Eisbären als Werbeträger für Klimaschutz im Alltag?

Die baden-würt­tem­ber­gi­schen Grü­nen wer­ben mit einem Eis­bär – genau­er gesagt, „Wil­bär“ aus dem Stutt­gar­ter Zoo – dafür, sich für Kli­ma­schutz ein­zu­set­zen. Soweit, so gut. Auch Hen­ning weist in sei­nem Blog auf die­se e‑Card-Akti­on hin. Ich ver­wei­se jetzt mal dar­auf, weil ich fin­de (und das bei Hen­ning aus­führ­li­cher kom­men­tiert habe), dass die­se e‑Card-Akti­on nur begrenzt sinn­voll ist. 

Ers­tens geht es mir dabei um die Fra­ge, wie selbst­ver­ständ­lich es eigent­lich ist, die Bekannt­heit Stutt­gar­ter Nach­wuchs­bä­ren im Rest des Lan­des vorauszusetzen. 

Zwei­tens und wich­ti­ger ist aber die Fra­ge, was mit so einer Kam­pa­gne erreicht wer­den kann. Dass der Kli­ma­wan­del ein Pro­blem ist, ist inzwi­schen ziem­lich all­ge­mein bekannt. Die e‑Card-Akti­on ver­spricht nun, Tipps für den Kli­ma­schutz im All­tag zu geben. Die fal­len für mei­nen Geschmack dann ziem­lich platt aus (weni­ger Auto­fah­ren, regio­nal Essen, Ener­gie­spar­lam­pen und kein Stand­by). Geht’s auch anders? 

Ich mei­ne, ja, wenn näm­lich das Haupt­er­geb­nis der Umwelt­be­wusst­seins­de­bat­te berück­sich­tigt wird, dass „Wis­sen“ und „Han­deln“ nicht unbe­dingt zusam­men­hän­gen. Statt also mit der x‑ten Wie­der­ho­lung das schlech­te Gewis­sen all der­je­ni­gen, die wei­ter Auto fah­ren, kon­ven­tio­nell Essen, Glüh­bir­nen ver­wen­den und ihre Elek­tro­ge­rä­te durch­lau­fen las­sen, wei­ter anzu­trei­ben, ohne dass dies wirk­lich was am Han­deln ändert, wäre es not­wen­dig, ent­we­der noch sehr viel kla­rer milieu­spe­zi­fi­sche Vor­tei­le raus­zu­stel­len (spart nicht nur CO2, son­dern auch Geld …), oder aber, bezo­gen auf die typi­sche Ziel­grup­pe grü­ner Milieus, einen umfas­sen­de­ren Ent­wurf eines kli­ma­freund­li­chen All­tags vor­zu­stel­len (also eher: wer­den Sie auch Kli­ma­freund) – muss ja nicht gleich der „life­style of health and sus­taina­bi­li­ty“ sein. So jeden­falls bin ich mit der Akti­on eher unzu­frie­den (und wenn’s denn Kli­ma-All­tags-Wis­sens-Tipps sein sol­len, dann viel­leicht lie­ber so ver­packt).

War­um blog­ge ich das? Letzt­lich vor allem des­we­gen, weil hier ein Kern­the­ma mei­ner noch nicht ganz voll­ende­nen Dis­ser­ta­ti­on ange­spro­chen ist, und ich ver­su­che, mei­ne Über­le­gun­gen dazu zu sortieren.

3 Antworten auf „Eisbären als Werbeträger für Klimaschutz im Alltag?“

  1. Die ande­ren bei­den Bau­fi­nan­zie­rungs­kom­men­ta­re von der sel­ben eMail-Adres­se mit ande­ren Belang­lo­sig­kei­ten und ande­ren Wer­be­links habe ich dann doch lie­ber in den Spam-Müll­ei­mer getan. Nur falls sich jemand wundert.

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