Freiburger Kommunalwahloptik 2014 (mit Nachträgen)

ep_IMG_9575Es ist Wahl­kampf, und in Frei­burg gleich ein dop­pel­ter. Das eine, was nicht so sehr auf­fällt, ist die Wahl zum euro­päi­schen Par­la­ment, das ande­re, was sich im Stra­ßen­raum doch durch eini­ge Pla­ka­te mehr sicht­bar macht, ist die Wahl des Stadt­ra­tes. Bei­des fin­det am 25. Mai statt, und weil sich seit 2009 doch eini­ges getan hat, möch­te ich ger­ne ein biss­chen was zu den Pla­ka­ten sagen.

Das eine, was mir – bevor ich auf Pla­ka­te der ein­zel­nen Lis­ten ein­ge­hen möch­te – auf­fällt, ist die Tat­sa­che, dass die inzwi­schen doch recht häu­fig ver­wen­de­ten Hohl­kam­mer­pla­ka­te (also die aus Plas­tik) zu Van­da­lis­mus ein­la­den. Jeden­falls sind doch recht oft zer­fetz­te und zer­tre­te­ne Pla­ka­te zu sehen, und zwar ganz egal, um wel­che Par­tei es sich handelt.

Dann habe ich einen (sub­jek­ti­ven) Unter­schied im Pla­ka­tier­ver­hal­ten aus­fin­dig gemacht (der mög­li­cher­wei­se erklärt, war­um ich eine Zeit lang davon aus­ge­gan­gen bin, dass FDP, FW und CDU kaum pla­ka­tie­ren) – die einen pla­ka­tie­ren näm­lich im „Fuß­gän­ger­raum“ (also z.B. an den Plät­zen und Hal­te­stel­len des Rie­sel­fel­des), die ande­ren sind dage­gen auf Stra­ßen fixiert. Ob das ein Arte­fakt der ver­wen­de­ten Bring­tech­nik (Auto vs. Fahr­rad) ist, oder ideo­lo­gi­sche Grün­de hat, oder Zufall ist, muss offen bleiben. 

„Frei­bur­ger Kom­mu­nal­wahl­op­tik 2014 (mit Nach­trä­gen)“ weiterlesen

Wer kandidiert 2014 in Freiburg? (Teil I)

Am 25. Mai ist ja Kom­mu­nal­wahl. Im Frei­bur­ger Amts­blatt und auch – rela­tiv ein­fach in ein wei­ter­ver­ar­beit­ba­res For­mat kon­ver­tier­bar – auf freiburg.de sind die 591 Kan­di­da­tin­nen und Kan­di­da­ten für die 48 Plät­ze im Gemein­de­rat auf­ge­führt. Ins­ge­samt tre­ten die­ses Jahr 13 Lis­ten an – Grü­ne, CDU, SPD, FDP, Lin­ke Lis­te, Freie Wäh­ler , aber auch Frei­bur­ger Beson­der­hei­ten wie die Kul­tur­lis­te, die Grü­ne Alter­na­ti­ve Frei­burg oder die Unab­hän­gi­gen Frau­en. Neu ist „Frei­burg Lebens­wert“ (ganz böse gesagt: Leu­te, die nicht wol­len, dass die Nach­ver­dich­tung in ihrem Stadt­teil statt­fin­det) und die PARTEI (tritt aller­dings nur mit einer hal­ben Lis­te an). Jun­ges Frei­burg hat sich auf­ge­löst, wur­de neu gegrün­det und tritt an, eben­so gibt es wie­der „Für Frei­burg – Poli­tik aus christ­li­cher Verantwortung“.

Im Amts­blatt sind die Lis­ten mit Name, Beru­fe, Jahr­gang und Adres­se der Kan­di­da­tIn­nen auf­ge­führt. In einem ers­ten Schritt las­sen sich dar­aus sehr schnell Infor­ma­tio­nen zur Alters­ver­tei­lung aus­rech­nen – die sind aller­dings wenig überraschend:

tw 2014-04 altersverteilung kommunalwahl 2014 freiburg

Die Kul­tur­lis­te ist älter, die GAF jün­ger – und ansons­ten fal­len nur Jun­ges Frei­burg (ach was …) und die stu­den­tisch gepräg­te PARTEI aus dem Alters­spek­trum her­aus. Ende 40 scheint das typi­sche Poli­ti­ke­rIn­nen-Alter in Frei­burg zu sein.

Und über­ra­schen­der­wei­se gibt es auch bei der Geschlech­ter­ver­tei­lung kei­ne gro­ßen Überraschungen:

tw 2014-04 frauenanteil kommunalwahl 2014 freiburg

Hier schei­nen die Soll-Vor­schrif­ten im neu­en grün-roten Kom­mu­nal­wahl­recht doch etwas bewirkt zu haben. Nicht abge­bil­det ist die Ver­tei­lung von Frau­en und Män­nern über die Lis­ten. Die ist bei Grü­nen, SPD und Lin­ker Lis­te aus­ge­gli­chen, wäh­rend ande­re Lis­ten eher „klum­pig“ aus­se­hen. Die Unab­hän­gi­gen Frau­en sind eine rei­ne Frau­en­lis­te. Bei den Für-Frei­burg-Chris­ten fällt die hohe Zahl an Ehe­paa­ren bzw. Fami­li­en auf, die gemein­sam kan­di­die­ren. Erstaun­lich ist die über­aus hohe Män­ner­quo­te bei „Jun­ges Frei­burg“ und der PARTEI. 

Aus den vor­han­de­nen Daten las­sen sich prin­zi­pi­ell noch wei­te­re Infor­ma­tio­nen zie­hen. Das betrifft zum einen die geo­gra­phi­sche Ver­tei­lung über die Stadt. Hier fehlt mir aller­dings noch ein Tool, das Adress­da­ten auto­ma­tisch in Punk­te auf einer Kar­te umwan­delt, und mit 591 Ein­trä­gen klar­kommt. Ein Tool, das in der frei­en Ver­si­on auf 250 Daten­sät­ze begrenzt ist, spukt schon ein­mal ganz inter­es­san­te Ver­tei­lun­gen aus. Mehr dazu, wenn ich so ein Tool gefun­den habe (Tipps gerne).

Das zwei­te, was sehr span­nend wäre, aber etwas mehr Zeit­auf­wand erfor­dern wür­de, wäre eine Kodie­rung der Berufs­an­ga­ben. Da gibt es, so mein sub­jek­ti­ver Ein­druck, doch erheb­li­che Unter­schie­de zwi­schen den Listen.