Blog ins Book – wie geht das?

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Das Web­in­ter­face von BlogBooker.com

Habe gera­de blogbooker.com ent­deckt. Nach eige­ner Aus­kunft sol­len hier LiveJournal‑, Word­Press- und Blog­ger-Blogs in PDFs (oder bei Bedarf auch in gedruck­te Bücher) umge­wan­delt wer­den. Klingt als Idee erst­mal ganz gut – voll­kom­men über­zeugt hat mich die Aus­füh­rung aber bis­her noch nicht.

Um ein Word­Press-Blog in ein Buch umzu­wan­deln, bedarf es zunächst ein­mal des soge­nann­ten Export-Files – eine XML-Datei, die von der Sei­te Werkzeuge/Export im Admi­nis­tra­ti­on­s­pa­nel erzeugt wird. Lei­der kommt Word­Press mit Datei­en > 3 MB schlecht klar. Abhil­fe schafft Advan­ced Export, ein Plug­in, das die Blog-Daten­bank z.B. jah­res­wei­se expor­tie­ren kann. Die Datei­en sind dann klein genug, dass der Word­Press-Export (bei mir 2.8.x) nicht abbricht (was übri­gens nicht durch eine Feh­ler­mel­dung signa­li­siert wird, son­dern eine XML-Datei ergibt, die dann in Zei­le 25015 oder so mit einem Feh­ler abbricht).

Wenn das XML-Export-File vor­liegt, kann die­ses in Blog­Boo­ker ein­ge­le­sen wer­den. Dann noch die URL des Blogs ein­ge­ben, auf Start drü­cken, und etwa eine Minu­te (bei mir) war­ten. Fer­tig ist das PDF, das nun gespei­chert wer­den kann.

Soweit funk­tio­niert das ganz gut. Span­nend fin­de ich vor allem, dass tat­säch­lich sämt­li­che Abbil­dun­gen im PDF ent­hal­ten sind – die ste­hen näm­lich nicht im Export-File, son­dern müs­sen extra aus dem Blog gela­den wer­den. Was mir nicht gefällt, ist etwas ande­res. Das gan­ze basiert auf TeX – und das ist dem ent­ste­hen­den Buch auch anzu­se­hen. Zum einen ange­sichts eines TeX-typi­schen und über­haupt nicht schö­nen Sei­ten­um­bruchs (Text – viel, viel Lee­raum – Bild – viel, viel Lee­raum – Text bei­spiels­wei­se), zum ande­ren, weil die TeX-Stan­dard­schrift ver­wen­det wird. Dabei gibt es extra eine gan­ze Rei­he But­tons, die die Papier­grö­ße, die Spra­che, die Schrift­art etc. fest­le­gen sol­len – die schei­nen aber nicht unbe­dingt eine Wir­kung zu haben – bei mir kam jeden­falls kein B5-Pala­ti­no-9pt-PDF raus, son­dern eben das TeX-Stan­dard­mo­dell (mit unty­po­gra­fi­schen Anfüh­rungs­zei­chen und Umlau­ten, die in Kur­siv­schrift nicht kur­siv gesetzt sind). Und wirk­lich guten auto­ma­ti­schen Buch­satz scheint es auch noch nicht zu geben. Schade!

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So sieht das Ergeb­nis aus – ankli­cken zum Ver­grö­ßern. Und auch im März 2008 gab es um die­se Zeit einen Win­ter­ein­bruch, sehe ich gerade.

Die Idee gefällt mir jedoch gut – als eine Art zusätz­li­ches Back­up für das Blog, bei­spiels­wei­se. Oder auch, um ein Gefühl dafür zu bekom­men, was so ein Blog eigent­lich bedeu­tet. Ich habe jetzt mal vier PDFs erstellt – eines für die Zeit bis 2006, und dann jeweils eines für 2007, 2008 und 2009. Die letz­ten drei sind um die 5 MB groß und umfas­sen jeweils 200–300 Seiten. 

… dach­te ich jeden­falls. Denn den Pro­zess für 2009 habe ich im Hin­ter­grund gestar­tet – und der ant­wor­tet mit jetzt nicht mit einem schön abspei­cher­ba­ren PDF, son­dern mit der lapi­da­ren Feh­ler­mel­dung, dass es ein XML-Pro­blem in der Datei gege­ben habe, und dass ich das gefäl­ligst in einem Text­edi­tor kor­ri­gie­ren soll. Und um fest­zu­stel­len, ob es Feh­ler gibt, und wel­che das sind, soll ich die – 2 MB gro­ße – XML-Datei ein­fach in einem Brow­ser mei­ner Wahl öff­nen. Da macht Blog­Boo­ker es sich für mei­nen Geschmack doch etwas zu ein­fach. Mir ist dabei jeden­falls der Brow­ser abge­stürzt. Wahr­schein­lich wäre es hilf­rei­cher, einen XML-Vali­da­tor zur Hand zu neh­men. Aber das mache ich jetzt nicht.

Vor­läu­fi­ges Fazit: so ganz funk­tio­niert Blog­Boo­ker noch nicht. Der Ansatz aber ist sinn­voll – und um aus struk­tu­riert vor­lie­gen­den XML-Datei­en etwas ande­res zu machen, gibt es vie­le, vie­le Möglichkeiten.

War­um blog­ge ich das? Als Erleb­nis­be­richt. Bei der Gele­gen­heit: besteht Bedarf, die Archiv­bän­de zum Blog hochzuladen?

2 Antworten auf „Blog ins Book – wie geht das?“

  1. Das gan­ze basiert auf TeX – und das ist dem ent­ste­hen­den Buch auch anzu­se­hen. Zum einen ange­sichts eines TeX-typi­schen und über­haupt nicht schö­nen Sei­ten­um­bruchs (Text – viel, viel Lee­raum – Bild – viel, viel Lee­raum – Text bei­spiels­wei­se), zum ande­ren, weil die TeX-Stan­dard­schrift ver­wen­det wird. 

    Habe es gera­de selbst aus­pro­biert und es hat mich, in der Tat, nicht vom Hocker geris­sen. Dafür aber La/TeX die Schuld zu geben, ist zu ein­fach. Du beschreibst selbst das zugrun­de­lie­gen­de Pro­blem ein paar Sät­ze wei­ter unten:

    Und wirk­lich guten auto­ma­ti­schen Buch­satz scheint es auch noch nicht zu geben. Schade! 

    … mit vie­len Abbil­dun­gen soll­te man noch ergänzen. 

    Ganz zu schwei­gen von der Tat­sa­che, dass ein Text­satz­sys­tem ein paar Hebel und Tas­ten hat, die auch bedient wer­den wol­len – was Blog­Boo­ker nur halb­her­zig macht. Ich habe schon diver­se Tabel­len­bän­de mit LaTeX gesetzt und es funk­tio­niert – wenn­gleich nicht ‚out of the box‘. (Die Argu­men­ta­ti­on, mög­li­che Alter­na­tiv­sys­te­me her­an­zu­zie­hen, erspa­re ich mir).

    Das „TeX-Stan­dard­mo­dell“ heißt übri­gens Com­pu­ter Modern.

  2. @Bernd – TeX gebe ich nur inso­weit die Schuld, als Blog­Boo­ker, soweit ich dass sehe, letzt­lich das Word­Press-XML so ziem­lich 1:1 in TeX umsetzt. Und damit mei­ne ich nicht nur Com­pu­ter Modern, son­dern z.B. auch den Knuth­schen Umgang mit Leer­räu­men oder die aka­de­mi­schen Über­schrif­ten. Auto­ma­ti­scher Satz ist nicht tri­vi­al, aber eine etwas weni­ger nach Infor­ma­tik-Fach­buch aus­se­hen­de Umset­zung ist mög­lich – auch mit TeX, aber nicht ohne spe­zia­li­sier­te Vor­la­ge. Die fehlt mir hier.

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