Noch ein Foto aus dem Winterwald von letzter Woche – inzwischen wird dank Dauerregen und leicht wärmeren Temperaturen gerade Matsch daraus.
Photo of the week: Candles VII
Kurz: Zora jagt Ungeheuer
Weil Twitter so vergänglich ist, doch auch noch einmal für’s Blog …
Gestern abend hüpft Zora aufgeregt durch den Flur. „Ich brauche mein Schwert!“ Das war aber nirgendwo aufzutreiben. In einer Wohnung mit Waldkindergartenkind liegen aber immer einigen dicke Stöcke herum. Zora greift sich also einen davon.
Außerdem hat sie den Adventskranz geplündert. Eine dicke, nach Zimt und Vanille duftende Nuss (wir haben bis heute nicht herausgekriegt, ob’s Seife oder eine Art Duftkerze ohne Docht sein soll). Die hält sie jetzt in der anderen Hand.
So ausgerüstet, krakelt sie lauthals das Ziel ihres Unternehmens: „Da im Flur sind Ungeheuer! Und wenn ihr eines seht oder hört, sagt bescheid! Dann komme ich, und haue es tot! Mit meinem großen Stock, ich bin nämlich sehr mutig.“
„Und dieses hier – „, sie zeigt auf die Duftkerze oder ‑nuss, “ dieses hier ist, damit die Ungeheuer derweilen etwas Schönes zu riechen haben.“
Und los geht’s. Den Geräuschen und dem aufgeregten Gehüpfe nach hat sie gleich mehrere Ungeheuer erschlagen. „Peng, peng, peng – ich haue es tot!“ Und wieder. Und wieder.
Jetzt dürfte unser Flur ungeheuerfrei sein. Ach so: dass die Ungeheuer sich im Flur aufgehalten haben, wundert nicht – schließlich hängt an Zoras Zimmertür ein Schild, das bösen Tieren, darunter fallen ja wohl auch Ungeheuer, explizit den Zutritt verbietet.
Kurz: Die Zora und das Mikromanagement
Mit dem Aufstehen und dem in den Kindergarten Gehen ist das so eine Sache. Erst trödel ich rum, dann trödelt Zora rum, und manchmal sind wir dann beide genervt, wenn wir das Haus verlassen. Heute zum Beispiel. Das ging dann so weiter: Zora war mit dem Laufrad unterwegs, ich für den Soundtrack zuständig: „Stopp! Fahr mal auf die andere Seite! Warum bleibst du den ständig stehen? Lass doch die Blume da in Ruhe! Nicht auf die Seite, die andere! Pass doch mal auf! Fahr weiter! Etc.“.
Bis mir dann auf halbem Weg ein anderes Elternteil begegnete und eine organisatorische Frage hatte. Bis die geklärt war, war Zora ein gutes Stück vorgesaust – bis zum Waldrand, um genau zu sein. Und soweit ich das sehen konnte, auf der richtigen Seite, und zügig ohne Stocken. Erst auf dem Waldweg hatte ich sie eingeholt. Ziemlich sauer erklärte sie mir, dass ich gefälligst hier warten solle. Dann habe ich also gewartet, bis sie zum Kindergarten gefahren ist – unsicher auf den joggenden Gegenverkehr, die zwei Hunde, die drei anderen Kinder auf Laufrädern und Fahrrädern und den sperrigen Anhänger schauend. Erst als Zora nicht mehr zu sehen war, bin ich hinterher.
Beim Kindergarten angekommen erklärte Zora mir dann – statt der üblichen langen Abschiedszeremonien – schlicht: „Papa, du kannst jetzt gehen!“. Was ich dann auch machte, einigermaßen stolz auf meine selbständige Tochter.
Die Moral von der Geschichte: zuviel Begleitung kann ganz schön nervig sein – für beide. Mal schauen, ob das Alleine-Fahren eines Teils der Kindergartenwegs sich durchsetzt.