Vogelperspektive auf Übermorgen

Z_Punkt, eine Zukunfts­for­schungs­fir­ma, hat jetzt ein net­tes PDF mit den 20 „Mega­trends“ zusam­men­ge­stellt. Mega­trends meint damit die gro­ben Rich­tun­gen des glo­ba­len sozia­len Wan­dels. Genau­er gesagt:

Mega­trends sind lang­fris­ti­ge und über­grei­fen­de Transformationsprozesse.Wir sehen sie als wir­kungs­mäch­ti­ge Ein­fluss­grö­ßen, die die Märk­te der Zukunft prägen.

Teil­wei­se geht es dabei um tech­ni­sche Ent­wick­lun­gen, teil­wei­se um den sozia­len Wan­del. Zusam­men ergibt das Bild, das Z_Punkt hier – natür­lich vor allem aus der Per­spek­ti­ve: dar­auf müs­sen Unter­neh­men reagie­ren – eine ziem­lich kla­re Vor­stel­lung dar­über, was in viel­leicht zwan­zig Jah­ren der Kon­text von All­tags­le­ben und Poli­tik sein wird.

Die Trends rei­chen vom demo­gra­fi­schen Wan­del, einer neu­en Stu­fe der Indiv­dua­li­sie­rung und dem wach­sen­den Gesund­heits­markt über stei­gen­de Betei­li­gung von Frau­en oder die Wis­sens­öko­no­mie bis hin zu Kli­ma­wan­del, Urba­ni­sie­rung, dem Auf­stieg Indi­en und Chi­nas und einer wach­sen­den glo­ba­len Bedro­hung. Vie­les davon ist inzwi­schen (sozio­lo­gi­sches oder feul­lie­to­nis­ti­sches) All­ge­mein­gut, ande­res wird auch anders­wo dis­ku­tiert – das Schö­ne an der Zusam­men­stel­lung von Z_Punkt ist der Ein­druck, einen Über­blick über wich­ti­ge Ent­wick­lun­gen zu gewin­nen, von denen anders­wo eben oft nur ein Teil gese­hen und ein gro­ßer Teil aus­ge­blen­det bleibt. Also die Vogel­per­spek­ti­ve auf Übermorgen.

War­um blog­ge ich das? Weil ich krank im Bett lie­ge, gera­de kein unter­halt­sa­mes Buch da ist, und mein Lap­top so schön klein ist. 

3 Antworten auf „Vogelperspektive auf Übermorgen“

  1. Hal­lo Till,

    ich weiß immer nicht so ganz, was ich von sol­chen Pro­jek­tio­nen hal­ten soll. Zum einen klingt so etwas immer inter­es­sant und ver­lo­ckend, da es einem Sicher­heit gibt, wie denn die Welt „bald“ aus­sieht oder aus­se­hen kann. Den­noch muss man bei so etwas immer extrem vor­sich­tig sein, da das eigent­lich alles nur Wert­ur­teil sind und damit auch immer ein poli­ti­sches oder gesell­schaft­li­ches Ziel ver­bun­den ist und es bei wei­tem nicht nur rei­ne Wis­sen­schaft ist. Gezeigt hat das für mich u.a. sol­che Spie­gel­stri­che wie unter Punkt 19: „Kri­se der west­li­chen Demokratien“.

  2. Naja, es ist schon ein biß­chen was ande­res als Wert­ur­tei­le – es gibt tat­säch­lich so Din­ge wie Trends, Dis­kur­se, Ent­wick­lungs­pro­zes­se. Inso­fern glau­be ich schon, dass es sinn­voll ist, der­ar­ti­ge Pro­jek­tio­nen zu ent­wer­fen – die aber nie mehr sein kön­nen als ein gro­ber Pfad, der mög­li­cher­wei­se durch unvor­her­ge­se­he­ne Ereig­nis­se sei­ne Rich­tung gänz­lich ändern wird. Aber dass es z.B. der­zeit eine zuneh­men­de Bedeu­tung einer „mul­ti­la­te­ra­len Glo­ba­li­sie­rung“ gibt, hal­te ich zumin­dest für ziem­lich wahr­schein­lich. Mit dem nächs­ten 11. Sep­tem­ber kann sich das ändern, oder mit tech­ni­schen Ent­wick­lun­gen, oder … Und natür­lich sind die 20 Mega­trends nicht alle von glei­chem Gewicht …um das jeweils ernst­haft beur­tei­len zu kön­nen, müss­te aller­dings mehr ver­füg­bar sein all die net­te Prä­sen­ta­ti­on im PDF.

    P.S.: Gibt es rei­ne, wert­ur­teils­freie (Sozial-)Wissenschaft?

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