Der Mailserver der SPD

Three red

Ich bin ja auf der Suche nach den Pla­ka­ten der SPD für die Land­tags­wahl 2011 in Baden-Würt­tem­berg. Ande­re Par­tei­en haben ihre Pla­ka­te online gestellt, bei der SPD ist das – bis­her? – nicht der Fall. Gerüch­te­wei­se soll es sich um rote Flä­chen han­deln, in denen in schwar­zer und wei­ßer Schrift und betont ein­fa­cher Gestal­tung Fra­gen gestellt wer­den. Kann sowas wie „Ehr­lich­keit“ und „wir betei­li­gen uns nicht an der Mate­ri­al­schlacht“ signa­li­sie­ren, kann aber auch in die Hose gehen. Jeden­falls wür­de ich ger­ne dar­über schrei­ben, kann es aber nicht, weil es die Pla­ka­te online nicht gibt, und ich ja schlecht nur über ein Gerücht schrei­ben kann.

Aber es gibt warumspd.de, die „Wahl­kampf­schmie­de“ des Herrn Schmid. Sehr infor­ma­tiv, sehr text­las­tig und in einem ande­ren Rot-Ton als auf den ande­ren SPD-Sei­ten. Dort gibt auch den Menü­punkt „Fra­gen stel­len“. Da habe ich dann ges­tern abend, zuge­ge­be­ner­ma­ßen etwas flap­sig, fol­gen­de Fra­ge gestellt (und sogar ein „Grü­ne“ hin­ter mei­nen Namen gesetzt):

Wo sind denn die Plakate? 

Ich dach­te ja eigent­lich, dass das gan­ze rich­tig inter­ak­tiv abläuft, und die Fra­ge direkt auf der SPD-Sei­te beant­wor­tet wird. Dem ist nicht so, viel­mehr muss die Fra­ge erst über­prüft wer­den. Je nach­dem gibt es dann eine Ant­wort auf „War­um, SPD?“ – oder eine direk­te Kom­mu­ni­ka­ti­on. Bei mir: letz­te­res. Heu­te mor­gen hat­te ich (flott sind sie, doch) fol­gen­de Mail im Briefkasten:

Hal­lo Till Wes­ter­may­er (Grü­ne)

Mit die­ser E‑Mail möch­ten wir Ihnen Ihre Fra­ge direkt beantworten.

[…]

Sehr geehr­ter Herr Westermayer,

bit­te tei­len Sie uns mit, von wel­chen Pla­ka­ten sie in welchem
Zusam­men­hang spre­chen, damit wir Ihnen wei­ter­hel­fen können.

Mit freund­li­chen Grüßen,

Ihre SPD Baden-Württemberg

Wir hof­fen, Ihre Fra­ge damit beant­wor­ten zu können!

Mit freund­li­chen Grüßen,
Ihre SPD 

Mal abge­se­hen, dass die Signa­tur ein biß­chen dop­pelt erscheint, hat das mei­ne Fra­ge natür­lich nicht beant­wor­tet. Aber schön – es wird ja letzt­lich drum gebe­ten, mei­ne Fra­ge kon­kre­ter zu stel­len. Also schnell auf Rep­ly gedrückt und der SPD an info@>warumspd.de – der Absen­de­adres­se – geschrie­ben. Soviel Kom­mu­ni­ka­ti­on muss sein:

Lie­be SPD,

ich gebe zu, ich habe mich etwa knapp aus­ge­drückt. Aus­führ­li­cher gefragt:

Da die LINKE und die Grü­nen ihre Pla­ka­te für die dem­nächst in Baden-Würt­tem­berg statt­fin­den­de Land­tags­wahl inzwi­schen off­line und online prä­sen­tiert haben, wür­de es mich inter­es­sie­ren, wo denn die Pla­ka­te der SPD im Netz zu fin­den sind. Auf der Sei­te „War­um, SPD?“ habe ich sie bis­her nicht gefunden.

Wenn Sie mir einen Hin­weis geben könn­ten, wo die Pla­ka­te zu fin­den sind – bzw. wann sie online gestellt wer­den, wür­de das mei­ne Neu­gier­de stillen.

Schö­ne Grüße,

Till Wes­ter­may­er

Weni­ge Sekun­den spä­ter war die Ant­wort dann da:

Letz­ter Feh­ler: 554 5.0.0 Tran­sac­tion failed
[…]
Aus­zug aus dem Session-Protokoll:
[…]
554 Sor­ry, no mail­box here by that name. 

Soll­te die Feh­ler­mel­dung des Mail­ser­vers feh­ler­haft sein und mei­ne Mail wie­der erwar­ten doch zuge­stellt wor­den sein, wer­de ich hier selbst­ver­ständ­lich dar­über infor­mie­ren. So aber sieht es ganz so aus, als sei Kom­mu­ni­ka­ti­on für die SPD wei­ter­hin eine ziem­li­che Ein­bahn­stra­ße. Auch im Wahl­kampf. Ich könn­te jetzt natür­lich auf die Sei­te warumspd.de gehen, dort mei­ne Fra­ge ein­ge­ben, schau­en, ob sie dies­mal kor­rekt kon­kret beant­wor­tet wird usw. – statt­des­sen habe ich die klei­ne Anek­do­te lie­ber schnell auf­ge­schrie­ben. Weil sie schön zeigt, wie wich­tig es ist, das Ver­spre­chen, sich kom­mu­ni­ka­tiv zu geben, auch ein­lö­sen kön­nen zu müssen. 

War­um blog­ge ich das? Weil Wahl­kampf ist.

32 Antworten auf „Der Mailserver der SPD“

  1. Hm, das wirkt doch ein wenig nach typi­schem First-Level-Sup­port-Ping-Pong. Der Agent hat null Ahnung, wird aber an schnel­len Rep­lys gemes­sen, nicht an Kun­den­zu­frie­den­heit. Also wird eine Fra­ge erst mal mit tech­ni­schen Gegen­fra­gen gekon­tert. Viel­leicht erle­digt der Fra­gen­de sich ja selbst, oder stellt ander­wei­tig fest, dass der Auf­wand der Fra­ge nicht gerecht wird. Sup­port­fall kann geschlos­sen werden.

  2. Ich fra­ge mich ja gra­de noch, wie es für die SPD hät­te bes­ser lau­fen kön­nen. Ich glau­be, was ich erwar­tet hät­te, wäre 1. ein Hin­weis dar­auf, dass die Adres­se nicht funk­tio­niert (am bes­ten direkt in der Mail oder schlimms­ten­falls als Auto­re­p­ly), 2. ein Hin­weis auf funk­tio­nie­ren­de Kom­mu­ni­ka­ti­ons­we­ge und 3. etwas mehr Per­sön­lich­keit (also ein Name und eine Funk­ti­on – ich habe kei­ne Ahnung, ob die Ant­wort von ehren­amt­li­chen Frei­wil­li­gen, Prak­ti­kan­tIn­nen, haupt­amt­li­chen Mit­ar­bei­te­rIn­nen oder einer out­ges­ourc­ten Agen­tur kommt).

    1. Nein, eben nicht. Also: die Groß­flä­chen­pla­ka­te sind da zu sehen (so unein­heit­lich, wie die aus­se­hen, wage ich aller­dings nicht, davon irgend­was abzu­lei­ten). Mich inter­es­sie­ren die klas­si­schen „klei­nen“ Pla­ka­te. Und die habe ich bis­her im Netz nicht gefunden.

  3. Lie­ber Till Westermayer,

    schön, dass Sie da eine tech­ni­sche Lücke ent­deckt haben, die wir ger­ne so schnell wie mög­lich behe­ben. Natür­lich müs­sen die Mails auch hier bei uns ankom­men, wenn jemand den Rep­ly-But­ton nutzt. Sorry!

    Den Zeit­punkt, wann wir mit allen Pla­ka­ten off- und online raus­ge­hen, legen wir nach stra­te­gi­schen Gesichts­punk­ten fest und natür­lich sind wir dann auch kom­mu­ni­ka­tiv – ganz so wie Sie es wünschen ;-)

    Gern lade ich Sie ein, hier bei uns rein­zu­schau­en und Ihre Fra­gen, auch die aus Ihrem eige­nen Kom­men­tar, direkt an uns zu stel­len. Sie wer­den sehen: Kei­ne out­ges­ourc­te Agen­tur, kei­ne unter­be­zahl­ten Prak­ti­kan­tin­nen, son­dern eine durch und durch authen­ti­sche Kam­pa­gne mit hoch­mo­ti­vier­ten und über­zeug­ten Leuten.

    Nur eines fehlt uns: Ein Infor­ma­ti­ker, der die Mail­box rich­tig kon­fi­gu­riert hat ;-)

    Ich wür­de mich freu­en, wenn Sie vor­bei­schau­en! Ich mag die GRÜNEN und kämp­fe für den ech­ten Wech­sel, ROT-GRÜN wäre das bes­te für Baden-Württemberg. 

    Bes­te Grüße

    Dani­el Rousta
    Wahl­kampf­lei­ter der SPD Baden-Württemberg
    Tele­fon: 0711 / 61936–66

  4. @Daniel Wenn dann wird es doch eher GRÜN-ROT – was mir aber auf jeden Fall auch lie­ber wäre als z.B. SCHWARZ-GRÜN …

    Aber am net­tes­ten wäre mMn die Papri­ka: GRÜN-ROT-ORANGE ;)

  5. Lie­ber Dani­el Rousta,

    es freut mich, dass die SPD Baden-Würt­tem­berg dann doch recht schnell reagiert hat. 

    Ob es aber wirk­lich eine Infor­ma­ti­ke­rIn braucht, oder ob es nicht zu einem inter­ak­ti­ven Web­an­ge­bot schlicht und ein­fach dazu­ge­hört, mal zu tes­ten, ob auch alles funk­tio­niert … wie dem auch sei, nehmt mei­nen Bei­trag oben als Teil des öffent­li­chen Betatests ;-)

    Zum Ange­bot, mal vor­bei­zu­schau­en: Ist aus Frei­burg dann doch ein biß­chen ein wei­ter Weg nach Stutt­gart, ansons­ten ger­ne. (Es gibt übri­gens auch hoch­mo­ti­vier­te PraktikantInnen …) 

    Bleibt die Mika­do-Fra­ge nach den Pla­ka­ten. Klingt so, als müss­te ich mich noch ein biß­chen gedul­den – spä­tes­tens am 13.2. (da unge­fähr müss­te die Sechs­wo­chen­frist vor der Wahl, in der in den meis­ten Orten pla­ka­tiert wer­den kann …) wird es sie ja hof­fent­lich zu sehen geben. (Ich stel­le mir gra­de vor, wie die SPD aus stra­te­gi­schen Grün­den beschließt, nur im Kel­ler des Abge­ord­ne­ten­hau­ses zu pla­ka­tie­ren … hal­te das aber dann doch für eher unwahr­schein­lich). Ich bin wei­ter­hin (ehr­lich) gespannt. Nicht nur, weil ich auch der SPD ein gutes Ergeb­nis wün­sche (und ein bes­se­res ;-)), son­dern auch, weil ich es ganz unab­hän­gig von mei­ner poli­ti­schen Iden­ti­tät span­nend fin­de, wie und wie nicht von Par­tei­en im Wahl­kampf kom­mu­ni­ziert wird.

    Schö­ne Grüße,

    Till Wes­ter­may­er

  6. P.S.: @Michel von den Pira­ten – ich hal­te es wei­ter­hin für sehr viel wahr­schein­li­cher, dass FDP und/oder LINKE nicht in den Land­tag kom­men, als dass die Pira­ten die Fünf­pro­zent­hür­de kna­cken. Die ver­zerrt das Wahl­er­geb­nis lei­der ziem­lich – aber sie ist nun mal aktu­ell da. Die 2,34 %, die die Pira­ten krie­gen wer­den, könn­te ich mir an ande­rer Stel­le auch als nütz­lich vor­stel­len. Aber das ist eine län­ge­re Debatte …

  7. War­um haben die Grü­nen die­sen Gedan­ken, dass die Stim­me für Pira­ten „ver­lo­ren“ ist. Wel­ches Demo­kra­tie­ver­ständ­nis fällt denn dar­un­ter? Das es Pira­ten braucht, sieht man ja. Die Grü­nen sagen immer, sie ver­tei­di­gen die Bür­ger­rech­te und Herr Özd­emir stellt sich zeit­gleich hin und behaup­tet Wiki­leaks scha­de der Demo­kra­tie. In NRW stimmt man für den JMStV, aber beschwert sich mona­te­lang vor­her, dass 1,7% der Leu­te PIRATEN gewählt haben.

    Lie­be Grü­nen: Kämpft um unse­re Wäh­ler! Dann bekommt ihr sie auch. So ist es lei­der nur eklig und pein­lich, dabei sind die Grü­nen die ein­zi­ge Par­tei deren Mit­glie­der ich schät­ze ;o).

    Und apro­pos stim­men weg­neh­men: Kann es sein, dass die Grü­nen nicht auch uns die Stim­men „weg­neh­men“? ;o)

    Ich wäre ja bei den Grü­nen, aber eure män­ner­feind­li­che Sat­zung war mir damals viel zu fail. Des­halb bin ich dann zu den PIRATEN. Sorry…

  8. Och, Leu­te von den Piraten.

    Ers­tens: Bleibt mal bei der Wahr­heit – In NRW haben die Grü­nen gegen den JMSTV gestimmt. Sie hät­ten zwar fast dafür gestimmt, aber sie haben es – auch auf Druck aus dem Netz hin – nicht getan, und damit dazu bei­getra­gen, dass er erst­mal gekippt wurde.

    Zwei­tens: Ich als ich bin der Mei­nung, dass jede Stim­me an die Pira­ten eine ver­schenk­te Stim­me ist. Und da ich (als ich) glau­be, dass eine Regie­rung mit mas­si­ver grü­ner Betei­li­gung BaWü gut tun wür­de, ist das für mich ein Ver­schen­ken. Ja – genau­so, wie ich das auch für Stim­men an die LINKE sehe. 

    Drit­tens: Die Pro­gno­se hat mei­ne Tas­ta­tur erstellt. Ich als ich (ich beto­ne dass, weil ich hier als Per­son und nicht als „die Grü­nen“ spre­che) den­ke, wenn ich mir so die Wah­len vor­her anschaue, dass irgend­was zwi­schen 1 und 3 Pro­zent für die Pira­ten drin­ne sein könn­te. Pi mal Dau­men. Mei­ne Tas­ta­tur mein­te dann, schau mal: genau in dem Bereich liegt eine wun­der­schön prä­zi­se aus­se­hen­de Zahl, näm­lich 2,3456789… – Das wird das Pirat­en­er­geb­nis sein!

  9. Also ich (als ich) habe den Pro­zent­zah­len-Gag von Till (von den Grü­nen) schon ver­stan­den ;). Ich kann den Stand­punkt bez. „ver­schenk­ter Stim­men“ schon nachvollziehen.

    Aber: zu sagen „wegen den X Pro­zent Pira­ten-Wäh­ler klappt es nicht mit die­sem oder jenem“ fin­de ich sehr heikel. 

    Auch der Aus­sa­ge (von Grü­nen), dass 5(+)% für uns dem ech­ten Wech­sel (sprich: CDU raus aus der Regie­rung) ent­ge­gen stün­den, kann ich nicht zustim­men. Im Gegen­teil: mal abge­se­hen von der Grund­ge­fahr Schwarz-Grün den­ke ich, dass sowohl SPD als auch Grü­ne wun­der­bar mit uns klar kämen – zumin­dest bes­ser als mit Lin­ke und/oder FDP, oder? 

    Das alles aber mal beiseite:
    Letzt­lich soll­ten wir uns mal fra­gen, ob es in einer Demo­kra­tie denn wirk­lich ums tak­ti­sche wäh­len, um die Pro­zen­te und Mehr­hei­ten von Par­tei­en, Frak­tio­nen und Koali­tio­nen gehen soll­te, oder nicht lie­ber um rein the­men­be­zo­ge­nes agie­ren und eben auch regie­ren. Abseits von Frak­ti­ons­zwang (oder „-soli­da­ri­tät“). Qua­si mehr „Basis“-Demokratie inner­halb der Par­la­men­te. Dann bräuch­ten wir sol­che Dis­kus­sio­nen gar nicht mehr führen.

    Aber die Dis­kus­si­on dar­über sprengt in der Tat den Rah­men – man sieht sich spä­tes­tens bei den Infoständen ;)

    Grüß­le,
    Michel (von den Piraten)

  10. Na, wenigs­tens einer, der die sub­ti­le Iro­nie einer Kom­ma­zahl ver­stan­den hat. 

    Noch zwei kur­ze inhalt­li­che Anmer­kun­gen: 5+% Pira­ten im Par­la­ment hal­te ich auch nicht für das Pro­blem – das Pro­blem sind für mich Pira­ten, die am 27.3. weni­ger als 5% krie­gen, und damit dann mög­li­cher­wei­se einen Poli­tik­wech­sel ver­hin­dern. Das lässt sich auf zwei Wegen ver­mei­den: ent­we­der, die Pira­ten krie­gen deut­lich unter 5% – oder aber, sie kom­men sicher rein. Ers­te­res hal­te ich aus der Per­spek­ti­ve einer kon­kur­rie­ren­den Par­tei für den bes­se­ren Weg, das ande­re wäre sicher­lich idea­lis­tisch-demo­kra­tie­theo­re­tisch besser. 

    Zwei­te inhalt­li­che Anmer­kung: „wech­seln­de Mehr­hei­ten“ fän­de ich prin­zi­pi­ell auch klug, in NRW geht’s ja der­zeit auch ein biß­chen in die Rich­tung – nur clasht das damit, wie die Regie­rung zustan­de kommt. Wenn sich die Regie­rung z.B. pro­por­tio­nal zu den Sit­zen im Par­la­ment zusam­men­set­zen wür­de, wären wech­seln­de Mehr­hei­ten als par­la­men­ta­ri­sches Stan­dard­mo­dell viel rea­lis­ti­scher. Fän­de ich gut, hal­te ich aber aktu­ell für etwas, das sich nicht so schnell ändert, inso­fern gin­ge es mir zunächst mal um eine sta­bi­le Mehr­heit für einen Politikwechsel.

  11. War­um du das bloggst?
    Weil du ein A*** bist… deshalb

    [Hmm, war­um die­ser Blog­bei­trag der­ar­tig wüs­te Beschimp­fun­gen aus­löst, ist mir noch nicht so ganz klar. Aber wenn „Grü­nen-Has­ser“ meint, sich so – und mit einem Link auf die CDU-Kam­pa­gnen­sei­te – hier ad homi­nem pro­fi­lie­ren zu wol­len … TW]

  12. Auf der Web­site fin­det sich unter „Wahl­kam­pa­gne“ „ein wei­te­rer, viel­ver­spre­chen­der Link: „Bild­ma­te­ri­al“:
    http://warumspd.de/cms/wahlkampagne/bildmaterial/bildmaterial.php

    Doch „Bild­ma­te­ri­al“ zur Wahl­kam­pa­gne fin­det sich dort nicht. Son­dern ein „Inter­view“ mit der Foto­gra­fin, die das „Bild­ma­te­ri­al“ zur Wahl­kam­pa­gne gemacht hat. Und in sie erklärt war­um das „Bild­ma­te­ri­al“ der Wahl­kam­pa­gne so toll ist. 

    „Unser Land­tags­wahl­kampf ist ein Substanzwahlkampf:
    Im Mit­tel­punkt ste­hen die Bür­ge­rin­nen und Bür­ger, unsere
    kla­ren poli­ti­schen Bot­schaf­ten an sie – und der Anspruch,
    nur authen­ti­sche Bil­der aus ihrem Leben und Umfeld für
    die Kam­pa­gne zu ver­wen­den. Dazu hat sich die Fotografin
    Julia Knop für uns auf eine Foto­re­por­ta­ge durch Baden-Würt­tem­berg begeben.“

    Das wird bestimmt ein ganz tol­ler Wahl­kampf, so rich­tig authen­tisch, mit Sub­stanz, ganz tol­len Bil­dern – und wahr­schein­lich auch Plakaten…

  13. @Till: In BW haben die Grü­nen auf dem Lan­des­par­tei­tag ent­schie­den GEGEN den JMStV zu sein. Paar Mona­te vor­her hat man im Land­tag FÜR den JMStV gestimmt. Ich weiß nicht wie es wei­ter süd­lich ist, aber hier in der Orten­au sagen dazu Heich­le­rei ;o).

  14. Till,

    wer im Glas­haus sitzt… bei uns steht die „infor­mel­le Selbst­be­stim­mung“ im Wahl­pro­gramm. Und solan­ge sol­che netz­po­li­ti­schen Black­outs bei den Grü­nen pas­sie­ren (vgl. auch JMStV), soll­te man sich den­ke ich mit dem delek­tie­ren über falsch kon­fi­gu­rier­te Mail­ser­ver zurückhalten.

    Ges­tern war in dei­nem Twit­ter-Live­stream ein Link auf ein Blog eines gefrus­te­ten Pira­ten­mit­glieds. In dem Text spricht der Autor wie selbst­ver­ständ­lich über die „infor­ma­tio­nel­le Selbst­be­stim­mung“. Dem unter­läuft da kein Feh­ler, wenn er das schreibt. Weil ihm das The­ma wich­tig ist. Wenn wir so einen Klop­per im Wahl­pro­gramm haben, was sagt das über den Stel­len­wert von Netz­po­li­tik bei uns? Kannst du dir vor­stel­len, dass ein urgrü­nes The­ma wie, sagen wir, Geschlech­ter­gleich­stel­lung, im grü­nen Wahl­pro­gramm falsch geschrie­ben wird, z.B. als „Geschlech­ter­ein­stel­lung“?

  15. @Norbert: Ich bin damit auch über­haupt nicht glück­lich und habe gro­ße Hoff­nun­gen, dass die nächs­te grü­ne Land­tags­frak­ti­on gra­de auch im Bereich Netz­po­li­tik bes­ser auf­ge­stellt sein wird als die jet­zi­ge. Trotz­dem hast du oben von NRW gespro­chen – und da stimmt das eben nicht, da waren Par­tei und Frak­ti­on in Sachen NRW bei­de recht gut aufgestellt.

    @blumentopf: Auch im grü­nen Wahl­pro­gramm könn­te es pas­sie­ren, dass z.B. die Rede von „C02“ statt von „CO2″ ist. Par­tei­en sind nicht unfehl­bar. Trotz­dem fand ich es okay, die­sen Bei­trag zu schrei­ben (und eine ziem­lich gro­ße Zahl an Leu­ten fand es okay, ihn zu lesen …) – nicht, weil die SPD einen Mail­ser­ver falsch kon­fi­gu­riert hat, son­dern weil sie Inter­ak­ti­vi­tät und Kom­mu­ni­ka­ti­on sug­ge­riert und dass dann nur bedingt ein­löst. Und mich das dann doch etwas erstaunt hat.

  16. @Thomas (18): Sor­ry, der Kom­men­tar lag im Spam, des­we­gen erst jetzt freigeschaltet.

    Die Bil­der sind nicht schlecht (auf dem Flickr-Account der SPD Baden-Würt­tem­berg kön­nen sie betrach­tet wer­den) – aber wenn sie denn auf den Pla­ka­ten nicht auf­tau­chen, hel­fen die bes­ten Bil­der nichts. 

    Im sel­ben Stil wie den Text zum Bild­ma­te­ri­al gibt’s irgend­wo auf der SPD-Sei­te auch eine Wahl­kampf­char­ta, die eben­falls ver­sucht, Authen­ti­zi­tät zu gene­rie­ren (sinn­ge­mäß: wir ver­wen­den kei­ne recy­cel­ten Argu­men­te und nur unre­tu­schier­te Fotos, die dem Dog­ma-Mani­fest entsprechen).

  17. Vie­len Dank für das rege Inter­es­se an der Kam­pa­gne der SPD ;-) 

    In der Zwi­schen­zeit haben wir einen Teil der Pla­ka­te und Arran­ge­ments der Bil­der von Julia Knop, der Foto­gra­fin mit der wir zusam­men­ge­ar­bei­tet haben, ver­öf­fent­licht. Und zwar als „Kapi­tel­tren­ner“ in der Druck­ver­si­on unse­res Regie­rungs­pro­gramms unter http://www.warumspd.de/regierungsprogramm.pdf (S. 12/13, 22/33, 40/41, 56/57, 84/85, 96/97, 104/105, 112/113).

    Der Text­teil dazwi­schen ist aber auch nicht schlecht – ein ech­tes „Bür­ger­pro­gramm“, ent­stan­den in über drei Mona­ten, 70 Wahl­krei­sen, bei 127 Dia­log­ver­an­stal­tun­gen mit mehr als 3.000 Teil­neh­me­rin­nen und Teil­neh­mern. Bin gespannt auf das feed­back auch an die­ser Stelle!

  18. Kann sich ja durch­aus sehen lassen:

    Wir wer­den [die EnBW] nicht an der Bör­se dem Share­hol­der Value aus­lie­fern, son­dern die Atom­po­li­tik des Kon­zerns ändern. […] Neckar­west­heim 1 und Phil­ipps­burg 1 wer­den wir unver­züg­lich abschal­ten und stilllegen. 

    Hört, hört!

    Auch der Vor­schlag, Crowd­sour­cing zur Erstel­lung von Paren­tal Con­trol Fil­ter­lis­ten zu ver­wen­den ist bedenkenswert.

  19. Noch­mal zur EnBW, bei der FTD ist gera­de ein Must-Read Arti­kel, da feh­len einem die Worte:

    Staat­li­che schwä­bi­sche Heuschrecke
    In aller Stil­le hat Baden-Würt­tem­berg Anlei­hen bege­ben, um den Ein­stieg bei EnBW bezah­len zu kön­nen. Geht die kru­de Kal­ku­la­ti­on nicht auf, will das Land den Ener­gie­kon­zern auspressen. 

  20. @Daniel Rous­ta: Dan­ke für den Hin­weis! Die Fotos auf den Pla­ka­ten sind schon mal deut­lich bes­ser als das, was ich zunächst befürch­tet habe. Viel­leicht gefal­len sie mir sogar ;-)

    @blumentopf: EnBW lag lei­der nach unse­rem Pro­gamm­par­tei­tag, des­we­gen steht da im Pro­gramm nicht wirk­lich was dazu drin (außer so all­ge­mei­nen Din­gen wie Aus­stieg aus der Atom­ener­gie, Stär­kung loka­ler Stadt­wer­ke und Bür­ger­ge­sell­schaf­ten usw.). Aber der zwei­te Link hat es in sich, und ist ja nur einer von vie­len, die zur Zeit in der (über­re­gio­na­len) Pres­se auf­tau­chen. Wenn nur die Hälf­te davon stimmt, dann hat Map­pus da – aus Wahl­kampf­tak­tik? – abso­lut unde­mo­kra­tisch und un-nach­hal­tig gehan­delt. Ich hof­fe, die Wäh­le­rIn­nen kapie­ren das.

  21. an alle die es inter­es­siert, hier sind bei­spie­le der spd-pla­kat http://twitpic.com/3vj3gj

    in natu­ra gese­hen in karls­ru­he… nen nils hängt da auch noch rum… bild ist aber lei­der nix gewor­den… alles schwarz ;-)

    @daniel rous­ta
    das pro­gramm mit fast 5MB ist schon ne SEHR har­te nuss – nicht nur für von unter­wegs… oh jeeeee

  22. Die Pla­ka­te der SPD (in Breit­wand) sind jetzt auf Flickr: http://goo.gl/hE9XO – mich erin­nern sie an die Gestal­tung der brand eins. Die sich dadurch aus­zeich­ne­te, span­nend und neu aus­zu­se­hen, weil sie bewusst typo­gra­fi­sche Regeln gebro­chen hat. Den bewuss­ten Regel­bruch ver­mu­te ich auch bei eini­gen „gro­ben Gestal­tungs­feh­lern“ der SPD-Pla­ka­te, wohl, um dem neu­en Authen­ti­zi­täts­an­spruch der eige­nen Wahl­kampf­char­ta eine opti­sche Linie zu ver­lei­hen. Ob das für ein Wahl­pla­kat funk­tio­niert, kann natür­lich bezwei­felt wer­den. Ich bezweif­le das auch – aber unin­ter­es­sant sind die Pla­ka­te nicht.

  23. Mir gefal­len die SPD-Pla­ka­te ins­ge­samt gut, da sich die­se nicht nur auf Slo­gans beschrän­ken, son­dern auch Kern­for­de­run­gen und ‑maß­nah­men zu den ein­zel­nen The­men­fel­dern auf­zei­gen. Die gra­fi­sche Umset­zung? Naja, ich sag mal Geschmackssache ;-)

    Das ein oder ande­re The­men-/Po­li­tik­feld ver­mis­se ich aber noch, z.B. Netzpolitik …

  24. Als manu­el­les Track­back: Chris­ti­an Soeder stellt im SPD-Blog die SPD-Pla­ka­te (Quer­for­mat) vor und ver­linkt am Ende auch auf die­se Debat­te hier.

    Was mir so auf­fällt, außer, dass ich die Gestal­tung immer noch gar nicht so schlecht fin­de, ist die unter Gen­der­per­spek­ti­ve teils mise­ra­ble Foto­aus­wahl (da sind wir Grü­nen manch­mal aller­dings auch nicht viel bes­ser). Ein ganz kras­ses Bei­spiel ist das Pla­kat zum The­ma Arbeit, aber auch bei ein paar ande­ren schei­nen mir die – ästhe­tisch durch­aus anspre­chen­den – Fotos als zen­tra­les Bild­ma­te­ri­al der SPD doch auch ziem­lich kla­re Vor­stel­lun­gen ziem­lich über­hol­ter Geschlech­ter­bil­der zu reproduzieren.

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