, das gera­de noch Hin­ter­büh­ne war, wird beim Ein­tre­ten der Kun­din plötz­lich eine kom­plett ande­re Situa­ti­on. Auch hier als Koexis­tenz unter­schied­li­cher Bün­del kom­mu­ni­ka­ti­ver Prak­ti­ken und Erwartungen).

Etwas wei­ter gedacht: Face­book ver­wirrt nicht nur die Unter­schei­dung zwi­schen „pri­vat“ und „öffent­lich“, son­dern kann sogar dazu genutzt wer­den, durch die tei­löf­fent­li­che Insze­nie­rung von Pri­vat­heit den Anschein von Authen­ti­zi­tät zu erwe­cken. Der Poli­ti­ker, der dort über Zug­ver­spä­tun­gen redet, macht dies viel­leicht, um sei­nem Ärger dar­über, schon wie­der war­ten zu müs­sen, Luft zu machen. Viel­leicht macht er es aber auch, um ganz ande­re Din­ge zu kom­mu­ni­zie­ren (oder bewirkt dies zumin­dest zugleich) : „ich fah­re auch nur mit dem Zug“, „ich bin öko­lo­gisch“, „wir sind uns da ganz ähn­lich“, „ihr könnt an dem teil­ha­ben, was mich bewegt“. Es über­schnei­den sich bei Face­book etc. also nicht nur Nut­zungs­prak­ti­ken, die der Unter­schei­dung privat/öffentlich unter­lie­gen, son­dern auch Nut­zungs­prak­ti­ken, die der Unter­schei­dung authentisch/künstlich unterliegen. 

Wie gesagt: das ist nicht unbe­dingt etwas, was nur Face­book und ande­re sozia­le Netz­wer­ke betrifft. Auch ande­re halb-öffent­li­che Orte sind ähn­li­chen Über­schnei­dun­gen hete­ro­ge­ner Pra­xis­bün­del aus­ge­setzt. Es hilft viel­leicht, Face­book etc. dabei weni­ger als einen Ort zu betrach­ten, son­dern eher als Infra­struk­tur bzw. als Medi­um. Auch im Medi­um „E‑Mail“ oder „Brief“ kön­nen sowohl pri­va­te wie auch öffent­li­che Kom­mu­ni­ka­tio­nen statt­fin­den. Mög­li­cher­wei­se sogar in direk­te zeit­li­cher Abfol­ge zwi­schen iden­ti­schen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­teil­neh­me­rIn­nen. Anders als bei die­sen Medi­en ist aber bei social net­works die fak­ti­sche und öffent­lich sicht­ba­re Inter­pe­ne­tra­ti­on unter­schied­li­cher Sti­le und Prak­ti­ken. Auch in mei­ner Mail­box mischen sich pri­va­te und öffent­li­che, authen­ti­sche und künst­lich insze­nier­te Mails. In den über­lap­pen­den Tei­löf­fent­lich­kei­ten sozia­ler Netz­wer­ke ste­hen die­se aber doch stär­ker mit­ein­an­der ver­wo­ben dar. Zum sozia­len Netz­werk kommt das Netz der Bezü­ge und Kom­men­tie­run­gen, das Quer­ver­bin­dun­gen zwi­schen unter­schied­li­chen Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prak­ti­ken herstellt.

Ver­wirr­rend wird es daher dann, wenn – und da schei­nen mir die meta­kom­mu­ni­ka­ti­ven Prak­ti­ken in social net­works noch nicht ganz aus­ge­reift – Nut­ze­rIn­nen nicht wis­sen, womit sie es zu tun haben. Wenn also die beob­ach­te­ten Kom­mu­ni­ka­ti­ons­prak­ti­ken und die dar­an gerich­te­ten Erwar­tun­gen nicht über­ein­stim­men. Wenn die pro­fes­sio­nell-öffent­li­che Poli­ti­ke­rin­nen-Kom­mu­ni­ka­ti­on mit authen­tisch-pri­va­ten Kom­men­ta­ren ver­se­hen wird, die die Insze­nie­rung stö­ren. Oder wenn Poli­ti­ke­rIn­nen, die Face­book als tei­löf­fent­li­ches Medi­um betrach­ten, das bei­spiels­wei­se für einen Wahl­kampf genutzt wer­den kann, nach der Wahl auf­hö­ren, zu twit­tern und Face­book zu nut­zen, und die vor­her der authen­ti­schen Per­son zuge­schrie­be­ne Auf­recht­erhal­tung der Kom­mu­ni­ka­ti­on nun plötz­lich umkippt und ent­spre­chen­de Erwar­tun­gen ent­täuscht werden.

(Glei­ches gilt natür­lich eben­so, wenn nicht Poli­ti­ke­rIn­nen und der Wahl­kampf betrach­tet wer­den, son­dern bei­spiels­wei­se eben­so für Stars und für Unter­neh­men oder ande­re Orga­ni­sa­tio­nen, deren Ange­hö­ri­ge sich als pri­vat und authen­tisch insze­nie­ren – und dann eine gro­ße Erwar­tungs­ent­täu­schung pro­du­zie­ren, wenn die­se Insze­nie­rung nicht auf­recht erhal­ten wer­den kann.)

Lite­ra­tur
Goff­man, Erving (1971): Ver­hal­ten in sozia­len Situa­tio­nen. Struk­tu­ren und Regeln der Inter­ak­ti­on im öffent­li­chen Raum. Güters­loh: Bertelsmann. 

Goff­man, Erving (1998 [1969]): Wir alle spie­len Thea­ter. Die Selbst­dar­stel­lung im All­tag. Mün­chen / Zürich: Pieper. 

Schatz­ki, Theo­do­re R. (1996): Social Prac­ti­ces. A Witt­gen­stei­ni­an Approach to Human Acti­vi­ty and the Social. Cam­bridge: Cam­bridge Uni­ver­si­ty Press. 

Sen­nett, Richard (1996): Ver­fall und Ende des öffent­li­chen Lebens. Die Tyran­nei der Inti­mi­tät. Frank­furt am Main: Fischer.

War­um blog­ge ich das? Weil mir das heu­te mor­gen – unter der Dusche – so ein­fiel und mir dann kei­ne Ruhe gelas­sen hat.

Die Sache mit Facebook

Phone

Face­book ändert mal wie­der die Geschäfts­be­din­gun­gen – dies­mal nicht still und heim­lich, son­dern im „Dia­log mit der Com­mu­ni­ty“. Im Kern geht es dabei dar­um, an wen Face­book Daten unge­fragt wei­ter­ge­ben darf. Als Daten­schutz­zu­cker­le gibt es dann „Opt-out“-Möglichkeiten – wie auch heu­te schon bei den soge­nann­ten Pri­va­cy-Ein­stel­lun­gen. Anders gesagt: die Vor­ein­stel­lung ist die, dass die bei Face­book gespei­cher­ten Nut­zer­da­ten mehr oder weni­ger öffent­lich sicht­bar sind, und dass sie an – aus­ge­wähl­te – Drit­te wei­ter­ge­ge­ben wer­den. Wer das nicht will, muss sei­ne oder ihre Ein­stel­lun­gen ändern (wie das Schritt für Schritt geht, steht hier).

Das kommt in Deutsch­land nicht gut an (sie­he auch die­ses Inter­view mit Falk Lüke, Ver­brau­cher­zen­tra­le). Die Stif­tung Waren­test bewer­tet Face­book hin­sicht­lich des Daten­schut­zes jetzt schon mit schlech­ten Noten. Die Land­wirt­schafts­mi­nis­te­rin – die, wenn ich mich recht erin­ne­re, auf­grund einer der letz­ten grü­nen Amts­hand­lun­gen in der vor­letz­ten Legis­la­tur­pe­ri­ode im Ver­brau­cher­schutz­be­reich auch für Ver­brau­cher­schutz im Netz zustän­dig ist – die Minis­te­rin Aigner also schreibt des­we­gen einen offe­nen Brief und droht mit Ausdruck^wAustritt, soll­te sich nichts ändern. Das ist in der soge­nann­ten Com­mu­ni­ty gleich mal auf brei­ten Anklang gesto­ßen. Poli­ti­ke­rIn­nen der Grü­nen, der Lin­ken und der SPD rufen dage­gen inner­halb von Face­book zu Face­book Pri­va­cy Con­trol Now! auf, recht sty­lish und mit Akti­ons­ideen. Also das Grund­prin­zip der sym­bo­li­schen direk­ten Akti­on. Was ist davon zu halten?
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Kurz: Umweltsoziologie auf dem Jubiläumskongress der Deutschen Gesellschaft für Soziologie

Im Herbst 2010 fin­det der dies­jäh­ri­ge Kon­gress der Deut­schen Gesell­schaft für Sozio­lo­gie (DGS)* statt – in Frank­furt am Main. War­um das erwäh­nens­wert ist? Weil die DGS 1910 gegrün­det wur­de, es also der Kon­gress zum 100. Geburts­tag der Fach­ge­sell­schaft ist. Der mit Frank­furt übri­gens wie­der an den Ort des ers­ten deut­schen „Sozio­lo­gen­tags“ zurückkehrt. 

Und war­um das hier erwäh­nens­wert ist? Weil ich für die Nach­wuchs­grup­pe Umwelt­so­zio­lo­gie zusam­men mit der Sek­ti­on Umwelt­so­zio­lo­gie eine Sek­ti­ons­sit­zung mit orga­ni­sie­re. Pas­send zum Kon­gress­the­ma der trans­na­tio­na­len Ver­ge­sell­schaf­tung haben wir die­se Sit­zung unter den Titel „Glo­bal den­ken, lokal han­deln? Oder: Die Ungleich­ver­tei­lung von Umwelt­ri­si­ken in der Welt­ge­sell­schaft“ gestellt. Eine wei­te­re Sek­ti­ons­sit­zung wird sich mit Inter­dis­zi­pli­na­ri­tät in der Umwelt­so­zio­lo­gie befassen.

Auf der DGS-Sei­te ist der Call for Papers lei­der noch nicht online. Dafür kann er hier (nach „wei­ter­le­sen“) ange­schaut werden. 

* Gelun­ge­nes Kon­gress­lo­go übri­gens, fin­de ich.

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Köhler und der Doktortitel – oder: wissenschaftliche Praktiken und der Wunsch nach dem Skandal

Der neu­en Fami­li­en­mi­nis­te­rin Kris­ti­na Köh­ler kann eini­ges vor­ge­wor­fen wer­den, ins­be­son­de­re scheint sie sich, wenn es um Migra­ti­on und um die Aus­ein­an­der­set­zung mit dem Islam geht, irgend­wo am rech­ten Rand der CDU zu befin­den. Aktu­ell jedoch geht es in der Debat­te vor allem um den Dok­tor­ti­tel der jun­gen Minis­te­rin. Zum Bei­spiel hier in der Frank­fur­ter Rund­schau. Aus­gangs­punkt dafür dürf­te Kai Diek­mann (BILD) sein – um Weih­nach­ten gab es schon ein­mal Aus­ein­an­der­set­zun­gen zwi­schen Diek­mann und Köh­ler, und jetzt ein Inter­view.

Kern des Gan­zen scheint die – bezahl­te – Betei­li­gung eines Assis­ten­ten von Köh­lers Dok­tor­va­ter an der Erstel­lung ihrer Arbeit zu sein. Was Weih­nach­ten noch nach dem gro­ßen Skan­dal klang, wird nach Lesen des Inter­views aber dann doch eher zu rela­tiv nor­ma­len Pro­zes­sen und Prak­ti­ken empi­ri­scher Wis­sen­schaft. Besag­ter Assis­tent hat Daten codiert und in SPSS ein­ge­ge­ben und das Inhalts­ver­zeich­nis und die For­ma­tie­rung der Dis­ser­ta­ti­on bearbeitet. 

Bei Diek­mann heißt es dazu:

Nur for­ma­tie­ren, lay­ou­ten, Daten­sät­ze nach ihren Vor­ga­ben abtip­pen – das kann auch eine Sekre­tä­rin. Braucht man dazu einen top-aus­ge­bil­de­ten wis­sen­schaft­li­chen Assis­ten­ten gera­de sei­nes Doktor-Vaters? 

Inter­es­sant ist hier die Gegen­über­stel­lung „Sekre­tä­rin“ vs. „top-aus­ge­bil­de­ter wis­sen­schaft­li­cher Assis­tent“. Mei­ner Erfah­rung nach sind das – Codie­rung, Daten­ein­ga­be, For­ma­tie­run­gen – Din­ge, die im wis­sen­schaft­li­chen All­tag heu­te ziem­lich selbst­ver­ständ­lich von – geprüf­ten oder unge­prüf­ten – „HiWis“ erle­digt wer­den. Und nicht von Sekre­tä­rIn­nen. Dass das nicht unbe­dingt zur Qua­li­fi­ka­ti­on passt, ist ein Hin­weis dar­auf, wie Wis­sen­schaft heu­te bezahlt und bewer­tet wird, ent­spricht aber – wie gesagt, mei­nen Erfah­run­gen nach – durch­aus dem All­tag wis­sen­schaft­li­cher Arbeit. Und dass z.B. zwi­schen zwei Dritt­mit­tel­pro­jek­ten ein wis­sen­schaft­li­cher Mit­ar­bei­ter der­ar­ti­ge Tätig­kei­ten über­nimmt, ist so unge­wöhn­lich nun auch wie­der nicht.

Mit die­sem Wis­sen im Hin­ter­grund redu­ziert sich der angeb­li­che Skan­dal dann doch deut­lich. Inter­es­san­ter als die Fra­ge, wer Fra­ge­bö­gen lay­outet und ein­ge­tippt hat, und ob Köh­ler ihre Dis­ser­ta­ti­on selbst for­ma­tiert hat, ist doch der Inhalt. Da kann ich aktu­ell nichts zu sagen, wer­de aber viel­leicht mal rein­schau­en. Und mich dann noch ein­mal zu Wort melden.

Es kann also durch­aus sein, dass das fol­gen­de Resü­mee zutrifft:

Und der Deutsch­land­funk resü­mier­te, Köh­ler habe „eine mus­ter­gül­ti­ge Typ-II-Arbeit vor­ge­legt, also ein Werk, das weni­ger vom Inter­es­se an der wis­sen­schaft­li­chen Arbeit, son­dern mehr von dem Wunsch nach einem aka­de­mi­schen Titel geprägt ist“. 

Für eine Arbeit, die neben einem Bun­des­tags­man­dat in kur­zer Zeit ent­stan­den ist, kann ich mir das gut vor­stel­len. Trotz­dem – ein Skan­dal ist das nicht, auch nicht, wenn eine Bun­des­mi­nis­te­rin dar­an betei­ligt ist. Da gibt es genü­gend anderes.

Viel­mehr stellt sich im Kon­text die­ser Debat­te (auch im Hin­blick auf die „gekauf­ten Dok­tor­ti­tel“, die unlängst mal wie­der gemel­det wur­den) ein­mal mehr die Fra­ge danach, wozu eigent­lich der aka­de­mi­sche Dok­tor­ti­tel exis­tiert, und was eine Dok­tor­ar­beit aus­macht (und in wel­che Rich­tung der Bolo­gna-Pro­zess hier geht).

War­um blog­ge ich das? Aus per­sön­li­chem Inter­es­se an Pro­mo­ti­ons­pro­zes­sen, und weil ich es inter­es­sant fin­de, wie Skan­da­le gemacht wer­den – und dabei die eigent­lich skan­da­lö­sen Poli­ti­ken aus­ge­blen­det werden.