Dieser Fudder-Artikel machte mich dann doch neugierig. Steampunk – eine Subkultur, die sich an einer Mischung aus viktorianischen Umgangsformen und dem mad scientist, der mit allerlei Gerätschaften dampfbetriebene Roboter baut, orientiert, also sozusagen Cyberpunk, nur ein paar hundert Jahre in der Zeit zurück verlegt – war mir bisher vor allem in Form von Webcomics und dem einen oder anderen Buch begegnet. Dass es auch in Südbaden Menschen gibt, die Steampunk nicht konsumieren, sondern auch ausüben, war mir vage bekannt. Und weil ich zufällig Zeit hatte, schaute ich dann heute mal im Crash vorbei. Insofern dort jede Menge elegant gekleidete Damen und Herren zu finden waren, die allesamt optische Gerätschaften an und mit sich trugen bzw. zum Verkauf und Bestaunen ausstellten, wurde ich nicht enttäuscht. Die Szene scheint recht rührig zu sein, wurde mir berichtet. Ein junger Schweizer Autor, Martin Riesen, las aus seinem in Offenburg spielenden Steampunk-Roman Aussergewöhnliche Automatons, und ein Tee-Duell fand auch statt. Soweit alles ganz nett – aber irgendwie packte mich dann doch eher der soziologische Blick als dass der Steampunk-Virus überspringen wollte. Gut zu wissen, dass es das gibt, sicherlich ein besseres Hobby als beispielsweise Fußball, aber irgendwie war’s mir – nicht verspielt genug? Kann sein, dass das daran lag, dass ich (wenn auch halbwegs im Dresscode) einfach ins Crash reingeschneit bin, aber irgendwie hatte ich mir mehr Rollenspiel erwartet, mehr alternate reality. Mal sehen.