Nachdem ich arbeitsbedingt jetzt mindestens zweimal pro Woche von Freiburg nach Stuttgart pendle, und außerdem gerne Arbeitsplatzrechner und persönliche Social-Media-Accounts trennen möchte, frage ich mich, ob ich nicht ein Gerät (Smartphone, Tab, eBook-Reader) brauche. Bisher nehme ich mein Netbook mit, mit dem ich aber im Zug nicht ins Netz gehen kann*, und das mir eigentlich auch zu groß und schwer ist. Und mein relativ smartes Nokia E65.**
Das Gerät, das ich suche, gibt es vermutlich nicht. Wenn doch jemand ein solches Gerät kennt, bitte ich um sachdienliche Hinweise. Oder gerne auch dazu, wie ihr ähnliche „use cases“ gelöst habt.
Hier meine Wünsche:
- leicht, klein, einfach ständig mitzunehmen, aber groß genug, um Facebook, Twitter und/oder Bücher drauf lesen zu können;
- möglichst „grün“ (also geringer Energieverbrauch, geringe SAR-Werte, sozial-ökologische Standards bei der Herstellung);
- günstig: sowohl in Bezug auf den Anschaffungspreis als auch in Bezug auf Netzkosten;
- nicht unbedingt von Apple (hatte mal wegen Walled Garden geschrieben, dass ich nie ein iPad haben möchte), möglichst offen;
- komfortabel zu bedienen; vor allem für Lesen, aber auch für das Schreiben von Tweets, Notizen, kurzen Texten.
* D.h. theoretisch über WLAN und die T‑Mobile-Hotspots, aber passt nicht zu meinem derzeitigen Vertrag. Und einen Surfstick habe ich derzeit nicht.
** Das aber als einziges Interface zum Netz ein bisschen arg unkomfortabel ist, sich nicht als eBook-Reader eignet und ebenfalls an einem T‑Mobile-Vertrag hängt, der für ständige Netznutzung so nicht gedacht ist.
Hm, das klingt schon ziemlich nach Tablet – vielleicht im Format des kleinen Galaxy-Tabs oder des Dell-Streak. Das ist allerdings in der Anschaffung nicht gerade günstig und ob Android sich wirklich als Tablet-OS etablieren kann, ist meiner Ansicht nach noch offen. Günstiger wäre da wohl nur die Variante mit dem Obst… Inwieweit die Dinger wirklich „grün“ sind, kann ich nicht sagen, würde mich aber ehrlich gesagt überraschen.
P.S.: Achso, dann wären da naürlich auch noch die Smartphones mit etwas größerem Formfaktor á la HTC-Desire HD.…
iPhone.
Grün kannste wahrscheinlich eh vergessen. Gut, ist vielleicht nicht zum BÜCHER lesen; dazu soll ja das Kindle sehr gut sein. Aber willst du wirklich Geld für ein Gerät für DRM-geschützte eBooks, die dann auch nicht wirklich günstiger als normale Bücher sind, ausgeben?
Den walled-Garden akzeptiere ich persönlich zum Einen, weil das „Ökosystem“ gut ist und weil es ja eben „nur“ ein Handy ist und kein vollwertiger Computer. Gegenüber den früheren Handys ist iOS ja quasi Open-Source.
Aber es reicht natürlich auch jedes andere Smartphone – ich glaube nur (man kennt die ja nicht alle), dass die teurer sind, je komfortabler sie zu bedienen sind.
Ach und Surfsticks dürften wahrscheinlich eh ziemlich nutzlos sein im Zug; die Verbindung bricht da doch dauernd ab bei der Geschwindigkeit.
groß genug, um Facebook, Twitter und/oder Bücher drauf lesen zu können
finde es nicht sinnvoll, die 3 Anwendungen in einen Satz zu packen. Nahezu jedes Handy ist groß genug für Twitter und Facebook ;-)
Also was willst du nun? Groß genug für Bücher oder eben nicht?
Mit den Spezifikationen: Android Tablet (da weiss ich aber nicht, welche Geräte taugen) oder Smartphone + eReader (mit den Formaten .epug, .pdf und .doc). Das iPad erfüllt die Anforderungen an die Usability vorbildlich, ist aber nicht offen, wahrscheinlich nicht besonders grün und auf keinen Fall fair trade, aber auf der anderen Seite lassen mittlerweile fast alle Tablet-Hersteller bei Foxconn produzieren. Der Android-Markt ist extrem unübersichtlich. Wenn du auf das Lesen von Büchern verzichten kannst und nur gelegentlich irgendwelche digitalen Unterlagen/PDFs durchgehen willst, kommt auch ein Android-Smartphone mit 4″-Display in Frage – das neue Samsung Galaxy soll richtig gut sein.
Viel Spaß!
Gib’s auf, gegen Apple sein zu wollen. Echt. Du willst ein iPad (wenn Du freien Taschenplatz hast und doch ein bisschen mehr schreiben willst) oder ein iPhone (wenn’s in die Hosentasche passen soll und schreiben nicht so wichtig ist).
Der „Walled Garden“ ist in der realen Welt kein Problem, abgesehen vielleicht von ein paar vernachlässigenswerten Details. Dass man das prinzipiell nicht mögen muss, verstehe ich zwar auch, aber Du kannst Dich ja immer noch für einen Jailbreak entscheiden. Bei Apple scheint sowas keinen mehr zu stören, also musst Du da auch keine Angst haben, dass sie es Dir plötzlich fernabschalten.
Und ein gejailbreaktes iPad dürfte immer noch komfortabler zu bedienen sein als die meisten Konkurrenzprodukte. Mehr Software gibt’s auf jeden Fall dafür. Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis so umschaue, dann lösen sich die Bedenken gegen Apple jedenfalls offenbar nach spätestens einem Jahr Android in Luft auf…
;-)
ganz meine Meinung auch wenn ich weiß, dass du nicht gerade auf apple stehst
Das klingt wirklich sehr nach nem Tablet und bei den ersten Kriterien dachte ich auch noch klar an ein iPad. Vielleicht solltest du dir die Archos-Teile mal ansehen, wenn du Apple unbedingt meiden willst. Die machten auf den ersten Blick nen ganz guten (und günstigen) Eindruck. Benutzt hab ich aber auch noch keins.
Ich würde einen Surfstick kaufen und das Netbook nehmen. Das ist grün, weil Du wenig Elektronik neu kaufst – und günstig zudem. Ich sehe auch gar nicht so den großen Unterschied in Gewicht und Größe zwischen Netbook und IPad. Sind doch beide so 10 Zoll, oder? Und mit einem Netbook kann man natürlich viel mehr machen (besser schreiben vor allem) als mit dem iPad und muss sich nicht mit blöden Apps rumärgern.
Danke euch allen für das Feedback. Die Variante von Jan klingt gar nicht so blöd (auch wenn mein Netbook leider auch nicht das allerschnellste ist, und mich die „Always on“-Anschaltzeiten von iPad etc. durchaus neidisch machen – und ich möglicherweise eine Trennung zwischen Netbook („Arbeiten“) und iPhone bzw. einem Android-Äquivalent („Kommunikation“) sinnvoll fände …).
Trotzdem an alle nochmal die Frage: Wie macht ihr das? Also, ganz konkret – welches Gerät/welche Geräte stecken in eurer Handtasche (oder wie auch immer diese Tasche heißt, die mensch immer mit sich rumschleppt), wie werden diese tatsächlich genutzt, und wie in den Alltag eingebunden? Was sind die Schwachpunkte?
Und als Bonus würde ich gerne noch wissen, ob jemand schon Erfahrungen mit Kindle + Netzzugang gemacht hat …
@Jan: +1, genau so.
Apple Produkte sind die grünsten auf dem Markt. Gab dazu mal nen Vergleich in der c’t unlängst. Das zahlt man da mit. Grün heißt: Frei von Brom-Flammschutzmitteln, frei von PVC, frei von Arsen (Glasscheibe), EPEAT Gold Rating, wenig Verpackungsmüll, leicht recyclefähig, etc.
Ich hab ein Laptop (11 Jahre altes PowerBook) und mach damit alles. Find das viel zu kompliziert mit mehreren Geräten. Wem das zu schwer zum schleppen ist, soll halt mal ins Fitness-Studio gehen.
„Apple Produkte sind die grünsten“ – ist das so? Im aktuellen Greenpeace-Ranking ist Apple nicht dabei, weil sie sich nicht beteiligen wollten; im „Guide to greener electronics“ rangieren sie nur im Mittelfeld. Daher die Frage, woher diese Info stammt.
c’t 6/2011, Seite 182
http://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2011/6/182_kiosk
Ist der Artikel 1,50 Euro wert?
Sorry, Verwechslung, ich meinte eigentlich den hier:
c’t-Archiv, 17/2010, Seite 68
http://www.heise.de/artikel-archiv/ct/2010/17/68_kiosk
Hast du die c’t? Sonst kann ich’s dir runterladen. Hab ein Plus-Abo.
Ah, klingt eher nach dem, was du oben angerissen hast. Habe schon seit geraumer Zeit kein c’t-Abo mehr (Platzprobleme …), allerdings scheint mir (nach der „Online-Leseprobe“) der Artikel auch nicht wirklich darzustellen, dass Apple umweltfreundlich ist, sondern nur, dass Apple als einziger großer Hersteller auf ein paar giftige Stoffe verzichtet hat.
Abgesehen von der Frage, ob IT grün sein kann: Auch wenn die Firma mit dem Apfel Naturverbundenheit signalisiert – iTunes ist das absolute NoGo, da hilft auch die neue iCloud nichts. Ich habe mehrere Anläufe gestartet, mich mit Apple anzufreunden und jedesmal hat mich die Anbindung an proprietäre Software oder Hardware massivst gestört.
Für die produktive Arbeit und Flexibilität ist mir ein offenes Dateisystem 1000mal lieber – USB-Host Support sowieso.
Die nächsten Monate kommen interessante neue Tablets vieler namhafter Hersteller mit Android auf den Markt – da sollte etwas passendes dabei sein.
Derzeit reise ich mit einem 7″ Kindle (3G-Variante – braucht man aber nicht wirklich, hatte ich nur aus Geek-Gründen gewählt), der sehr gut lesbar ist. Für den Business-Einsatz würde ich die A4-Variante ins Auge fassen. Parallel dazu habe ich das Eee Pad Transformer, das ganz ok ist, aber den USB-Host vermissen lässt. Für längere Reisen wechsele ich vom Transformer auf ein Netbook (sehr robust, MSI Wind: Schon mehrfach von Tischen gefallen und bei 90% Luftfeuchtigkeit gearbeitet) – falls es flott sein soll: SSD einbauen und staunen.
So schade, dass sich die SSDs nicht durchgesetzt haben. Meinte doch letztens glatt jemand zu mir, dass die Netbooks sich ja wahnsinnig weiterentwickelt haben, wenn man bedenkt wie wenig Speicherplatz die am Anfang hatten. Da musste ich sie erstmal über den Sinn von SSD aufklären und dass dieser große Speicherplatz bei den Netbooks aus meiner Sicht eher verschwendet ist (und zudem bezüglich Gewicht und Akkulaufzeit eben eher Nachteile bringt).
Mit nem Netbook hab ich auch lange geliebäugelt, aber Touchpads sind für mich ein No-Go, es muss ein Trackpoint (siehe ThinkPads) sein.
Ich glaube ich würde, das Netbook weiternutzen, wenn du es eh mitnehmen musst.
Um die Kommunikation zu trennen, und eine möglichst offene Plattform zu haben. Einfach Linuxdistro (z.B. Ubuntu) aufspielen und beim Start auswählen, welches OS du starten möchtest. Nutzt du eh schon Linux, dann leg doch einfach verschiedene Benutzeraccounts an ( Ein Arbeitsaccount und ein privaten). Geht es mehr darum, komfortabel etwas zu Lesen – ist ein Ereader das richtige. Die sind auch etwas „grüner“ denn dank E‑Ink brauchen sie deutlich weniger Strom
Was das ganze jetzt noch etwas verkompliziert ;-) ist folgendes: Neben meinem (privaten) Netbook und meinem (privaten) semismart-Nokia kommt jetzt noch ein ausgewachsenes Notebook (dienstlich) ins Spiel, das auch mitgeschleppt werden möchte. Netbook und Notebook sind mir dann aber eher zu viel für meine Tasche … sprich: geht jetzt doch eher in Richtung Ersatz für das Nokia durch irgendwas mit größerem Display, komfortablerer Texteingabe und einem „flatteren“ Netzvertrag. Oder vielleicht einfach nur um eine Vertragsänderung für das Nokia …
Bleibt die Frage: Wie macht ihr das (also: welche Geräte stecken wann in der Tasche)? Da habe ich bisher nur die Antwort von Ruben zu gelesen …
Ich hab das iPad eigentlich fast immer dabei. Den privaten Laptop dafür kaum noch (ist inzwischen eher ein tragbarer PC als ein PC für unterwegs).
Ich mag die Palm-Geräte sehr gerne für unterwegs. WebOS ist nutzerfreundlicher als Android und deutlich offener als iOS. Das Ökosystem ist zwar leider recht überschaubar, aber für nahezu alle wichtigen Dinge gibt es eine vernünftige App oder eine gute Lösung direkt im System. Besonders fein ist die recht umtriebige kleine Entwicklergemeinde, die den Umstand ausnutzt, dass man das OS selbst recht gut aufbohren kann und das ohne die Apple-typischen Restriktionen. Viele Kinderkrankheiten des Systems konnte man so beheben. In zwei Wochen kommt dann der Touchpad raus, der viele Vorschusslorbeeren erhalten hat und aus meiner Sicht spannender ist als alle Android-Tablets. Und die Akkuprobleme sind bei der neuen Generation wohl auch endlich behoben. Leider kann ich über die Grünheit von Palm/HP nix sagen.
Alternativ würde ich mir wahrscheinlich ein brauchbares und tethering-fähiges Smartphone und ein Netbook oder Notebook mitnehmen. Der oben erwähnte Kindle ist zum Lesen zwar toll, aber die PDF-Unterstützung hat mich bisher nicht überzeugt. Außerdem würde ich darauf zumindest keine vertraulichen Unterlagen lesen wollen, weil ich nicht weiß, was der Kindle nach Hause funkt. Auf nem Notebook/Netbook kann ich meine Daten allemal besser verschlüsseln, im Zweifelsfall per Dropbox o.ä. verschlüsselt syncen und die Sicherheitseinstellungen rigider handhaben als auf jedem Tablet. Und je nach Job würde ich Sicherheit allemal vor Komfort gehen lassen.
Auf der vorletzten Seite der aktuellen Ausgabe der YAEZ (kostenlose Jugendzeitung) steht, dass Acer in Sachen Green IT „ganz weit vorne“ sei und es wird explizit das Iconia A500 als Tablet-PC hervorgehoben. Niedriger Energieverbrauch, besonders robustes Gehäuse, tolles Design und hohe Funktionalität werden außerdem genannt.
Wobei die im Web zu findenden Kritiken zum Iconia A500 das als eher mittelmäßig bezüglich der Bedienbarkeit bewerten.
Vll. noch was in ne ganz andere Richtung: Ein Toshiba AC100.
Das ist von der Bauform wie ein normales Laptop, aber leichter als alle Subnotebooks auf dem Markt. Es hat intern keinen x86, sondern eine ARM-CPU, basierend auf einem Nvidia Tegra System.
Das Ding wird mit Android ausgeliefert, ich betreibe es mit Linux (sagen auch alle reviews dass Android dafür eigentlich nicht das geeignete OS ist). Das ist allerdings ein ziemliches Gebastel und einiges funktioniert nicht.
Hat mir auf einer längeren Reise gute Dienste geleistet: Ist mit Linux ein fast vollwertiger Desktop (ich konnte darauf lxde + Chromium laufen lassen), aber trotzdem sehr klein und leicht.
„Grün“ ist es vermutlich in der Herstellung nicht, aber vom Stromverbrauch her schon, da eben ARM und kein x86.
Nur der Vollständigkeit halber: Ich habe mich letztlich für ein Android-Smartphone entschieden (samt Kindle-App), nämlich ein Samsung Galaxy S Plus. Bisher bin ich ganz zufrieden damit, die auf ca. einen Tag begrenzte Akkulaufzeit ist allerdings nervig. Vielleicht kommt irgendwann noch ein Kindle dazu. Mal sehen.