Kurz: Echter Skandal … oder nicht?

mdrreiter_tweet

Alles deu­tet dar­auf hin, dass mdrrei­ter tat­säch­lich der Twit­ter-Account des MDR-Inten­dan­ten Udo Rei­ter ist. Ein­ge­rich­tet u.a. auch als Reak­ti­on dar­auf, dass es vor einem Jahr wohl eini­ge Fake-Accounts gab. 

Inhalt­lich irri­tiert der Account aller­dings, bestehen die Tweets doch vor allem aus wöchent­li­chen Gott­fried-Benn-Lesun­gen, FAZ-affi­nen Anzüg­lich­kei­ten und – ein biß­chen wei­ter unten – dem Absin­gen der Natio­nal­hym­ne und Kom­men­tie­ren von Fuss­ball­ereig­nis­sen. So gese­hen passt der im bes­ten Fall exterm miss­ver­ständ­li­che Tweet ins Bild. Best case: das gan­ze ist „nur“ iro­nisch-sar­kas­tisch gemeint. 

Worst case: der Account ist echt, der Tweet ist echt, und der Inhalt ist auch so gemeint, wie er da steht. Dann fra­ge ich mich, wel­cher Teu­fel den Inten­dan­ten eines öffent­lich-recht­li­chen Rund­funk­sen­ders rei­tet, die Islam­feind­lich­keit und Über­frem­dungs­angst in Deutsch­land zu schü­ren. Und bit­te um Auf­klä­rung und ggf. Ablösung.

13 Antworten auf „Kurz: Echter Skandal … oder nicht?“

  1. @Christian: Ja, das mei­ne ich mit der Bemer­kung, ob denn auch der Tweet echt ist, wenn’s der Account ist. Ander­seits ist das, was dort an älte­ren Sachen auch eher selt­sam bis dubi­os, fin­de ich. Aber das mag Geschmacks­sa­che sein.

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  3. Ers­ter Ein­druck: Der Typ hat nen selt­sa­men Humor.

    Zwei­ter Ein­druck: Mus­li­me und Deut­sche als Gegen­satz, ohje…

    Drit­ter Ein­druck: 2030 und nicht mal eine Bundespräsidentin!? 

    Vier­ter Ein­druck: 2030 und der Staat hat immer noch ein Oberhaupt?

  4. twitter.com/mdrreiter ist echt; habe es damals mit­be­kom­men, als der Account „offi­zi­ell“ ein­ge­rich­tet wurde.

    Udo Rei­ter ist ein rech­ter CDU/C­SU-Appa­rat­schik. In den 80er-Jah­ren war er erst Abtei­lungs­lei­ter, dann Chef­re­dak­teur und schließ­lich Hör­funk­di­rek­tor beim Baye­ri­schen Rund­funk und dort (zusam­men mit ande­ren) maß­geb­lich dafür ver­ant­wor­lich, dass der Baye­ri­sche Rund­funk damals zu einem rei­nen Franz-Josef-Strauß-Beweih­räu­sche­rungs-Sen­der ver­kam. Nach der Wen­de war er der Wunsch­kan­di­dat von Kurt Bie­den­kopf für die Inten­danz des mdr, der bewusst als „schwar­zer“ Sen­der im Osten (für die drei 1990 schwarz wäh­len­den Län­der Sach­sen, Sach­sen-Anhalt und Thü­rin­gen) kon­zi­piert wur­de. Dort agier­te er nicht nur poli­tisch zuver­läs­sig, son­dern erkun­de­te mit dem mdr auch immer wie­der neue Tie­fen des öffent­lich-recht­li­chen Pro­gramm­ni­veaus. Und seit er das Inter­net und Twit­ter ent­deckt hat, behel­ligt er die Welt mit ner­vi­gen Anek­do­ten, Pseu­do­weis­hei­ten und aus dem Kon­text geris­se­nen Klas­sik­erzi­ta­ten – oder, wie in die­sem Fall, ein­fach mit rechts­re­ak­tio­nä­rem Schwachsinn.

  5. @freiwild: Dan­ke für die Hin­ter­grund­in­fos! Dass der mdr ein „schwar­zer“ Sen­der ist, und noch dazu einer ohne Niveau, war mir so grob schon klar – die Details waren mir aber nicht mehr präsent.

  6. Dass die Main­stream-Medi­en allent­hal­ben reflex­ar­tig die poli­tisch kor­rek­te Selbst­zen­sur for­dern, ist ja nichts Neu­es. Dum­mer­wei­se scheint die­ses Ver­hal­ten aber abzu­fär­ben. Der Kom­men­tar des Herrn vom MDR war viel­leicht dümm­lich, aber noch sind auch dum­me Äuße­run­gen durch die Mei­nungs­frei­heit gedeckt. Zumal, wenn’s denn als Sati­re gedacht war (und nach hin­ten losging).

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