Kurz: Die Abstimmung

Als Bür­ger Frei­burgs bin ich ja dazu auf­ge­ru­fen, nächs­ten Sonn­tag über die Unter­stüt­zung der Stadt für ein neu­es SC-Sta­di­on im Wolfs­win­kel – zwi­schen Flug­platz, ehe­ma­li­ger Müll­de­po­nie und zukünf­ti­ger Uni-Fakul­täts-Erwei­te­rung – abzustimmen.

Fuß­ball inter­es­siert mich nicht. Auch des­we­gen tue ich mich mit der Abstim­mung schwer. Ich ver­ste­he, dass der Wolfs­win­kel der ein­zi­ge in Fra­ge kom­men­de Stand­ort für einen Neu­bau ist, und dass es wohl eine gewis­se Not­wen­dig­keit dafür gibt. Ob das Finan­zie­rungs­mo­dell trag­fä­hig ist, kann ich nicht beurteilen.

Letzt­lich schwan­ke ich zwi­schen Nicht-Zur-Wahl-Gehen und Zustim­mung. Letz­te­res fast schon aus Trotz her­aus – der Over­kill an immer neu­en Pla­ka­ten und Anzei­gen der Sta­di­on­geg­ne­rIn­nen um „Frei­burg lebens­wert“ und die Flug­sport­freun­de gefällt mir über­haupt nicht, und je popu­lis­ti­scher deren Argu­men­te wer­den, des­to näher liegt für mich das „Ja“.

2 Antworten auf „Kurz: Die Abstimmung“

  1. Die Abstim­mung für das SC-Sta­di­on ist gelau­fen und wur­de – über­ra­schend? – deut­lich ent­schie­den. Stadt­weit haben fast 60% der Wäh­le­rIn­nen den Weg für den Sta­di­on­neu­bau im Wolfs­win­kel frei gemacht; auch das Zustim­mungs­quo­rum von 25% wur­de bei einer Wahl­be­tei­li­gung von 46,5% erreicht.

    Beim Blick auf die ein­zel­nen Stadt­tei­le fällt auf, dass es nur weni­ge Aus­rei­ßer gibt. Über­wie­gend lie­gen die Zustim­mungs­wer­te zwi­schen knapp 60% (Alt­stadt­ring, Wieh­re) und knapp 70% (Tuni­berg­ge­mein­den). Die bei­den Moos­wald-Stimm­ge­bie­te lie­gen bei 29,5% Ja (Moos­wald-West) bzw. 42,6% Ja (Moos­wald-Ost). Auch in Land­was­ser (52%) fällt die Zustim­mung gerin­ger aus. Ähn­li­ches gilt wohl für ein­zel­ne Wahl­be­zir­ke in Bet­zen­hau­sen und Brühl. Das lässt sich geo­gra­phisch mit der Nähe zum geplan­ten Stand­ort gut erklä­ren. Trotz gro­ßer, in mei­nen Augen viel­fach popu­lis­ti­scher Kam­pa­gne mit jeder Art von Argu­men­ten – von Öko­lo­gie bis Flug­sport – zog letzt­lich vor allem „not in my back­yard“, also die Standortfrage.

    Eine Anoma­lie bil­det das Vau­ban – hier wur­de mit 50,6% eben­falls nur ganz knapp für den Sta­di­on­bau gestimmt. Das lässt sich nicht geo­gra­phisch erklä­ren, aber mög­li­cher­wei­se mit einer gewis­sen „Anfäl­lig­keit“ des dor­ti­gen grün-bür­ger­li­chen Milieus für die popu­lis­ti­sche Pole­mik von „Frei­burg lebens­wert“ und Co. Was, wenn es so wäre, Anlass zur Sor­ge gibt.

    Mit Blick auf die Wahl­be­tei­li­gung sehe ich mei­ne The­se bestä­tigt, dass das unter­ir­di­sche Niveau der Gegen­kam­pa­gne eher dazu führ­te, sich davon zu distan­zie­ren, als gegen den Sta­di­on­neu­bau zu stim­men. Ähn­lich äußer­te sich wohl auch Die­ter Salo­mon nach der Auszählung.

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