Was ich ja sehr gespannt beobachte, ist der Wettbewerb ShareBW, bei dem – noch eine Woche lang, bis 19.10.2015 – die besten Ideen gesucht werden, um mit Hilfe der Digitalisierung Tauschen und Teilen („Share Economy“) zu erleichtern, und so nachhaltige Entwicklung und Zukunftsfähigkeit in Stadt und Land voranbringen. Oder, in der Sprache der Ausschreibung: ungehobene Digitalisierungspotenziale fördern. Der vom baden-württembergischen Wissenschaftsministerium ausgelobte Ideenwettbewerb ist mit einem Preisgeld von bis zu 180.000 € versehen, das dazu genutzt werden soll, die prämierten Ideen innerhalb der nächsten Monate zu realisieren. Mitmachen können Privatpersonen, Vereine, Unternehmen und Kommunen. Einzige Voraussetzung: Wohn- bzw. Geschäftssitz Baden-Württemberg.
Ich finde diesen Wettbewerb aus zwei Gründen sehr spannend. Hier berühren sich zwei Welten, die sonst nicht unbedingt viel miteinander zu tun haben – Menschen und Projekte, die „irgendwas mit Medien“ machen, IT-Startups, etc., auf der einen Seite, und auf der anderen Seite Umweltbewegte, lokal Engagierte, NachhaltigkeitsfreundInnen. Die These – und das Risiko hinter dem Wettbewerb – ist es, dass in der Schnittmenge dieser beiden Bereiche Neues entstehen kann. Innovationen, die zur Zukunftsfähigkeit Baden-Württembergs beitragen können. Wenn längst klar wäre, was die zentralen Projekte in dieser Schnittmenge sind, wäre der Wettbewerb langweilig. So aber fordert er dazu auf, Neues zu denken und dann auch tatsächlich umzusetzen – jenseits der üblichen Muster wissenschaftlicher Drittmittelprojekte und Businessplan-Pitches.
Ob das gelingt? Das wird nach dem 19.10. klar werden. Bis dahin gilt die Aufforderung, dass alle, die Ideen haben, die in diesen Bereich fallen, und die auf drei bis sechs Seiten konkretisiert werden können, unbedingt mitmachen sollten.