Ob Walnüsse Nussfrüchte oder Steinfrüchte sind, ist umstritten, sagt die Wikipedia in einem auch ansonsten sehr lehrreichen Artikel. Lecker sind sie allemal, und dass ab und zu Walnussbäume am Wegrand stehen, hat auch seine Vorteile.
Photo of the week: Night market
Ich wohne nach wie vor gerne im Rieselfeld. Städtebaulich ist dieser Freiburger Stadtteil gelungen. Dazu gehört auch der Maria-von-Rudloff-Platz als einer der zentralen Plätze. Hier steht die Kirche (interessiert mich nicht so), hier ist das Stadtteilzentrum Glashaus, hier fährt die Straßenbahn ab, und ringsrum gibt es Geschäfte des täglichen Bedarfs. Zweimal in der Woche wird der Maria-von-Rudloff-Platz zum Marktplatz – Mittwoch nachmittags und Samstag vormittags gibt es einen inzwischen durchaus umfangreichen Markt mit regionalem Obst und Gemüse (auch in Bio), Brot, Käse, Honig, dem Holy Taco Shack und einem kleinen Kaffeemobil. Mag ich gerne. Jetzt kann’s Mittwochs auch schon mal dunkel werden. Vom Turnhallendach der Grundschule aus sieht der Markt dann fast schon weihnachtlich, auf jeden Fall heimelig aus. Schön, hier zu wohnen.
Photo of the week: Detail
Ich mag Halloween. Oder eigentlich: Samhain. Weder als Grusel-Konsumfest noch als Moment der innigen Ahnenkommunikation. Sondern als jahreszeitlichen Einschnitt, als Ordnungsraster für das Jahr, als Zeitstruktur. Spätestens jetzt fängt die spätherbstliche, winterliche Dunkelheit wirklich an. In diesem Sinne: Alles Gute!
Photo of the week: Noon forest III
Photo of the week: Pearls of dew I
Angeblich sollen es die letzten goldenen Herbsttage für dieses Jahr sein. Ich habe mir jedenfalls gestern erst mal meine Kamera geschnappt und noch ein paar Fotos gemacht. Wenn ich ehrlich bin: Frühling und Herbst mag ich beide sehr viel lieber als Sommer und Winter. Gibt es Gegenden, wo es das ganze Jahr über nur Frühling und Herbst hat?
Von glitzernden Tautropfen zum GDL-Streik fällt mir jetzt kein guter Übergang ein, aber zwei drei bis vier Dinge wollte ich dazu doch noch sagen, nachdem der Streik u.a. auf meiner Facebook-Seite massive Debatten ausgelöst hat.
So ein Streik ist ja mehrdimensional – es gibt strategische Interessen der jeweiligen Gewerkschaft, es gibt die politische Großwetterlage, es gibt bestimmte Arbeitsbedingungen, die als besser oder schlechter bewertet werden können, es gibt sowas wie „common decency“ (eine Erwartung, die ich an Mitmenschen habe, egal, auf „welcher Seite“ sie stehen), und es gibt die konkreten Streikfolgen für die Betroffenen. Und spätestens seit den 1970er Jahren fängt die klare Unterscheidung „abhängige Beschäftigte hier, Kapital da“ zu bröseln an. Es gibt Scheinselbstständige, alleinselbständige Subunternehmer und ArbeitnehmerInnen, an die ähnliche Erwartungen hinsichtlich Flexibilität und Eigeninitiative gestellt werden wie an Selbstständige. Es gibt Patchworkbiographien, Prekarität und Arbeitslosigkeit. In dieser doppelte Melange aus Mehrdimensionalität des Streiks und unklarer gewordenen Arbeitsverhältnissen nervt mich der latente Vorwurf, dass jede/r, die sich mit dem Streik nicht solidarisch erklärt, die – ich sag’s mal so drastisch – Klasseninteressen verraten würde. So einfach ist das nicht. Und deswegen finde ich nach wie vor, dass es möglich ist, Streiks generell legitim zu finden, diesen konkreten Streik aber als unverhältnismäßig anzusehen. Nicht jeder Streik ist gut, und nur weil irgendwo „Gewerkschaft“ drauf steht, muss das nicht heißen, dass innen nicht ganz viel Egoismus steckt.
Und dann ist mir aufgefallen, dass ich ja immer gerne von meiner eigenen Lebenssituation auf andere schließe, was nicht unbedingt immer stimmen muss. Ich habe keinen Führerschein. Ich bin beruflich auf die Bahn angewiesen. Vielleicht wird das Ausmaß des GDL-Streiks manchen, die sich schnell solidarisch erklären, deutlicher, wenn wir für einen Moment mal annehmen, dass hier die Gewerkschaft der LastwagenfahrerInnen (alle Subunternehmerunklarheiten mal ausgeblendet) streiken würde. Und dass sie für drei Tage die Autobahnen blockieren würde. Und alle wichtigen Seitenstraßen. Um eine deutliche Lohnerhöhung und den Alleinvertretungsanspruch für alle Berufe, die was mit Autos zu tun haben, herauszuhandeln. Immer noch solidarisch? Immer noch verhältnismäßig?
Damit zurück zu den letzten schönen Herbsttagen. Die ich jetzt genießen werde.





