Nach der Hitzewelle der letzten Tage bin ich froh über Regen und Temperaturen unterhalb von 25 °C, auch wenn das die Aufenthaltsqualität meines kleinen grünen Balkons etwas reduziert. Hier im Bild die ersten beiden Tomaten dieses Sommers, zum Zeitpunkt des Fotos noch grün, inzwischen gelb und gegessen,
Photo of the week: Window-front tomatoes
Während die Zucchinis nicht so richtig wollen, sind in diesen Tagen die ersten Tomaten (vor dem Südfenster) rot geworden. Ganz so viele wie in einigen Jahren vorher werden es bei dieser Ernte aber nicht werden. Trotzdem: besser eigene Tomaten als keine eigenen Tomaten!
Photo of the week: This year’s crop I
Die Erfahrung der letzten Jahre zeigt: so ein kleiner Nordbalkon kann durchaus zur Tomatenproduktion genutzt werden. Ein paar Kartoffeln und Erdbeeren, Minze, Schnittlauch und Basilikum gab’s auch. Die Paprikapflanze hat sich entschieden, erst jetzt, Anfang September, überhaupt mal Früchte anzusetzen. Wenn’s so warm bleibt, wird das auch noch was. Aber so ganz zufrieden bin ich trotzdem nicht. Das betrifft zum einen die Pflanzen (was außer Tomaten könnte ich denn mal trotz wenig Platz probieren?), zum anderen die Frage, wie ich auf kleinem Raum viel Erde unterbringe. Hat jemand Erfahrung mit Hochbeeten (oder gar „Regalbeeten“) auf dem Balkon?
Photo of the week: Tomato in the making II
Wer meinem Blog folgt, weiß, dass ich einen kleinen Balkon habe, und den durchaus für gärtnerische Betätigungen nutze. Weil der Balkon wirklich klein ist, kommt da, selbst wenn, wie jetzt, die Hälfte der Balkonfläche mit Blumenkisten vollgestopft ist, nicht wirklich viel bei rum. (Und vielleicht auch deswegen, weil ich meine Tomaten etc. zwar sehr regelmäßig gieße, und auch gelbe Blätter und unnötige Triebe entferne, aber mich nicht so sehr um den ganzen Nährstoffkomplex kümmere). Neben Kartoffeln, die es auch dieses Jahr gab (aus einer keimenden Kartoffel wurden mehrere erstaunlich große Pflanzen und letztlich konnte ich eine gute Portion ernten), Sonnenblumen (sowie Lavendel am Küchenfenster) und den leider wild wuchernden, aber wenig Früchte tragenden Walderdbeeren aus dem letzten Jahr habe ich dieses Jahr vor allem Tomaten angepflanzt.
Zum einen habe ich selbst die Rote Zora (pdf, S. 3) von Samenfest Eichstetten angepflanzt, vor allem des Namens wegen, zum anderen zwei Cocktailtomatenpflanzen, die ich als Setzlinge gekauft habe. Letztere (oben im Bild, da noch grün) tragen ganz gewöhnliche rote Cocktailtomaten, inzwischen werden auch die ersten davon reif.
Und die „Rote Zora“? Die irritiert, weil sie scheinbar zwei verschiedene Sorten Tomaten trägt (möglicherweise ist es auch ein Virus o.ä., der die Pflanze irritiert). So sind die im oben verlinkten PDF abgebildeten länglich-eiförmigen Früchte zu finden, aber eben auch Tomaten, die mit Rippen eher an Ochsenherz erinneren – rund, aber sehr faltig. An ein- und derselben Pflanze, wenn ich das richtig sehe! (Oder es sind doch einfach Samen einer anderen Varität mit in die Samentüte geraten, und das mit der gleichen Pflanze sieht nur so aus, weil die Tomaten kreuz und quer über den Balkon ranken).
Auch wenn’s von der Menge her nicht extrem viel werden wird, finde ich es spannend zu beobachten, wie aus einem Samen oder einer kleinen Pflanze eine weitausgreifende, Frucht tragende große Pflanze wird (letztes Jahr war’s die Tomate Dattelwein, sehr zu empfehlen). Und ein bisschen stolz bin ich auch auf meinen Minigarten auf dem Balkon. Einen größeren Garten wünsche ich mir manchmal – aber ich glaube, wenn ich den hätte (oder mich in der Rieselfelder Urban-Gardening-Szene einbringen würde) wäre mir das schnell zu viel.
Photo of the week: Tomato colors I
Auch wenn’s auf dem eigenen Balkon dieses Jahr nur rote Cocktail-Tomaten sind, hat mir das Selbst-Tomaten-Anpflanzen (und z.T. selbst aus Samen aus dem Bioladen, d.h. aus Eichstetten, ziehen) doch sehr viel deutlicher gemacht, dass diese roten, tennisballgroßen und langweilig schmeckenden Tomaten nicht der Normalfall sein müssen. Gelb, orange, rot, purpurfarben, rund und birnenförmig – und alle schmecken unterschiedlich. Vorsatz für nächstes Jahr: mindestens zwei verschiedene Sorten auf dem Balkon anpflanzen!
Ach so: Warum die üblichen Tomaten nach nichts schmecken? Angeblich liegt das vor allem daran, dass beim Züchten auf Einfarbigkeit geachtet wurde. Da sind dann gleichmäßig reifende, knallrote Tomaten rausgekommen – und unterwegs ist leider das Gen verloren gegangen, das für a. Flecken und b. Geschmack sorgt.