Hessen bleibt spannend, aber aus links-grüner Perspektive stellt sich doch vor allem die Frage, „Wie lange will sich die Sozialdemokratie noch in einer Koalition mit den Christdemokraten quälen, wenn es doch eine Mehrheit für eine progressive Politik gibt?“. Nachdem die FDP offensichtlich nicht regieren will, frage ich mich das auch, und meine: gerade im ja doch grün gesehen sehr realpolitischen Hessen wäre rot-rot-grün ein interessantes Experiment. Von mir aus auch – vgl. Geschichte der Grünen – als Lafontaine-Cohn-Benditsche Duldung.
Auf der anderen Seite kann man Frau Ypsilanti kaum vorwerfen, zu ihren Wahlzusagen zu stehen. Blöd eben, dass sie die – wohl in der Hoffnung, die Leute quasi „durch Erpressung“ vom Wählen der Linkspartei abzuhalten – gemacht hat. Genauso blöd, dass die Grünen dieses Spielchen schon im Wahlkampf mitgespielt haben. Im Übrigen spannenderweise immer die Grünen, die in Richtung der Schwarzen „keine Denkverbote“ fordern und alles „vom politischen Inhalt“ abhängig machen wollen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt…
Meine, dass die Mehrheit der Leute (SpitzenpolitikerInnen und Presse) inzwischen ein bisschen wieder vom Schwarz-Grün bzw Jamaika-Trip weg sind. Zuzeit ist rotrotgrün der Trend, der herbeigeschrieben wird.
Dennoch wachsam bleiben, lautet die Devise. „Anschlussfähigkeit“ schlage ich übrigens als grünes Unwort des Jahres 2007 vor.