Kurz: Asynchrone Neuheitshorizonte

Hen­ning fragt sich, was nach Twit­ter kommt, und Bene­dikt stellt schon mal fünf Kri­te­ri­en für das „nächs­te gro­ße Ding“ auf. 

Pink chrysanthemum with spider
Was geht als nächs­tes ins Netz?

Das eine habe ich wie­der raus­ge­kramt, als ich das ande­re gele­sen haben, und bei­des zusam­men bringt mich zur Beob­ach­tung, dass das Zusam­men­wir­ken von inter­net­ty­pi­scher Tei­löf­fent­lich­keits­bil­dung mit den gene­rell beschleu­nig­ten Inno­va­tions- und Adap­ti­ons­zei­ten im IT-Bereich den inter­es­san­ten Aspekt hat, asyn­chro­ne Neu­heits­ho­ri­zon­te zu generieren. 

Damit mei­ne ich zum einen, dass die „ear­ly adop­ters“ schon längst bei Twit­ter sind, wenn die Mas­se und die Mas­sen­me­di­en gera­de mal Blogs ent­de­cken (durch­aus durch das letz­te gro­ße Ding syn­chro­ni­siert), zum ande­ren aber auch, dass es mög­li­cher­wei­se gene­rel­le „ear­ly adop­ters“ in Bezug auf Web 2.0 gar nicht mal unbe­dingt gibt. Was für A schon längst in den All­tag inte­griert ist, ist für B noch eine span­nen­de Neu­ent­de­ckung – aber umge­kehrt mag es Web2.0‑Anwendungen geben, die bei B schon als alter Hut durch sind, die A aber noch gar nicht endeckt hat. Dazu dann noch eine Pri­se Spe­zia­li­sie­rung auf unter­schied­li­che Fel­der im Sin­ne des Long-Tail-Endes, und wir haben eine mög­li­che Erklä­rung dafür, war­um Web2.0‑Blogposts so oft selbst­re­fe­ren­ti­ell sind und sich so sehr damit beschäf­ti­gen, was jetzt neu und span­nend ist. Oder span­nend sein könnte.

Kurz: Marsroboter-Vergesellschaftung (Update)

Wie wich­tig und neu die Nach­richt ist, dass es auf dem Eis tat­säch­lich Was­ser­eis gibt (und wohl mal mehr flüs­si­ges Was­ser gab), tat­säch­lich ist, mögen ande­re beur­tei­len. Eben­so die Fra­ge, ob es bei „Mars was habi­ta­ble“ um den zukünf­ti­gen Orga­ni­sa­ti­ons­be­stand der NASA, um eine Legi­ti­mie­rung für teu­re Raum­fahrt­pro­jek­te oder um den Plan B der Mensch­heit geht. Ich woll­te nur drauf hin­wei­sen, dass der Phoe­nix Mars Lan­der nicht nur eine Web­site hat, son­dern auch twit­tert. Und zwar, das macht die Sache inter­es­sant, in der Fik­ti­on einer ers­ten Per­son Sin­gu­lar, als in der Ich-Form. Da heißt es dann z.B.

Heard about the recent news reports imply­ing I may have found Mar­ti­an life. Tho­se reports are incor­rect.
10:06 PM August 02, 2008 from web 

Oder:

@bradinvegas My goal is to deter­mi­ne if Mars may have been habi­ta­ble. There’s lots of data to ana­ly­ze on that, and no clear ans­wer yet.
7 Minu­ten ago from web in rep­ly to bradinvegas 

Natür­lich wer­den die­se Ein­trä­ge nicht vom Phoe­nix Lan­der geschrie­ben, son­dern von irgend­je­mand aus dem Team, der/die für Wis­sen­schafts­kom­mu­ni­ka­ti­on zustän­dig ist. In der gewähl­ten Form tra­gen sie aber defi­ni­tiv dazu bei, der Lan­der zu ver­nied­li­chen und zu anthro­po­mor­phi­sie­ren (was ja auch mit den bei­den Rovern schon gut gelun­gen ist). Inter­es­san­ter Effekt – hier kann die ESA noch ler­nen. Und ein gutes The­ma für eine tech­nik­so­zio­lo­gi­sche Arbeit wäre die­se Rhe­to­rik auch.

Update: (10.11.2008) Nach fünf Mona­ten ist jetzt der Kon­takt zu Phoe­nix ver­lo­ren gegan­gen – und auch dies wur­de der Welt im Stil einer per­sön­li­chen Abschieds­nach­richt mitgeteilt.

Kurz: Microblogging

Catch the bird IIIMein Blog kann jetzt, wie eini­ge viel­leicht schon bemerkt haben, auch Micro­blog­ging (sie­he oben rechts in der Sei­ten­leis­te). Genau­er gesagt wer­den dort mei­ne neus­ten Twit­ter-Ein­trä­ge ver­öf­fent­licht. Twit­ter wird zwar gera­de für tech­nisch tot erklärt (naja, über­las­tet, …), aber Alter­na­ti­ven wie das prin­zi­pi­ell sym­pa­ti­sche identi.ca (freie Soft­ware, Por­ta­bi­li­tät) über­zeu­gen hin­sicht­lich ihrer Ein­bind­bar­keit in Word­Press gera­de noch nicht so ganz. Und die Leu­te sind auch alle noch bei Twit­ter – also mal wie­der das typi­sche Web2.0‑Problem, dass Con­tent und Com­mu­ni­ty anbie­ter­spe­zi­fisch gefes­selt sind. Wie dem auch sei – es gibt jetzt viel­leicht weni­ger Kurz­ein­trä­ge und häu­fi­ger mal kur­zes „Gezwit­scher“ über Din­ge, die mir pas­sie­ren oder auf­fal­len. Wer was dazu sagen will, kann das da tun – oder hier.