Das schönste an sich spaltenden Parteien sind die phantasievollen Namen der Abspaltungen. Ein bisschen erinnert das an die fast echten Parteinamen bei dol2day – die Älteren werden sich erinnern. In den letzten Jahrzehnten also zum Beispiel:
SPD → WASG („Wahlalternative für Soziale Gerechtigkeit“)
Die Grünen → ÖDP („Ökologisch-Demokratische Partei“)
Die Grünen → Ökolinx
FDP → Neue Liberale
AfD → ALFA („Allianz für Fortschritt und Aufbruch“)
Was jetzt noch fehlt, ist DIE LINKE einerseits (aber die zerbröckelt eher intern in dutzende Plattformen) und CDU/CSU andererseits. Kommen bald die „Union für Wirtschaft und Europa“ (UWE), die „Christlich-konservative Wertegemeinschaft“ (ChkWg), die „Autokratisch-freiheitlichen Demokraten“ oder die „Volkspartei Deutschlands“ (VPD) auf uns zu?
Wann gab es denn zuletzt einmal eine genuine Spaltung, die nicht den Charakter von 95:5‑Trennungsverhältnissen hat? SPD → USPD?
Vielleicht ist es kein Zufall, dass bei der Linken und bei der CDU/CSU keine Spaltungen sind, weil diese als Volksparteien in ihren jeweiligen Hochburgen es gelernt haben, Menschen unter einem Dach zu halten, die sich normalerweise niemals auf eine gemeinsame Farbe für das Vordach einigen könnten.